Adobe Photoshop Lightroom – Wikipedia

Adobe Photoshop Lightroom

Lightroom Lightroom Classic
Basisdaten

Entwickler Adobe Inc.
Aktuelle Version Lightroom 7.0, Lightroom Classic 13.0 (11. Oktober 2023)
Betriebssystem Windows 10 (64-Bit) Version 1909 oder höher, macOS Catalina (Version 10.15) oder höher, iOS 13.0 oder höher, Android 6.X (Marshmallow) und höher[1]
Programmier­sprache C++, Lua
Kategorie Digital Imaging
Lizenz proprietär
deutschsprachig ja
Adobe Photoshop Lightroom
Adobe Photoshop Lightroom Classic

Unter Adobe Photoshop Lightroom werden Programme und Dienste zur Bilderverwaltung und Bearbeitung von Digitalfotos des Herstellers Adobe Inc. zusammengefasst. Die Elemente des Lightroom-Systems unterstützen verschiedene Fotoformate, darunter Rohdaten, wie sie typischerweise von digitalen Spiegelreflex- (DSLR), aber auch spiegellosen Systemkameras (DSLM) sowie manchen Kompaktkameras (Bridgekameras) erzeugt werden. Seit Version 3 werden auch Videos unterstützt.

Aufbau der Software

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Die Apps der cloudbasierten Software Adobe Photoshop Lightroom zeigen eine Oberfläche für Import, Archivierung, Bearbeitung und Teilen, organisiert in Boxen, die für die verschiedenen Schritte aufgeklappt werden.

Die Oberfläche der desktopbasierten Software Adobe Photoshop Lightroom Classic ist in sieben Module gegliedert:

Bibliothek
Enthält eine Übersichtsanzeige der Bilder im Raster- oder Vollbild-Modus. Des Weiteren ist ein Import von der Kamera und anderen Datenträgern und Export möglich. Für die einfache Verwaltung bietet sie unter anderem verschiedene Funktionen zum Verschlagworten (IPTC), Bewerten, Markieren, Gruppieren, Filtern und der Organisation in Kollektionen an.
Entwickeln
Bietet eine weite Palette von grundlegenden Funktionen zur Beeinflussung von Farbtemperatur, Tonwertverteilung, Gradation, eine subtile selektive Farbkorrektur und Tönung von Lichtern und Tiefen. Außerdem gibt es Funktionen zum Beschneiden und Rotieren, Entrauschen und Schärfen von Bildern, um die wichtigsten zu nennen. Seit der Version 2 stehen darüber hinaus Möglichkeiten der selektiven Bildkorrektur, d. h. Anwendung von Korrekturen und Optimierungen auf Teilbereiche eines Bildes, zur Verfügung.
Karte
Ein Modul zur Georeferenzierung von Bildern. Den Fotos können per Drag&Drop Geoinformationen zugewiesen werden (nicht mehr unterstützt für Versionen bis incl. Lightroom CC 2015.x / Lightroom 6.x).[2]
Buch
Enthält Funktionen zum Erstellen von Fotobüchern, die dann bei einem Anbieter bestellt oder als JPEG- oder PDF-Dateien ausgegeben werden können.
Diashow
Ermöglicht das Erstellen einer Diashow zur Präsentation ausgewählter Bilder auf dem Monitor, Zweitbildschirm oder Beamer. Eine Präsentation kann auch als PDF-Datei ausgegeben werden.
Drucken
Bietet umfangreiche Möglichkeiten zur Anordnung von Bildern auf der Seite, auch in unterschiedlichen Größen. Erzeugung von Kontaktbögen, Bilderkollektionen und Ansteuerung von FineArt-Druckern. Statt direkter Drucker-Ansteuerung kann auch eine JPEG-Datei generiert werden. Eine direkte Generierung einer PDF-Datei ist ab Version 2.0 möglich, vorher kann dies über einen PDF-Druckertreiber erreicht werden.
Web
Ermöglicht das einfache Erstellen einer Webpräsentation der Bilder als HTML- oder Flash-Galerie nach vorgefertigten Vorlagen. Eigene Vorlagen können auf Basis der vorgefertigten Bilder direkt aus Lightroom per FTP auf einen (vorhandenen) Webspace hochgeladen werden. Seit Lightroom 3.0 ist auch die Veröffentlichung bei Facebook, Flickr und anderen sozialen Netzwerken möglich.[3]

Beim Bildimport steht dem Fotografen zudem eine Vielfalt von Sortierungs- und Umbenennungssystematiken wie beispielsweise Festlegung von Schlagwörtern bzw. Metadaten zur Verfügung; das gilt insbesondere für die Nutzung der Suchfunktionen.

Unterstützte Dateiformate

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Man beachte die Einschränkungen hinsichtlich Softwareversionen oder Betriebssysteme!

