Albert Krecke – Wikipedia

Albert Krecke (* 28. Februar 1863 in Salzuflen; † 29. Juli 1932 in München) war ein deutscher Chirurg.

Als letztes von acht Geschwistern wurde Albert Krecke am 28. Februar 1863 in Bad Salzuflen geboren. Mit 18 Jahren verließ er seine Heimatstadt um ein Studium zu beginnen.[1] Krecke studierte unter anderem in Erlangen, wo er Assistent von Adolf Strümpell wurde und sein Studium 1885 mit einer Dissertation Ueber Nervennaht abschloss. Nach einer längeren Tätigkeit als Schiffsarzt ließ er sich 1890 in München nieder, wo er 1896 eine Privatklinik gründete, die sich ab 1914 in der Hubertusstraße in Nymphenburg befand. Von Thomas Mann wurde er dort zu Operationen an dessen Söhnen Klaus Mann und Golo Mann aufgesucht.[2] Krecke war Mitarbeiter (ab 1888)[3] und Mitherausgeber der Münchener Medizinischen Wochenschrift sowie Begründer des Leipziger Verbandes (des heutigen Hartmannbundes) in Südbayern. 1925 war er Vorsitzender der Vereinigung der Bayerischen Chirurgen. Krecke war verheiratet mit der Tochter des Internisten Rudolf von Hößlin, Margarete (geb. 1887).[4]

„Es gibt ein paar Stellen, wo man [...] fühlt, was Arzt sein ist. Übrigens auch, was Güte ist und Hilfsbereitschaft und echte Christlichkeit.“

Kurt Tucholsky über Vom Arzt und seinen Kranken: Brief an Dr. Hedwig Müller, 15. Mai 1935[5]
Kreckes Grab auf dem Waldfriedhof (München)
  • Beiträge zur praktischen Chirurgie. Jahresberichte 1910–1926. 6 Bände
  • Beiträge zur praktischen Chirurgie. Bericht über die Jahre 1927–1930 aus der Chirurgischen Privatklinik. Lehmann, München 1936.
  • Vom Arzt und seinen Kranken. J. F.Lehmanns Verlag, München 1932
  • The doctor and his patients. K. Paul, Trench, Trubner, London 1934
  • Fritz Lange: Albert Krecke †. In: Münchener Medizinische Wochenschrift. Band 34, 1932.
  • Wolfgang Locher: Die Anfänge der chirurgischen Privatheilanstalt des Dr. Albert Krecke in München, 1890 bis 1914. Demeter, Gräfelfing 1984; zugleich Dissertation.

Einzelnachweise

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  1. Bayerische Ärztezeitung 3. Dezember 1939 PDF
  2. Jochen Eigler: Thomas Mann – Ärzte der Familie und Medizin in München, in: Thomas Sprecher (Hrsg.): Literatur und Krankheit im Fin-de-siecle (1890–1914): Thomas Mann im europäischen Kontext. Die Davoser Literaturtage 2000 (Thomas-Mann-Studien, 26). Klostermann, Frankfurt am Main 2002, ISBN 3465-03163-6 Google-Books-Link
  3. Georg B. Gruber: Hundert Jahre Münchener Medizinische Wochenschrift. In: Münchener Medizinische Wochenschrift. Band 95, Nr. 1, 2. Januar 1953, S. 1–10, hier: S. 7 und 9.
  4. Wolfgang Locher: Die Anfänge der chirurgischen Privatheilanstalt des Dr. Albert Krecke in München, 1890 bis 1914. Univ. Diss. München 1984
  5. Briefe aus dem Schweigen, Rowohlt, Reinbek 1977