9th Street Art Exhibition – Wikipedia

Die 9th Street Art Exhibition, auch 9th St. Show oder Ninth Street Show genannt, war eine Kunstausstellung, die vom 21. Mai bis zum 10. Juni 1951 in einem abbruchreifen Geschäftsgebäude in der 9th Street in New York stattfand. Die Ausstellung zeigte die neue amerikanische Kunst des 20. Jahrhunderts, versammelte zahlreiche namhafte Künstler und markierte den Start der New Yorker Avantgarde der Nachkriegszeit, die in der Folgezeit als New York School bekannt wurde. Bekannte Teilnehmer waren unter anderem die Abstrakten Expressionisten Willem de Kooning, Robert Motherwell, Jackson Pollock und Hans Hofmann.

Die Ateliers der meisten Künstler befanden sich gegen Ende der 1940er Jahre im Gebiet der 8th und 12th Street zwischen der First und der Avenue of the Americas (Sixth Avenue). Die Künstler wurden allgemeinhin als „Downtown Group“ bezeichnet. 1949 gründete die Downtown Group den „Artist’s Club“ in der 39 East 8th Street. Mit wenigen Ausnahmen waren die Mitglieder durchweg Kriegsveteranen und professionelle Künstler im Durchschnittsalter von 40 Jahren. In dem Club fanden wöchentliche Treffen statt. Da sich die Künstler von der Kunstkritik der Nachkriegszeit zu wenig beachtet fühlten, entstand die Idee, eine umfangreiche Werkschau zu organisieren. Die Ausstellung sollte in einem abbruchreifen Gebäude in der 60 East 9th Street stattfinden, und so einigte sich die Gruppe auf den Titel „Ninth Street Show“. Das Ausstellungsplakat, das die Namen sämtlicher Beteiligten zeigt, wurde von Franz Kline gestaltet. Der aufstrebende Kunsthändler Leo Castelli beteiligte sich an der Ausstellung.[1]

Künstler der Ausstellung

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Bedeutung und Nachwirkungen

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Der Kunsthistoriker Bruce Altshuler schrieb: „Die Künstler feierten in der 9th Street nicht nur das Erscheinen der Kunsthändler, -sammler und Museumsleute und die Ausstellung ihrer Arbeiten, sondern auch die Gründung und die Stärke einer lebenden Gemeinschaft von signifikanter Größe.“[2]

Trotz des öffentlichen Interesses an der Ausstellung zeigte sich die Kunstkritik zunächst relativ unberührt von der Schau und es gab nur wenige Galeristen, die die Werke der New York School ausstellten. Die New Yorker Stable Gallery zeigte als Hommage an die legendäre Ninth Street Show im jährlichen Turnus von 1953 bis 1957 Werke namhafter Abstrakter Expressionisten. Diese Ausstellungen wurden in der New Yorker Kunstwelt als „Stable Annual“ bekannt. Zum zweiten Stable Annual schrieb der Kunstkritiker Clement Greenberg:

„Diese Ausstellung wurde konzipiert und organisiert von Künstlern; das ihr vorhergehende Ereignis war die berühmte Ninth Street Show, die im Frühjahr 1951 im Erdgeschoss eines leerstehenden Geschäftshauses stattfand. Wie diese wurde die Ausstellung organisiert und ihre Teilnehmer wurden von den Künstlern selbst benannt und eingeladen und eine Spannbreite der lebendigsten Tendenzen im Mainstream fortgeschrittener Malerei und Skulpturen wurden präsentiert. Ich denke nicht, dass der Nachhall dieser Schau abgeklungen ist.[3][4]

Der Fotograf Aaron Siskind, ein Vertreter der abstrakt-expressionistischen Fotografie und selbst Mitglied der New York School, fertigte zahlreiche Fotografien von der Schau. Er war zugleich auch der einzige Fotograf, der an der Ausstellung beteiligt war.[5]

  • Bruce Altshuler: Avant-Garde In Exhibition New Art in the 20th Century. Harry N. Abrams, Inc., New York 1994, ISBN 0-8109-3637-2.
  • Marika Herskovic: New York School Abstract Expressionists Artists Choice by Artists. New York School Press, New York 2000, ISBN 0-9677994-0-6.

Einzelnachweise

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  1. Interview with Leo Castelli, conducted by Barbara Rose. Smithsonian Archives of American Art, Juli 1969, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 3. März 2008; abgerufen am 4. Januar 2009 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.aaa.si.edu
  2. Bruce Altshuler: Avant-Garde In Exhibition New Art in the 20th Century, 1994, S. 171
  3. Archivlink (Memento vom 5. Februar 2012 im Internet Archive) Abbildung
  4. Marika Herskovic: New York School Abstract Expressionists Artists Choice by Artists, 2000, S. 20–21
  5. Aaron Siskind 100. Blindspot, archiviert vom Original am 25. Dezember 2008; abgerufen am 31. Dezember 2008.