Óscar Monteiro – Wikipedia
José Óscar Monteiro (* 28. Dezember 1941[1] in Lourenço Marques, Portugiesisch-Ostafrika) ist ein mosambikanischer Jurist und Politiker (FRELIMO).
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ausbildung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Óscar Monteiro wurde 1941 in der Hauptstadt der portugiesischen Kolonie Portugiesisch-Ostafrika, Lourenço Marques, als Sohn portugiesisch-goesischer Eltern geboren. Nach dem Abschluss seiner Schulbildung wechselte er 1958 an die Universität Coimbra, um Jura zu studieren. Dort besuchte er auch regelmäßig die Casa dos Estudantes do Império, die sich in den 1960er Jahren zu einem Kern des studentischen Widerstands gegen das portugiesische Kolonialregime entwickelte.[2]
Widerstand im Untergrund
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]1963 trat er der mosambikanischen Befreiungsfront FRELIMO bei und gründete deren geheimen Ableger im Mutterland der Kolonialmacht Portugal.[2] Seine Ausbildung für die Frelimo erhielt er in Algerien und Südtansania, später war er Vertreter der Frelimo in Algerien und auch in Südeuropa tätig.[2] Unter anderem organisierte er eine Audienz bei Papst Paul VI. An der Menschenrechtskonferenz in Genf setzte er sich für den Kriegsgefangenenstatus der gefangen genommenen afrikanischen Freiheitskämpfer ein. Monteiro war am Zustandekommen der Verträge von Lusaka beteiligt.[2]
Nach der Unabhängigkeit
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach dem Zusammenbruch des Kolonialregimes infolge der Nelkenrevolution, war es Ziel der portugiesischen Übergangsregierung die Kolonien schnellstmöglich in ihre Unabhängigkeit zu entlassen. Im Zuge dessen ließ diese in Portugiesisch-Ostafrika (Mosambik) eine Übergangsregierung bilden, zu der auch Monteiro gehörte. Später hatte er diverse Ministerposten inne und ist immer noch als Berater von Regierungsämtern tätig.[2]
Als Jurist lehrte er Rechtswissenschaften an der Eduardo-Mondlane-Universität in Maputo und ist Gastprofessor in der Fakultät für Handelsrecht und Management an der Witwatersrand-Universität in Johannesburg. Er war Special Advisor des Sondergesandten des Generalsekretärs der Vereinten Nationen für den Friedensprozess in Mosambik, Mitglied des Steuerungskommittees für die ersten beiden „National Human Development Reports“ Mosambik (1999–2000) und Mitglied im Steuerungskommittee für den ersten Regionalbericht zur Entwicklung des südlichen Afrikas (2000–2001).[3]
Kritik an der FRELIMO
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Obwohl Monteiro bis heute Mitglied der seit 1975 regierenden FRELIMO ist, übte dieser wiederholt Kritik an der Machtfülle der Partei. Nach der Parlamentswahl 2009 äußerte Monteiro seinen Unmut über das seiner Meinung nach „zu hohe Ergebnis“ der FRELIMO bei den Wahlen und seinen Wunsch nach einer starken Opposition[4] – die Partei hatte mit 74,6 Prozent eine Zwei-Drittel-Mehrheit in der Assembleia da República errungen. 2015 klagte er, seine Partei habe sich von ihren ursprünglichen Idealen weit entfernt.[5]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Profile of José Óscar Monteiro
- ↑ a b c d e Marta Barroso: “A liberdade faz-se com o coração”, diz Óscar Monteiro. Deutsche Welle, 25. Juni 2014, abgerufen am 16. August 2015 (portugiesisch).
- ↑ Profiles of the Members of the Committee 2002-2005. UN Public Administration Programme, abgerufen am 28. November 2017 (englisch).
- ↑ Teresa Cotrim/Pedro Curto: Entrevista a Óscar Monteiro. Sapo.pt, 29. April 2009, abgerufen am 16. August 2015 (portugiesisch).
- ↑ "Afastámo-nos dos objetivos" -- Histórico da Frelimo Óscar Monteiro. Sapo.pt, 3. Juni 2015, abgerufen am 16. August 2015 (portugiesisch).
Personendaten | |
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NAME | Monteiro, Óscar |
KURZBESCHREIBUNG | mosambikanischer Politiker und Jurist |
GEBURTSDATUM | 28. Dezember 1941 |
GEBURTSORT | Lourenço Marques |