Grafik/Foto
Lightroom unterstützt den Datenimport der Grafikformate JPG, PSD, TIFF sowie das von Adobe selbst entwickelte offene Rohdatenformat Digital Negative, kurz DNG. Darüber hinaus ermöglicht das interne Entwicklungsmodul den Import der nativen Rohdatenformate der verschiedenen Kamerahersteller wie bspw. Canon Raw (*.crw, *.cr2), Pentax Raw (*.pef) oder Nikon Raw (*.nef).[4] High Efficiency Image File Formate werden mit Dateierweiterung .heic unterstützt am MAC ab macOS V.10.13 und unter MS Windows ab V. 10.
Dokumente
Lightroom Classic unterstützt ab Version 9.2 (Febr. 2020) das Dokumentformat PSB.
Video
Von Lightroom werden die Videodateiformate AVCHD, AVI, MOV und MP4 unterstützt, wobei diese alphabetische Reihenfolge keine Wertung darstellt. Diese Formate sind maßgeblich für diese Dateierweiterungen: 3GP, 3GPP, AVI (nur Windows), M2T, M4V, MOV, MP4, MPE, MPG und MPEG1 sowie MPEG4 (Kompressionsformate) mit Empfehlung für LR-Versionen ab 2018 in MP4 umzubenennen, MTS. Im Zusammenhang mit Video erfolgt native Audio-Unterstützung.
Codecs
Lightroom lässt teilweise die Nutzung weiterer Anwender-seitig bereit gestellter Codecs zu.

Wie alle Raw-Konverter arbeitet das Programm nicht-destruktiv – das heißt, es wird nie die Originaldatei verändert (einzig die Aufnahmezeit kann optional direkt in der Originaldatei verändert werden), sondern alle Änderungen werden getrennt von der ursprünglichen Datei in einer Datenbank oder einer zusätzlichen Metadatei (sog. „Filialdatei“) im XMP-Format gespeichert. Wahlweise können die XMP-Daten auch in die Dateien hineingeschrieben werden. Erst bei der Konvertierung (Export) in JPEG oder TIFF werden die Änderungen wirksam.

Adobe Photoshop Lightroom verwendet Technologien des mittlerweile eingestellten Raw-Programms RawShooter des dänischen Unternehmens Pixmantec. Adobe Systems hatte das Softwarehaus im Jahr 2006 übernommen.[5]

Adobe Photoshop Lightroom wird im Abonnement-Modell der Adobe Creative Cloud vertrieben.[6] Die Version 7 der Desktop-Version heißt offiziell „Adobe Photoshop Lightroom Classic CC“ und wurde am 18. Oktober 2017 veröffentlicht.[7]

Ebenfalls am 18. Oktober 2017 stellte Adobe seinen neuen cloudbasierten Fotoservice „Adobe Photoshop Lightroom CC“ vor, mit dem plattformübergreifend Fotos verwaltet, bearbeitet und geteilt werden können und als Gegenstück zu Apples Fotos angesehen werden kann. Lightroom CC ist mit der rein desktopbasierten Software Lightroom Classic CC insofern kompatibel, als mit Lightroom CC erstellte Alben in Lightroom Classic CC als veröffentlichte Sammlung angezeigt und bearbeitet werden können und andersherum. Für den kompletten Wechsel von der Desktopvariante Lightroom Classic CC zur Cloudvariante Lightroom CC bietet Adobe einen Migrationsassistenten an.[8] Lightroom CC bietet gegenüber Lightroom Classic CC einen geringeren Funktionsumfang, u. a. hinsichtlich der Bearbeitungsmöglichkeiten und es fehlen Kartendarstellung und die Möglichkeit zum manuellen Geotagging bzw. mittels Log Matching.

Lightroom Classic ist durch Zusatzmodule (engl. „Plug-ins“) erweiterbar. Das Adobe Lightroom Software Development Kit (SDK) bietet Softwareentwicklern ein Toolset zur Verbesserung und Erweiterung der Lightroom-Funktionen. Zusatzmodule, die in Lua, der in Lightroom integrierten Skriptsprache, und dem Lightroom SDK erstellt werden, ermöglichen u. a. das Erstellen von Effekten, das Definieren von Bildverarbeitungsvorgaben und Pinseln, das Hinzufügen von Elementen zu Lightroom-Menüs und -Dialogen, das Bearbeiten von Metadaten und das Erstellen neuer Arten von Webgalerien für die Bilder.

Beispiele für Zusatzmodule sind:

Das SDK besteht im Wesentlichen aus dem „Adobe Photoshop Lightroom SDK 4 Programmers Guide“ (PDF, engl.), einer API-Referenz (HTML) und Beispiel-Zusatzmodulen.[11][12]

