Augustamnica – Wikipedia
Augustamnica (griechisch Αὐγουσταμνική) war eine spätantike römische Provinz in Ägypten.[1] Sie entstand aus einem Teil der alten, unter Diokletian eingerichteten Provinz Aegyptus Herculea und wurde im 4. Jahrhundert geschaffen. Sie umfasste das östliche Nildelta und gehörte zunächst zur Dioecesis Orientis, später zur Dioecesis Aegypti. Sie erlosch mit der arabischen Eroberung Ägyptens in den 640er-Jahren.
Augustamnica
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Provinz wurde während der Römischen Tetrarchie mit dem Namen Aegyptus Herculia geschaffen. Sie wurde Diokletians Mitregenten Maximian (genannt: Herculius) übertragen mit dem alten Memphis als Hauptstadt (315–325). Bald darauf wurde sie jedoch wieder in die Provinz Aegyptus eingegliedert. 341 wurde die Provinz unter dem Namen Augustamnica erneut eingerichtet. Zum Provinzgebiet gehörte auch die alte Heptanomia.[2][3]
Als einzige Provinz Ägyptens unterstand sie einem Corrector, einem Gouverneur mit niedrigerem Rang.
Um 381 wurden die Provinzen Ägyptens in einer eigenen Diözese (Dioecesis Aegypti) zusammengefasst. Zwischen 386 und dem Ende des 4. Jahrhunderts entstand die neue Provinz Arcadia Aegypti (nach Kaiser Arcadius) aus den Teilen von Augustamnica, die zur Heptanomia gehörten.[3] In diesem Zuge wurde die Hauptstadt von Augustamnica nach Pelusium verlegt.
In militärischer Verwaltung unterstand die Provinz einem Comes limitis Aegypti. Laut der Notitia dignitatum waren in der Provinz unter seinem Kommando zahlreiche militärische Einheiten stationiert (siehe Römische Streitkräfte in Aegyptus).[4]
Augustamnica I und II
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Vor 539 wurde Augustamnica in zwei Provinzen geteilt: Augustamnica Prima (Norden) und Augustamnica Secunda (Süden).[3]
Augustamnica Prima behielt Pelusium als Verwaltungszentrum unter einem corrector. Zu diesem Teil gehörten die Städte Pelusium, Sethroites (Sethraites), Tanis (Pannis), Thmuis, Rhinokorura, Ostrakine (Ostranika), Pentaschoinon, Kasion, Aphnaion (Aphtaion), Hephaistos, Panephusos (Panithysos), Gerrha (Geros), Thenessos.[5] Leontopolis war die Metropolis von Augustamnica Secunda. Zu diesem Teil gehörten die Städte Leontopolis, Athribes (Athrides), Helius, Bubastos, Pharzisthos (Karbeuthos, gemeint wohl Pharbaetus), Arabia, Klysma.[6]
Titularbistümer
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die katholische Kirche führt einige der ehemaligen Bischofssitze der Provinz als Titularbistümer.
Im Annuario Pontificio werden mehrere Bistümer als titulare Bischofssitze geführt:[7]
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In Augustamnica II liegen:[7]
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Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- James K. Keenan: Egypt. In: Averil Cameron, Bryan Ward-Perkins, Michael Whitby (Hrsg.): The Cambridge Ancient History. Band 14: Late Antiquity: Empire and Successors, A.D. 425–600. Cambridge University Press, Cambridge 2000, ISBN 978-0-521-32591-2, S. 612–637 (online).
- Richard Pietschmann: Augustamnica. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band II,2, Stuttgart 1896, Sp. 2362.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Richard J. A. Talbert (Hrsg.): Barrington Atlas of the Greek and Roman World. Princeton University Press, Princeton (NJ) 2000, ISBN 0-691-03169-X, S. 102.
- ↑ Alan K. Bowman: Egypt after the Pharaohs: 332 BC-AD 642. From Alexander to the Arab Conquest. University of California Press, Berkeley 1996, ISBN 0-520-20531-6, S. 79.
- ↑ a b c James K. Keenan: Egypt. In: Averil Cameron, Bryan Ward-Perkins, Michael Whitby (Hrsg.): The Cambridge Ancient History. Band 14: Late Antiquity: Empire and Successors, A.D. 425–600. Cambridge University Press, Cambridge 2000, ISBN 978-0-521-32591-2, S. 612–637, hier S. 613.
- ↑ Notitia dignitatum in partibus Orientis XXVIII (Online).
- ↑ Georgios Kyprios 685–700 (= Heinrich Gelzer: Georgii Cyprii Descriptio orbis romani, accedit Leonis Imperatoris Diatyposis Genuina adhuc inedita. Teubner, Leipzig 1890, S. 35, Digitalisat); Hierokles, Synekdemos 726,3 – 727,6 (Digitalisat).
- ↑ Georgios Kyprios 701–707; Hierokles, Synekdemos 727,13 – 728,7.
- ↑ a b Annuario Pontificio 2013. Libreria Editrice Vaticana, 2013, ISBN 978-88-209-9070-1, S. 819–1013.