Alexander Nouri – Wikipedia

Alexander Nouri
Alexander Nouri (2016)
Personalia
Geburtstag 20. August 1979
Geburtsort BuxtehudeDeutschland
Größe 178 cm
Position Mittelfeldspieler
Junioren
Jahre Station
1985– ? TSV Altkloster
Buxtehuder SV
0000–1994 SC Vorwärts-Wacker 04
1994–1998 Werder Bremen
Herren
Jahre Station Spiele (Tore)1
1998–2001 Werder Bremen Amateure 70 (8)
1999 → Seattle Sounders (Leihe) 8 (0)
2001–2004 KFC Uerdingen 05 89 (8)
2004–2008 VfL Osnabrück 85 (9)
2008–2010 Holstein Kiel 41 (5)
2010–2011 VfB Oldenburg 26 (5)
2011–2012 VfB Oldenburg II
Nationalmannschaft
Jahre Auswahl Spiele (Tore)
1994–1995 Deutschland U-15
1995–1996 Deutschland U-16
Stationen als Trainer
Jahre Station
2010–2011 VfB Oldenburg (Athletik-Trainer)
2011–2013 VfB Oldenburg (Co-Trainer)
2013–2014 VfB Oldenburg
2014 Werder Bremen (Co-Trainer)
2014 Werder Bremen II (Co-Trainer)
2014–2016 Werder Bremen II
2016–2017 Werder Bremen
2018 FC Ingolstadt 04
2019–2020 Hertha BSC (Co-Trainer)
2020 Hertha BSC (interim)
2021–2022 AO Kavala
1 Angegeben sind nur Ligaspiele.

Alexander Nouri (* 20. August 1979 in Buxtehude) ist ein deutsch-iranischer Fußballtrainer und ehemaliger Fußballspieler.

Alexander Nouri kam als Sohn einer Deutschen und eines Iraners, der in Deutschland Chemie studierte, in Buxtehude nahe Hamburg auf die Welt. Als Jugendlicher spielte er beim TSV Altkloster, dem Buxtehuder SV, bei SC Vorwärts-Wacker 04 Billstedt und in der B- und A-Jugend von Werder Bremen.[1] Nachdem er 1998 einen Lizenzspielervertrag bei Werder Bremen unterzeichnet hatte, spielte er von Juli bis Oktober 1999[1] leihweise in den USA bei den Seattle Sounders in der USL A-League.

Nach seiner Rückkehr spielte er bei der Reservemannschaft von Werder Bremen in der drittklassigen Regionalliga Nord, bis er im Juli 2001 zum Ligarivalen KFC Uerdingen 05 wechselte. Im Sommer 2004 folgte er seinem Trainer Claus-Dieter Wollitz zum Regionalligisten VfL Osnabrück, mit dem er 2007 in die 2. Fußball-Bundesliga aufstieg. 2007/08 bestritt er für Osnabrück insgesamt 17 Zweitligaspiele und erreichte den 12. Tabellenplatz. Zur Saison 2008/09 wechselte Nouri zur Regionalligamannschaft Holstein Kiel (4. Liga), bei der er einen Dreijahresvertrag unterschrieb. 2009 gelang ihm mit den Störchen der Aufstieg in die 3. Liga, dem ein Jahr später der direkte Wiederabstieg folgte. Für die Saison 2010/11 meldete der Oberligist VfB Oldenburg ihn als Neuzugang. In der darauffolgenden Spielzeit ging er zur Landesliga-Reserve des VfB Oldenburg,[2] bei der er im Sommer 2012 seine aktive Fußballkarriere beendete.