Lightroom 1 (19. Februar 2007)
Lightroom 2 (29. Juli 2008)
Lightroom 3 (8. Juni 2010)
Lightroom 4 (5. März 2012)
Neuerungen: u. a. Softproof-Funktion, Gestaltungsmöglichkeiten für Fotobücher, Geolokalisierung von Dateien und Bearbeitungsmöglichkeiten für Videos[13]
Lightroom 5 (9. Juni 2013)
Neuerungen: u. a. Smart-Previews (Bearbeitung von größenreduzierten Vorschaubildern im DNG-Format, spätere Anwendung der Änderungen auf Originaldateien), automatische Korrektur stürzender Linien, Bereichsreparatur mittels Pinselwerkzeug, radialer Verlaufsfilter, verbesserte Erstellung von Fotobüchern, Video-Galerien[14]
Lightroom 6 und CC 2015 (21. April 2015)
Neuerungen: nur noch als 64-Bit-Version erhältlich; u. a. Panorama, HDR und Gesichtserkennung. Letzte Version, die ohne Creative Cloud erhältlich ist, Aktualisierungen wie Kamera-Updates wurden 2017 eingestellt.[15]
Lightroom Classic CC und Lightroom CC (18. Oktober 2017)
Nur noch in Creative-Cloud-Abos verfügbar.[15]
Lightroom 3.0 und Lightroom Classic 9.0 (4. November 2019)[16]
Lightroom 4.0 und Lightroom Classic 10.0 (19. Oktober 2020)
Lightroom 5.5 und Lightroom Classic 11.5 (17. August 2022)
Lightroom 6.0 und Lightroom Classic 12.0 (27. Oktober 2022)
Lightroom 7.0 und Lightroom Classic 13.0 (13. Oktober 2023)

Unterschiede zwischen Lightroom und Lightroom Classic

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Die wesentlichen Unterschiede zwischen Lightroom und Lightroom Classic sind:[17]

Lightroom Lightroom Classic
Gerät bzw. Plattform Desktop, Web, Smartphone und Tablet Nur Desktop
Speicherort der Dateien Cloud, lokaler Speicher Cloud, lokaler Speicher
Datensicherung Automatisch Manuell mit Erinnerung
Organisation und Suche Automatisches Tagging und intelligente Suche Manuelle Stichwortvergabe
Erweiterbar durch Zusatzmodule nein ja
Benutzerfreundlichkeit Kaum Vorkenntnisse erforderlich Vorkenntnisse in Bildbearbeitung empfohlen

Adobe illustriert die Unterschiede anhand eines „Lightroom Beginner Tutorials“.[18]

Adobe Photoshop bietet gegenüber Lightroom Classic einen erweiterten Funktionsumfang, wie z. B. die Verwendung von Ebenen, die komplexere Bildbearbeitungen erlauben, hat allerdings keine Funktionen zur Bildverwaltung.

Commons: Adobe Photoshop Lightroom – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise und Anmerkungen

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  1. Systemanforderungen für Lightroom. In: adobe.com. 26. Oktober 2021, abgerufen am 14. Dezember 2021.
  2. Map view not available in the Map module In: adobe.com. Abgerufen am 3. Dezember 2018.
  3. Lightroom: Bereitstellen im Web. In: netzwelt.de. Abgerufen am 18. Oktober 2011.
  4. Camera Raw – Unterstützte Kameramodelle. In: adobe.com. Abgerufen am 19. Oktober 2017.
  5. Pressemitteilung zur Pixmantec-Übernahme (Memento vom 6. Oktober 2008 im Internet Archive) Abgerufen am 18. Oktober 2011.
  6. Kunden, die eine frühere Version der Software bezahlt und fest auf ihrem Rechner installiert haben, erhalten beim Abruf des Update-Links aus dem Programm heraus die Meldung, Version 4.4 sei aktuell und damit nicht update-fähig. Siehe dazu Lightroom ist Teil der Creative Cloud. In: heise Foto. 26. Juni 2012.
  7. Adobe Photoshop Lightroom CC. In: adobe.com. Abgerufen am 22. April 2015.
  8. Migrieren von Fotos und Videos von Lightroom Classic CC zu Lightroom CC. Abgerufen am 30. November 2017.
  9. WP/LR Sync – Meow Apps. In: meowapps.com. Abgerufen am 14. Dezember 2021.
  10. c't Webdesign. 2017, Seite 80 f.
  11. Lightroom Classic SDK – Programmers Guide. (PDF) In: azureedge.net. 2021, abgerufen am 14. Dezember 2021 (englisch).
  12. Unleash Lightroom Classic with Lua. In: adobe.io. Abgerufen am 14. Dezember 2021 (englisch).
  13. Tom Hogarty: Lightroom 4.0 Now Available. In: Adobe Lightroom Journal. 5. März 2012, abgerufen am 6. März 2012 (englisch).
  14. André Kramer: Lightroom 5 verfügbar. In: heise online. 10. Juni 2013.
  15. a b Tom Hogarty: Introducing: Lightroom CC, Lightroom Classic CC and More. In: Adobe Photoshop Blog. 18. Oktober 2017 (englisch).
  16. Aktuelle Version In: adobe.com. 4. November 2019, abgerufen am 17. November 2019 (englisch)
  17. Adobe Photoshop Lightroom Classic. In: adobe.com. Abgerufen am 14. Dezember 2021.
  18. Can Döner: Unterschiede zwischen Lightroom Classic und Lightroom. In: adobe.com. 7. Oktober 2019, abgerufen am 14. Dezember 2021.