Aicha (Neustadt bei Coburg) – Wikipedia

Aicha
Große Kreisstadt Neustadt bei Coburg
Koordinaten: 50° 16′ N, 11° 7′ OKoordinaten: 50° 15′ 49″ N, 11° 6′ 49″ O
Höhe: 350 m ü. NN
Fläche: 1,45 km²
Einwohner: 33 (Feb. 2020)[1]
Bevölkerungsdichte: 23 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 1971
Eingemeindet nach: Wasung
Postleitzahl: 96465
Vorwahl: 09562
Bauernhof in Aicha
Bauernhof in Aicha

Aicha ist ein Dorf (und verwaltungsrechtlich ein Stadtteil der oberfränkischen Stadt Neustadt bei Coburg im Landkreis Coburg) in Bayern.

Das Dorf liegt etwa sieben Kilometer südwestlich von Neustadt. Gemeindeverbindungsstraßen nach Fechheim und Oberwasungen führen durch den Ort.

Aicha wurde 1317 erstmals im Urbarium, einer Auflistung von Besitzungen der Henneberger beim Erwerb der Neuen Herrschaft, als „Eych“ urkundlich erwähnt.[2] Der Name des Ortes kann vom Eichenbaum abgeleitet werden.

Im Jahr 1317 übertrug Berthold Puz aus Coburg dem Kloster Sonnefeld die Siedlung. Im 14. Jahrhundert gab es acht ganze und zwei halbe Güter in Aicha und das Kloster Sonnefeld hatte die Dorfherrschaft sowie die niedere Gerichtsbarkeit inne.[2]

Nach dem Dreißigjährigen Krieg waren von acht Frongütern fünf nicht bestellt und statt acht wehrfähigen Männern gab es nur noch einen.[2]

Aicha war seit dem Mittelalter Filialgemeinde von Fechheim. Der Ort gehörte zum Fechheimer Schulsprengel. Nach dem Tod von Herzog Albrecht im Jahr 1699 kam Aicha als Teil des Amtes Sonnefeld im Jahr 1705 zu Sachsen-Hildburghausen. 1826 gelangte das Amt Sonnefeld gemäß dem Teilungsvertrag zu Hildburghausen wieder zu Sachsen-Coburg.

Im Ersten Weltkrieg verloren zwei Aichaer Soldaten ihr Leben.[2] Als 1918 mit dem Ende des Ersten Weltkrieges und der Novemberrevolution die Monarchie in Deutschland abgeschafft wurde, galt das auch für das Herzogtum Sachsen-Coburg und Gotha, dem Aicha angehörte. Zunächst wurde der Ort Teil des Freistaates Coburg. Da dieser aber für sich zu klein war, stand eine Entscheidung bezüglich des Anschlusses an Bayern oder an Thüringen an. In einer Volksbefragung am 30. November 1919 stimmte kein Aichaer Bürger für den Beitritt des Freistaates Coburg zum thüringischen Staat, zehn stimmten dagegen.[3] Ab dem 1. Juli 1920 gehörte Aicha zum Freistaat Bayern.[4]

Bei der Reichstagswahl vom 5. März 1933 bekamen die NSDAP und die Kampffront Schwarz-Weiß-Rot jeweils vierzehn Stimmen.[5]

Im Zweiten Weltkrieg verloren vier Aichaer Soldaten ihr Leben.[2]

Am 1. Januar 1971 schloss sich Aicha mit den Gemeinden Fechheim, Fürth am Berg, Mittelwasungen, Plesten und Unterwasungen zur Gemeinde Wasung zusammen. Am 1. Januar 1976 wurde Wasung aufgelöst und Aicha als Stadtteil nach Neustadt bei Coburg eingegliedert.[6]

Die Trinkwasserversorgung erfolgte früher durch Laufbrunnen. Eine private Anlage mit zwei Hausanschlüssen gab es 1934. Ab 1962 erfolgte die Wasserversorgung durch den Zweckverband Spittelsteiner Gruppe, der 1986 durch die Stadtwerke Neustadt übernommen wurde. Stromlieferanten waren ab September 1920 das Überlandwerk der Gumpertschen-Mühle in Mupperg und ab Sommer 1933 das Bamberger Überlandwerk Oberfranken.[7] 1997 übernahmen die Stadtwerke Neustadt die Stromversorgung. 1987 hatte Aicha, wie im Jahr 1905, zehn Wohngebäude.[8]

Einwohnerentwicklung

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Jahr Einwohnerzahl
1858 55[9]
1900 50[10]
1925 57[10]
1933 51[10]
1939 46[10]
1946 62[10]
1950 64[10]
1961 50[10]
1980 44[10]
1987 31[10]
2013 38
2020 33
Commons: Aicha – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Aicha. In: Website www.neustadt-bei-coburg.de. Stadt Neustadt bei Coburg, abgerufen am 21. November 2023.
  • Aicha in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 3. Juli 2023.

Einzelnachweise

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  1. Neustadt bei Coburg – Mitteilungsblatt 2/2020. (PDF; 804 kB) In: Website www.neustadt-bei-coburg.de. Stadt Neustadt bei Coburg, Februar 2020, S. 3, abgerufen am 24. November 2023.
  2. a b c d e Aicha. In: Website www.neustadt-bei-coburg.de. Stadt Neustadt bei Coburg, abgerufen am 21. November 2023.
  3. Die Entscheidung ist gefallen! In: Coburger Zeitung, Ausgabe Nr. 280. digiPress, Bayerische StaatsBibliothek, München, 1. Dezember 1919, S. 3, abgerufen am 21. November 2023.
  4. Helmut Scheuerich: Geschichte der Stadt Neustadt bei Coburg im zwanzigsten Jahrhundert. Erster Band, 1989, S. 5
  5. Helmut Scheuerich: Geschichte der Stadt Neustadt bei Coburg im zwanzigsten Jahrhundert. Erster Band, 1989, S. 108
  6. Helmut Scheuerich: Geschichte der Stadt Neustadt bei Coburg im zwanzigsten Jahrhundert. Erster Band, 1989, S. 25
  7. Helmut Scheuerich: Geschichte der Stadt Neustadt bei Coburg im zwanzigsten Jahrhundert. Erster Band, 1989, S. 378, 386
  8. Helmut Scheuerich: Geschichte der Stadt Neustadt bei Coburg im zwanzigsten Jahrhundert. Zweiter Band, 1993, S. 128
  9. Ingrid Schellhorn: Fechheim 1162–2012 Chronik der Gemeinde und Pfarrei Fechheim im Landkreis Coburg. S. 60
  10. a b c d e f g h i Helmut Scheuerich: Geschichte der Stadt Neustadt bei Coburg im zwanzigsten Jahrhundert. Erster Band, 1989, S. 394