Nouri war deutscher U-15- und U-16-Nationalspieler und nahm an der U-16-Fußball-Europameisterschaft 1996 teil. 2005 erhielt er eine Einladung des iranischen Fußballverbandes für einen Lehrgang in England, konnte allerdings verletzungsbedingt nicht teilnehmen. Danach gab es nach Nouris Angaben keinen Kontakt mehr.[3]

Trainerlaufbahn

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Beim VfB Oldenburg arbeitete Nouri neben seiner Spielertätigkeit im Jugendleistungszentrum als Athletik-Trainer[4] und von Sommer 2011 bis April 2013 als Trainerassistent.[5] Am 22. April 2013 wurde er Cheftrainer und sportlicher Leiter des VfB Oldenburg in der Regionalliga,[6] mit dem er am Ende der Saison 2013/14 den dritten Tabellenplatz erreichte.

Ab dem 1. Juli 2014 betreute Nouri als Co-Trainer die Profi- und die U-23-Mannschaft des SV Werder Bremen; er erhielt einen Dreijahresvertrag. Nach der Freistellung von Profitrainer Robin Dutt am 25. Oktober 2014 und der folgenden Beförderung von Viktor Skripnik zum Bundesliga-Cheftrainer übernahm Nouri die U-23-Regionalligamannschaft.[7] Mit ihr wurde er Meister in der Regionalliga Nord und stieg in die 3. Liga auf, nachdem sie sich in den Aufstiegsspielen gegen Borussia Mönchengladbach II durchgesetzt hatte. Im Frühjahr 2016 erwarb er an der Hennes-Weisweiler-Akademie die UEFA-Pro-Lizenz.[8]

Nach der Beurlaubung von Viktor Skripnik im September 2016 wurde Nouri vorläufig Trainer der Bundesligamannschaft.[9] Im Oktober 2016 wurde er endgültig zum neuen Cheftrainer ernannt und sein bis zum Saisonende laufender Vertrag entsprechend angepasst.[10] Mit dem SV Werder erreichte er in der Saison 2016/17 Platz 8 der Abschlusstabelle. Nach saisonübergreifend 13 sieglosen Bundesligaspielen in Folge und auf dem vorletzten Tabellenplatz stehend beurlaubte ihn der Verein am 30. Oktober 2017.[11]

Am 24. September 2018 übernahm Nouri die nach sechs Spieltagen mit fünf Punkten auf dem 15. Tabellenplatz stehende Zweitligamannschaft des FC Ingolstadt als Nachfolger von Stefan Leitl. Er unterschrieb einen Vertrag mit einer Laufzeit bis zum 30. Juni 2020.[12] Nachdem die Mannschaft in acht Pflichtspielen keinen Sieg einfahren konnte und auf den letzten Tabellenplatz abgerutscht war, wurde Nouri am 26. November 2018 freigestellt.[13]

Am 27. November 2019 wurde Nouri Co-Trainer von Jürgen Klinsmann beim Erstligisten Hertha BSC. Das Engagement des Trainerteams lief bis zum Ende der Saison 2019/20.[14] Nachdem Klinsmann am 11. Februar 2020 als Cheftrainer zurückgetreten war, übernahm Nouri die Mannschaft bis auf Weiteres.[15] Zu diesem Zeitpunkt stand Hertha nach dem 20. Spieltag mit 23 Punkten auf dem 14. Platz, wobei der Vorsprung auf den Relegationsplatz 6 Punkte betrug. Nouri betreute die Mannschaft in 4 Bundesligaspielen, in denen er 5 Punkte holte und u. a. eine 0:5-Heimniederlage gegen den 1. FC Köln zu verantworten hatte. Anfang April wurde er während der durch die COVID-19-Pandemie ausgelösten Ligaunterbrechung durch Bruno Labbadia ersetzt.[16] Zu diesem Zeitpunkt stand Hertha nach dem 25. Spieltag auf dem 13. Platz, wobei der Vorsprung auf den Relegationsplatz unverändert 6 Punkte betrug.

