Adolph Amberg – Wikipedia
Adolph Amberg (* 31. Juli 1874 in Hanau; † 3. Juli 1913 in Berlin) war ein deutscher Bildhauer, Medailleur[1] sowie Gestalter und Modelleur für Tafelschmuck aus Edelmetallen und Porzellan. Sein Werk ist dem Jugendstil zuzuordnen.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Adolph Amberg besuchte in den Jahren 1884/85 die Zeichenakademie seiner Heimatstadt, anschließend die Unterrichtsanstalt des Kunstgewerbemuseums Berlin. Nach einem Aufenthalt in Paris, wo er die Académie Julian besuchte, wechselte er an die Königliche Akademie der Künste zu Berlin. Dort war er Meisterschüler bei Louis Tuaillon.
1894 bis 1904 entstanden für die Silberwarenfabrik Peter Bruckmann & Söhne in Heilbronn diverse Silbergerätschaften. Im Hinblick auf die für das Jahr bevorstehende Hochzeit des preußischen Kronprinzen entwarf Amberg in den Jahren 1904/05 den „Hochzeitszug“ betitelten Tafelaufsatz. Der aufwendige, in der Originalfassung monochrom weiße, aus zahlreichen Figuren zusammengesetzte Porzellanzyklus fand aber kein Gefallen und wurde erst ab 1908 von der Königlichen Porzellanmanufaktur (KPM) in Berlin gefertigt. Er wurde mehrfach aufgelegt und existiert auch mit dezent goldener oder farbiger Staffage.
1905 fertigte er die Fresken im Trauzimmer des Heilbronner Rathauses, dessen Ausstattung von seiner Firma gestiftet wurde.
Werke
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1900 Die deutsche Musik, silberne Fontäne für die Pariser Weltausstellung, in Zusammenarbeit mit dem Bildhauer Otto Rieth
- 1903 Entwurf für das Aachener Ratssilber
- 1904/05 Hochzeitszug, Tafelaufsatz, bestehend aus einer Jardinière, zwei Obstschalen, zwei Kandelabern und zwanzig Einzelfiguren[2], darunter:
- Die Braut als Europa auf dem Stier
- Der Bräutigam als römischer Krieger zu Pferde
- Assyrer mit Hund
- Afrikaner mit Waldhorn
- Araber mit Dudelsack
- Japaner mit Fisch
- Zwei Rüstung tragende Etrusker
- Kniender Ägypter mit perlengefüllter Muschel
- Kniende Türkin mit Rosenschale
- Ägypterin mit Reh
- Afrikanerin mit Meerkatze
- Inderin mit Pfau
- Chinesin mit Papagei
- Japanerin mit Mandoline
- Perserin mit Tambourin
- 1912 Trabendes Pferd
- 1912 Najade
- 1913 Entwurf für die Statue Kaiser Wilhelm II. zu Pferde für die Königliche Porzellan-Manufaktur Berlin
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Adolf Amberg. Künstler. Deutsche Gesellschaft für Medaillenkunst e. V., abgerufen am 16. Februar 2016.
- ↑ Gesamtaufstellung der Figuren des KPM Hochzeitszuges ( vom 4. Dezember 2013 im Internet Archive)
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Amberg, Adolph. In: Ulrich Thieme, Felix Becker (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 1: Aa–Antonio de Miraguel. Wilhelm Engelmann, Leipzig 1907, S. 386 (Textarchiv – Internet Archive).
- Amberg, Adolph. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des XX. Jahrhunderts. Band 1: A–D. E. A. Seemann, Leipzig 1953, S. 39 (Textarchiv – Internet Archive – Leseprobe).
- Peter Bloch, Sibylle Einholz, Jutta von Simson (Hrsg.): Ethos und Pathos. Die Berliner Bildhauerschule 1786–1914. Band 2: Beiträge mit Kurzbiographien Berliner Bildhauer. Gebr. Mann, Berlin 1990, ISBN 3-7861-1598-2.
- Bettina Krogemann: Das Berliner Kronprinzensilber: Ein höfisches Prunkservice zwischen Historismus und Werkbund, Köln, Letter Stiftung 1997, S. 61–69.
- Irene von Treskow: Amberg, Adolph. In: Allgemeines Künstlerlexikon. Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker (AKL). Band 3, Seemann, Leipzig 1990, ISBN 3-363-00116-9, S. 119 f.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Personendaten | |
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NAME | Amberg, Adolph |
ALTERNATIVNAMEN | Amberg, Adolf |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Bildhauer |
GEBURTSDATUM | 31. Juli 1874 |
GEBURTSORT | Hanau |
STERBEDATUM | 3. Juli 1913 |
STERBEORT | Berlin |