Ašvieniai – Wikipedia

Ašvieniai, auch kleine Pferde genannt, auf dem Dach des Thomas-Mann-Hauses in Nida

Ašvieniai sind pseudogöttliche Zwillinge in der litauischen Mythologie. Sie sind mit den lettischen Dieva dēli identisch und sind direkte Gegenstücke zu den vedischen Ashvins.[1]

Beide Namen sind vom selben protoindoeuropäischen Wortstamm für das Wort Pferd – *ek'w-, abgeleitet.[2] Sowohl das altlitauische Wort ašva als auch das Wort ashva auf Sanskrit bedeuten beide „Pferd“.

Die Ašvieniai werden als Pferde dargestellt, die einen Wagen ziehen, auf dem Saule (die Sonne) durch den Himmel transportiert wird.[1]

Als „kleine Pferde“ (litauisch žirgeliai) sind sie häufige Motive auf den Dächern litauischer Häuser[1], die dort zum Schutz des Hauses platziert werden.[3] Ähnliche Motive können auch auf Bettgestellen, Bienenstöcken, Webstühlen und anderen Haushaltsgeräten gefunden werden.[4]

Die Ašvieniai sind auch anderen Pferdegöttern, wie den lettischen Ūsiņš, ähnlich.[5]

Einzelnachweise

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  1. a b c Duane W. Hamacher: The Sumerians and Gemini: Sumerian Astronomical Interpretations as Origins of the Divine Horse Twins and Solar Chariots in Indo-European Mythology. WebCite, 31. Oktober 2010, S. 7, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 11. November 2012; abgerufen am 1. Januar 2014 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.webcitation.org
  2. Indo-European etymology. starling.rinet.ru, abgerufen am 7. Juni 2014.
  3. Pranė Dundulienė (1991). Lietuvių etnologija. Mokslas. Seite 50. ISBN 5-420-00713-4 (litauisch).
  4. Egidijus Musteikis: Arklys tradicijose. Pferdemuseum, Zweigstelle des Gedenkmuseums für A. Baranauskas and A. Vienuolis-Žukauskas, 9. Juni 2003, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 11. November 2012; abgerufen am 17. September 2014 (litauisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.webcitation.org
  5. David Adams Leeming: From Olympus to Camelot: The World of European Mythology. Oxford University Press, 2003, S. 125–126, abgerufen am 1. Januar 2014 (englisch, auch als Buch; ISBN 0-19-514361-2).