Am 11. Dezember 2021 wurde bekannt, dass Nouri vom griechischen Tabellenletzten der zweiten Liga, AO Kavala, als Trainer und Technischer Direktor verpflichtet wurde.[17]

Nouri hat iranische Wurzeln und besitzt neben der deutschen auch die iranische Staatsangehörigkeit,[18][19] spricht aber laut eigener Aussage nur wenig Persisch.[3] Von 2009 bis 2013 belegte er an der DHfPG ein Fernstudium der Fachrichtung Gesundheitsmanagement, das er mit dem akademischen Grad Bachelor of Arts abschloss.[20] Er ist verheiratet und hat zwei Kinder.[21]

Commons: Alexander Nouri – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b Vita (Memento vom 23. April 2016 im Internet Archive) auf eigener Homepage, abgerufen am 19. September 2016
  2. Jan Zur Brügge: Alexander Nouri ab sofort Cheftrainer des VfB Oldenburg; Nordwest-Zeitung, 22. April 2013
  3. a b „Der Iran ist ein Teil von mir“, 8. Oktober 2016
  4. Alexander Nouri neuer Cheftrainer (Memento vom 25. April 2013 im Internet Archive); Meldung des VfB Oldenburg vom 22. April 2013
  5. Spieler-Profile: Trainerprofil Alexander Nouri – DeichStube. In: deichstube.de. Abgerufen am 17. Januar 2019.
  6. Neubarth-Nachfolger in Oldenburg: Nouri neuer Cheftrainer (Memento vom 25. April 2013 im Internet Archive); Meldung des VfB Oldenburg vom 22. April 2013
  7. Alexander Nouri verstärkt Werders Trainerstab (Memento vom 29. April 2014 im Internet Archive): Meldung des SV Werder Bremen vom 29. April 2014.
  8. Alexander Nouri ist jetzt Fußball-Lehrer
  9. Interims-Coach Nouri übernimmt für Skripnik werder.de vom 18. September 2016, abgerufen am 18. September 2016
  10. Der SV Werder stellt die Weichen bei den Trainer-Personalien werder.de, am 2. Oktober 2016, abgerufen am 2. Oktober 2016
  11. Nouri freigestellt – Kohfeldt bereitet Profis aufs Frankfurt-Spiel vor | SV Werder Bremen. (werder.de [abgerufen am 30. Oktober 2017]).
  12. Neuer Chefcoach für die Schanzer: Alexander Nouri übernimmt. In: fcingolstadt.de. Abgerufen am 24. September 2018.
  13. SCHANZER TRENNEN SICH VON CHEFTRAINER ALEXANDER NOURI – ROBERTO PÄTZOLD ÜBERNIMMT ALS INTERIMSLÖSUNG
  14. Den Schulterschluss schaffen! (Memento vom 27. November 2019 im Internet Archive) herthabsc.de, 27. November 2019, abgerufen am 27. November 2019.
  15. Jürgen Klinsmann ab sofort nicht mehr Cheftrainer (Memento vom 11. Februar 2020 im Internet Archive), herthabsc.de, 11. Februar 2020, abgerufen am 11. Februar 2020.
  16. Bruno Labbadia neuer Cheftrainer bei Hertha BSC (Memento vom 11. April 2020 im Internet Archive), herthabsc.de, 9. April 2020, abgerufen am 9. April 2020.
  17. Perfekt: Ex-Bundesliga-Trainer Nouri übernimmt griechischen Zweitligisten in Doppelfunktion. In: sportbuzzer.de. 11. Dezember 2021, abgerufen am 12. Dezember 2021.
  18. Nouri reagiert auf Einreiseverbot in die USA. werder.de, 30. Januar 2017, archiviert vom Original am 27. Juni 2017; abgerufen am 27. Juni 2017.
  19. Trainer Nouri bereitet Werder auf Darmstadt-Spiel vor. svz.de, 27. September 2016, archiviert vom Original am 2. Oktober 2016; abgerufen am 27. Juni 2017.
  20. Deutsche Hochschule für Prävention, Ge: Bundesliga-Trainer profitiert durch sein breites Fachwissen aus dualem Studium. In: dhfpg.de. 23. Februar 2017, archiviert vom Original am 17. Januar 2019; abgerufen am 17. Januar 2019.
  21. ALEXANDER NOURI (Memento vom 4. Oktober 2016 im Internet Archive)