Alexander von Schouppé – Wikipedia

Das Grab des österreichischen Geologen und Paläontologen Alexander von Schouppé und seiner Ehefrau Ingeborg auf dem neuen Mauritz-Friedhof in Münster

Alexander Julius Eugen von Schouppé (* 26. Februar 1915 in Baden bei Wien; † 6. Juli 2004 in Münster) war ein österreichisch-deutscher Paläontologe und Geologe.

Alexander von Schouppé war Sohn des Tierarztes Karl Anton von Schouppé und seiner Frau Gisela Maria, geb. Schopf. Er absolvierte das Gymnasium am Marieninstitut in Graz und studierte danach Naturwissenschaften an der Universität Graz mit Schwerpunkt auf Geologie, