927 – Wikipedia
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927 | |
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Die vom Slawen Sabir al-Fata geführten Sarazenen zerstören endgültig die griechisch-römische Stadt Tarentum. | |
927 in anderen Kalendern | |
Armenischer Kalender | 375/376 (Jahreswechsel Juli) |
Äthiopischer Kalender | 919/920 |
Buddhistische Zeitrechnung | 1470/71 (südlicher Buddhismus); 1469/70 (Alternativberechnung nach Buddhas Parinirvana) |
Chinesischer Kalender | 60. (61.) Zyklus Jahr des Feuer-Schweins 丁亥 (am Beginn des Jahres Feuer-Hund 丙戌) |
Chula Sakarat (Siam, Myanmar) / Dai-Kalender (Vietnam) | 289/290 (Jahreswechsel April) |
Iranischer Kalender | 305/306 |
Islamischer Kalender | 314/315 (Jahreswechsel 7./8. März) |
Jüdischer Kalender | 4687/88 (31. August/1. September) |
Koptischer Kalender | 643/644 |
Malayalam-Kalender | 102/103 |
Römischer Kalender | ab urbe condita MDCLXXX (1680) Ära Diokletians: 643/644 (Jahreswechsel November) |
Seleukidische Ära | Babylon: 1237/38 (Jahreswechsel April) Syrien: 1238/39 (Jahreswechsel Oktober) |
Spanische Ära | 965 |
Vikram Sambat (Nepalesischer Kalender) | 983/984 (Jahreswechsel April) |
Ereignisse
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Politik und Weltgeschehen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Westeuropa
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 12. Juli: König Æthelstan lässt sich in Eamont Bridge von den Königen Konstantin II. von Schottland, Howell dem Guten von Deheubarth bzw. Wales, Eógan I. von Strathclyde und Ealdred, dem Ealdorman von Bernicia als Oberherrscher anerkennen, was als Gründung des Königreichs England gilt.
- König Æthelstan von Wessex unterwirft nach dem Tod des dänischen Königs Sithric von York die Dänen in Northumbria.
- König Heinrich I. zieht gegen Graf Heribert II. von Vermandois. Er befreit aus dessen Gefangenschaft Ex-König Karl III. und lässt sich von diesem Lothringen als deutsches Herzogtum bestätigen.
- In der Normandie folgt auf Herzog Rollo sein Sohn Wilhelm Langschwert.
Südeuropa und Nordafrika
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 15. August: Islam in Italien: Die vom Slawen Sabir al-Fata geführten Sarazenen zerstören endgültig die griechisch-römische Stadt Tarentum.
Balkan
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der bulgarische Zar Simeon I. entsendet eine Streitmacht gegen das Königreich Kroatien. Angeblich ist die Nachricht von der Niederlage seiner Truppen gegen den kroatischen König Tomislav die Ursache für seinen Herzinfarkt, an dem er am 27. Mai stirbt. Ihm folgt sein jüngerer Sohn Peter I.
Bei Peters Herrschaftsantritt ist Bulgarien in einer schwierigen Lage: Die vielen Feldzüge Simeons waren zwar meist erfolgreich, haben aber zu einer Verknappung der Arbeitskräfte in der Landwirtschaft geführt, da die Armee ihre Soldaten aus der Bauernschaft rekrutierte. Daneben wird das Land gerade von einer Hungersnot heimgesucht und es herrschten Heuschreckenplagen. Die Steuern sind hoch und die Nachbarstaaten drohen, Bulgarien zu erobern.
Um Stärke zu demonstrieren, dringt Peter I. im Sommer mit einem Heer nach Byzanz vor und legt einige Städte Thrakiens in Trümmer. Danach beginnt er geheime Friedensverhandlungen mit Kaiser Romanos I. Lakapenos. Der Frieden wird in Mesembria im Beisein der bulgarischen und byzantinischen Aristokratie geschlossen. Am 8. November heiratet Peter die Tochter des byzantinischen Thronfolgers Christophoros Lakapenos. Bulgarien erhält nach diesem Vertrag Gebiete zurück, die von Byzanz erobert worden sind und Byzanz muss den Zarentitel für die bulgarischen Herrscher anerkennen, womit sie die bulgarischen Herrscher auf die gleiche Stufe wie die eigenen stellen. Zusätzlich wird die Unabhängigkeit der bulgarischen Kirche anerkannt.
Fürst Časlav Klonimirović vereinigt nach dem Tod Zar Simeons I. die serbischen Stämme unter seiner Herrschaft.
Ostfrankenreich
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Herzog Arnulf I. der Böse von Bayern bekräftigt seinen Frieden mit den Ungarn, muss ihnen aber ungehinderten Durchzug gewähren.
Urkundliche Ersterwähnungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nordhausen in Thüringen, Pöhlde in Niedersachsen und Tann in Niederbayern werden erstmals in einer Urkunde erwähnt.
Religion
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 13. Januar: Nach dem Tod von Berno von Baume wird Odo zweiter Abt der Benediktinerabtei Cluny. Er sorgt für die strenge Einhaltung der Ordensregeln und führt straffe Zucht, Schweigegebot und strengste Askese ein. Odo erreichte gegen Widerstände klösterlicher Würdenträger, jedoch mit Billigung von Adligen und dem Heiligen Stuhl, dass zahlreiche Klöster Cluny unterstellt werden. Damit wächst der Einfluss der Reformideen.
- 1. Dezember: Erzbischof Heriger von Mainz stirbt. Auf ihn folgt Hildebert, bislang Abt von Fulda.
- Ebergisl wird Bischof von Minden als Nachfolger von Lothar.
- Im Reich wenden sich die Cluniazenser gegen die Verweltlichung der prunkliebenden Reichsklöster.
Katastrophen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Im Byzantinischen Reich bricht eine schwere Hungersnot aus.
- Das Italienische Fieber tritt zum dritten Mal in Europa auf.
Geboren
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 21. März: Song Taizu, chinesischer Kaiser und Gründer der Song-Dynastie († 976)
Gestorben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Todesdatum gesichert
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 13. Januar: Berno von Baume, erster Abt von Cluny (* um 850)
- 27. Mai: Simeon I., Zar von Bulgarien (* 864)
- 1. Dezember: Heriger, Erzbischof von Mainz
Genaues Todesdatum unbekannt
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- frühestens 26. Juli: Lothar, Bischof von Minden
- Acfred, Herzog von Aquitanien und Graf der Auvergne
- Boso, Bischof von Lausanne
- Miró der Jüngere, Graf von Cerdanya, Conflent und Besalú