4. Strafsenat des Bundesgerichtshofes – Wikipedia

4. Strafsenat des BGH mit den dazugehörigen Oberlandesgerichten:
  • Hamm
  • Zweibrücken
  • Der 4. Strafsenat des Bundesgerichtshofs ist als einer von derzeit sechs Strafsenaten des BGH ein Spruchkörper des obersten deutschen Gerichtshofes der ordentlichen Gerichtsbarkeit.

    Der 4. Strafsenat besteht seit der Gründung des Bundesgerichtshofs am 1. Oktober 1950.

    Der Senat ist derzeit (Stand: Juli 2023/Juni 2024)[1][2][3] wie folgt besetzt:

    Nr. Name (Lebensdaten) Beginn der Amtszeit Ende der Amtszeit
    1 Alfred Groß (1885–1976) 2. April 1951 31. Januar 1955
    2 Max Güde (1902–1984) 23. März 1955 31. März 1956
    3 Hans Eberhard Rotberg (1903–1995) 11. April 1956 31. Dezember 1962
    4 Heinrich Jagusch (1908–1987) Januar 1963 28. Februar 1965
    5 Carlhans Scharpenseel (1907–2002) 17. Dezember 1965 Dezember 1966
    6 Hans Eberhard Rotberg (1903–1995) 1. Januar 1967 31. August 1969
    7 Gerd Meyer (1906–1984) 29. September 1969 30. Juni 1974
    8 Hans Wolfgang Schmidt (* 1920) 10. September 1974 1975
    9 Christian Mayr (* 1911) 24. März 1976 1977
    10 Hannskarl Salger (1929–2010) 20. Dezember 1977 30. November 1994
    11 Lutz Meyer-Goßner (* 1936) 1. Dezember 1994 31. Juli 2001
    12 Ingeborg Tepperwien (* 1945) 20. September 2001 30. April 2010
    13 Andreas Ernemann (1947–2023) 25. Juni 2010 30. Juni 2012
    14 Beate Sost-Scheible (* 1956) 1. Juli 2013 31. Januar 2022
    15 Andreas Quentin (* 1961) 4. Juli 2022

    Der Geschäftsverteilungsplan des Bundesgerichtshofs regelt die Zuständigkeit der Strafsenate derart, dass jeder Senat für Revisionen aus dem Bezirk bestimmter Oberlandesgerichte zuständig ist und darüber hinaus sogenannte Spezialzuständigkeiten wahrnimmt. Gegenwärtig (Stand 2020[4]) sind dem 4. Strafsenat folgende Aufgaben zugewiesen:

    1. Die Revisionen in Strafsachen für die Bezirke der Oberlandesgerichte Hamm und Zweibrücken;
    2. die Revisionen in Verkehrsstrafsachen (einschließlich des räuberischen Angriffs auf Kraftfahrer sowie der Eisenbahn- und Luftunfälle und der Fälle, in denen eine Verkehrsordnungswidrigkeit mit anderen Straftaten zusammentrifft) außer Fahren ohne Fahrerlaubnis, sofern dies mit anderen Straftaten zusammentrifft;
    3. die Entscheidungen nach § 42 des Gesetzes über die Internationale Rechtshilfe in Strafsachen;
    4. die Entscheidungen im Falle der Zurückverweisung der Sache an einen anderen Strafsenat des Bundesgerichtshofs, soweit nicht der 2. Strafsenat zuständig ist;
    5. die Entscheidungen nach § 13 Abs. 4 und § 25 Abs. 1 Satz 4 des Strafrechtlichen Rehabilitierungsgesetzes (StrRehaG).

    Beim 4. Strafsenat besteht eine Spezialzuständigkeit für das Verkehrsstrafrecht. Dies führt dazu, dass der Senat vielfach mit Fragen der Auswirkungen von Alkohol auf die Schuldfähigkeit und die Behandlung der actio libera in causa befasst war.

    Vor allem unter dem Vorsitz von Meyer-Goßner hat der 4. Strafsenat auch entscheidenden Einfluss auf die Fortbildung des Strafverfahrensrechts ausgeübt. Die Judikatur des Gerichts zum Problem der Verständigung im Strafverfahren geht auf grundlegende Entscheidungen dieses Senats zurück.

    Einzelnachweise

    [Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    1. Besetzung der Senate - 4. Strafsenat. In: bundesgerichtshof.de. Abgerufen am 8. Juli 2022.
    2. Zwei neue Richterinnen und ein neuer Richter am Bundesgerichtshof. Pressemitteilung Nr. 001/2023. In: bundesgerichtshof.de. 2. Januar 2023, abgerufen am 7. Juli 2023.
    3. Neue Richterin am Bundesgerichtshof. Pressemitteilung Nr. 103/2023. In: bundesgerichtshof.de. 3. Juli 2023, abgerufen am 7. Juli 2023.
    4. Geschäftsverteilungsplan 2020. In: bundesgerichtshof.de. Abgerufen am 23. Januar 2020.

    Koordinaten: 49° 0′ 21,6″ N, 8° 23′ 47,6″ O