Alaschan-Rotschwanz – Wikipedia
Alaschan-Rotschwanz | ||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Alaschan-Rotschwanz (Figur 2, unten) und Unterart des Bergrubinkehlchens (Calliope pectoralis tschebaiewi) (Figur 1, oben) als Teil der Originalbeschreibung. | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
| ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Phoenicurus alaschanicus | ||||||||||||
(Prschewalski, 1876) |
Der Alaschan-Rotschwanz[1], auch Alaschanrotschwanz, Rostkehlrotschwanz oder Zügelrotschwanz (Phoenicurus alaschanicus), ist eine Vogelart aus der Ordnung der Sperlingsvögel und der Familie der Fliegenschnäpper.
Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Alaschan-Rotschwanz erreicht eine Körperlänge von 14 bis 16 cm und ist orange, schwarz und grau gefärbt. Beim Männchen sind Oberkopf, Nacken und die Halsseiten blass- bis mittelgrau. Mantel, Rücken, Bürzel und Schwanz sind kräftig rotbraun orange, die Schulterfedern und Flügel schwarz mit weißen Flügelbinden. Die Unterseite ist rotbraun orange, am Bauch etwas weißer. Die Weibchen sind unauffälliger matt erdbraun gefärbt. Ihre Flügel sind schwärzlich braun, die Spitzen der Flügeldecken, Armschwingen und Schirmfedern hell. Bürzel und äußere Schwanzfedern sind orange, die zentralen Steuerfedern schwärzlich braun. Der Schnabel, die Füße und die Iris sind schwarz.[2]
Verbreitung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Alaschan-Rotschwanz lebt und brütet in der nördlichen und zentralen Volksrepublik China[2] (Qinghai, Gansu und Ningxia[3]). Außerhalb der Brutzeit, von Oktober bis März, reicht sein Verbreitungsgebiet östlich bist nach Hebei und Peking. Im Nordosten Chinas ist er ein eher seltener Wintergast.[2] Durch die geringe ornithologische Abdeckung weiter Teile seines Verbreitungsgebietes ist nur wenig über seine Brutgebiete und über seine Lebensraumansprüche bekannt.[3]
Lebensraum und Lebensweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Alaschan-Rotschwanz brütet an buschbedecken, felsigen Hängen, in Flussebenen mit Buschbestand und in den oberen, mit Nadelhölzern bestandenen Bergwäldern in Höhen von 3.300 Meter bis zur Waldgrenze. Im Winter zieht er sich bis auf 2.000 Meter Höhe zurück. Im Herbst ernährt er sich offenbar überwiegend von Beeren.[3]
Etymologie und Forschungsgeschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Prschewalski entdeckte den Alaschan-Rotschwanz auf seiner ersten Expedition 1870–1873 und beschrieb ihn unter dem Namen Rutirilla [sic] alaschanica. Fundort war der Ala Shan in China.[4] 1817 hatte Forster die Gattung Phoenicurus aufgestellt,[5] in die der Alaschan-Rotschwanz später eingeordnet wurde. »Phoenicurus« setzt sich aus den griechischen Worten »phoinix, phoinikos φοινιξ, φοινικος« für »karmin, rot« und »-ouros -ουρος« für »-schwänzig« zusammen.[6] Das Artepitheton »alaschanicus« bezieht sich auf den Fundort des Typusexemplars.
Gefährdung und Schutz
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Über Bestandsgröße und Gefährdungen der Art ist nur wenig bekannt. Durch Waldverlust könnte der angenommen moderat kleine Bestand von 6.000 bis 15.000 geschlechtsreifen Individuen abnehmen. Berichte über Sichtungen gibt es aus dem Helanshan Mountain Nature Reserve und Yanchiwan Nature Reserve. Die IUCN (International Union for Conservation of Nature and Natural Resources) stuft den Alaschan-Rotschwanz als potenziell gefährdet (Near Threatened, NT) ein.[3]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- James A. Jobling: Helm Dictionary of Scientific Bird Names. Christopher Helm, London 2010, ISBN 978-1-4081-2501-4.
- Nikolai Michailowitsch Prschewalski: Монголия и страна тангутов. Первое путешествие в Центральной Азии 1870–1873 гг. Band 2. Изд. Имп. Русскаго Об-ва, Moskau 1876.
- Thomas Ignatius Maria Forster: A synoptical catalogue of British birds; intended to identify the species mentioned by different names in several catalogues already extant. Forming a book of reference to Observations on British ornithology. Printed by and for Nichols, son, and Bentley, London 1817 (online [abgerufen am 4. August 2015]).
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Peter H. Barthel, Christine Barthel, Einhard Bezzel, Pascal Eckhoff, Renate van den Elzen, Christoph Hinkelmann, Frank Dieter Steinheimer: Die Vögel der Erde – Arten, Unterarten, Verbreitung und deutsche Namen. 3. Auflage. Deutsche Ornithologen-Gesellschaft, Radolfzell 2022 (do-g.de [PDF]).
- ↑ a b c Mark Brazil: Birds of East Asia Christopher Helm, 2009, ISBN 978-0-691-13925-8, S. 418.
- ↑ a b c d Phoenicurus alaschanicus in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2015.2. Eingestellt von: BirdLife International, 2012. Abgerufen am 25. Juli 2015.
- ↑ Nikolai Michailowitsch Prschewalski, S. 40, Tafel 9, Figur 2.
- ↑ Thomas Ignatius Maria Forster, S. 16.
- ↑ James A. Jobling, S. 304.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Phoenicurus alaschanicus in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2023.1. Eingestellt von: BirdLife International, 2018. Abgerufen am 20. Januar 2024.
- BirdLife International: Species Factsheet – Ala Shan Redstart (Phoenicurus alaschanicus). Abgerufen am 4. August 2015.
- Alaschan-Rotschwanz (Phoenicurus alaschanicus) auf eBird.org
- Alaschan-Rotschwanz (Phoenicurus alaschanicus) bei Avibase
- Phoenicurus alaschanicus im Integrated Taxonomic Information System (ITIS)
- xeno-canto: Tonaufnahmen – Alaschan-Rotschwanz (Phoenicurus alaschanicus)
- Ala Shan Redstart (Phoenicurus alaschanicus) in der Encyclopedia of Life. (englisch).
- Beschreibung auf den Seiten der Uni Mainz