Șumuleu Ciuc – Wikipedia
Șumuleu Ciuc (deutsch: Schomlenberg, ungarisch: Csíksomlyó) ist ein Bezirk der Stadt Miercurea Ciuc, im Kreis Harghita, in Siebenbürgen, Rumänien. In Șumuleu Ciuc befinden sich das Franziskanerkloster und die Klosterkirche Heilige Maria. Sie ist alljährlich am Samstag vor Pfingsten ein stark besuchtes Wallfahrtsziel der römisch-katholischen Szekler in Rumänien. Im Jahre 1994 zog sie mehr als 400.000 Pilger an.[1]
Geografische Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Șumuleu Ciuc liegt im nordöstlichen Teil von Miercurea Ciuc, in 3 km Entfernung vom Stadtzentrum, am Ufer des Flusses Șumuleu.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Eine erste urkundliche Erwähnung der Ortschaft Sumlov stammt aus dem Jahr 1335. 1352 wurde die erste Kirche errichtet. Die erste Franziskanerkirche wurde zwischen 1442 und 1448 von Johann Hunyadi erbaut. 1530 und 1649 kamen noch zwei Kapellen hinzu. Die Kirche wurde mehrmals zerstört und wieder aufgebaut. Die heutige Kirche wurde von 1802 bis 1824 im klassizistischen Barockstil erbaut. Die Krypta des Vorgängerbaus blieb erhalten. Der Innenausbau dauerte 72 Jahre. Das Gnadenbild, eine zwei Meter große Holzskulptur der Gottesmutter mit dem Kind, stammt aus dem 16. Jahrhundert. Die Klosterschule hatte bereits 1630 ein Gymnasium. 1948 wurde die Kirche zur Basilica minor erhoben.
Über dem Hauptportal der Basilika ist ein lateinisches Chronogramm angebracht, das die Jahreszahl 1830 ergibt:
Chronogramm | Übersetzung |
SPLENDOR AB ELISIS | Der Glanz von den zerschlagenen |
1959 wurde die ehemalige selbstständige Gemeinde Șumuleu Ciuc der Stadt Miercurea Ciuc angegliedert.
Am 1. Juni 2019 besuchte Papst Franziskus den Wallfahrtsort und feierte dort eine Heilige Messe.[2]
Touristische Attraktionen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- die Wallfahrtskirche und das Franziskanerkloster Heilige Maria
- das ehemalige römisch-katholische Gymnasium von 1727, heute Waisenheim
- die beiden römisch-katholischen Kapellen aus dem 15. Jahrhundert: Jesus der Retter und die Leiden des Jesus
- die Mineralwasserquelle
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Pál Péter Domokos (1901–1992), Historiker
- Ioan Căianu (1629–1687), Franziskanerpriester, Historiker, Autor des Codex Caioni
- Imre Fodor (1937–2015), Politiker, Bürgermeister von Târgu Mureș.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Clemens Prinz: Die Pfingstwallfahrt in Schomlenberg. Religiöse und ethnische Aspekte einer ungarischen Wallfahrt in Rumänien. In: Ungarn-Jahrbuch. Zeitschrift für interdisziplinäre Hungarologie, Jg. 27 (2004), S. 113–152.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Wallfahrtsort der Szekler (kirche-in-not.de)
- Eintrag auf gcatholic.org
- welcometoromania.ro, Die Wallfahrtskirche und das Franziskanerkloster in Șumuleu Ciuc
- youtube.com, Die Wallfahrtskirche und das Franziskanerkloster auf YouTube
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Clemens Prinz: Die Pfingstwallfahrt in Schomlenberg. Religiöse und ethnische Aspekte einer ungarischen Wallfahrt in Rumänien. In: Ungarn-Jahrbuch, Jg. 27 (2004), S. 113–152, hier S. 147.
- ↑ VIAGGIO APOSTOLICO DI SUA SANTITÀ FRANCESCO IN ROMANIA. In: Apostolische Reisen 2019. Presseamt des Heiligen Stuhls, abgerufen am 14. April 2021 (italienisch).
Koordinaten: 46° 22′ 43,3″ N, 25° 49′ 30,6″ O