Aias der Lokrer – Wikipedia
Aias der Lokrer (altgriechisch Αἴας Aías, lateinisch Aiax, deutsch Ajax), Sohn des lokrischen Königs Oileus und zur Abgrenzung vom Telamonier auch Ajax der Kleine genannt, war ein griechischer Kämpfer vor Troja und als zweitschnellster Läufer (nach Achilleus) und Speerwerfer bekannt.
Nach Trojas Fall vergewaltigte er im Heiligtum Athenes Kassandra, ihre Priesterin.[1] Athene beklagte sich daraufhin bitterlich bei ihrem Vater Zeus, woraufhin dieser ihr einen frisch von Hephaistos geschmiedeten Donnerkeil überließ, mit dem sie das Schiff des Aias auf dessen Heimfahrt durchbohrte. Der Lokrer ruderte mit bloßen Händen, um sich über Wasser zu halten, doch Athene quälte ihn weiter. Poseidon jedoch erbarmte sich seiner und schleuderte ihn mit einer gewaltigen Welle auf einen Felsen. Aias begann noch auf dem Felsen zu prahlen, er sei den Göttern zum Trotz dem Meer entronnen. Diese Hybris erzürnte Poseidon derart, dass er mit seinem Dreizack den Felsen spaltete, wobei die Hälfte, auf der Aias stand, ins Meer stürzte. Während er unterging, schleuderte Poseidon einen Hügel auf ihn. So wurde der Kleine Aias (symbolisch) von der Erde und den Göttern zugleich bezwungen.
- Aias bedrängt Kassandra im Tempel der Pallas Athene
- Ajax der Lokrer, Francesco Sabatelli 1829
Antike Quellen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Homer, Ilias
- Homer, Odyssee 4,499–511
- Bibliotheke des Apollodor
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- C. Fleischer: Aias II. In: Wilhelm Heinrich Roscher (Hrsg.): Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie. Band 1,1, Leipzig 1886, Sp. 133–139 (Digitalisat).
- Johannes Toepffer: Aias 4. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band I,1, Stuttgart 1893, Sp. 936–940.
- Dimitri Liebsch: Aias. In: Maria Moog-Grünewald (Hrsg.): Mythenrezeption. Die antike Mythologie in Literatur, Musik und Kunst von den Anfängen bis zur Gegenwart (= Der Neue Pauly. Supplemente. Band 5). Metzler, Stuttgart/Weimar 2008, ISBN 978-3-476-02032-1, S. 33–40, hier S. 33, 38–40.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Anmerkungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Bibliotheke des Apollodor Epitome 5,22.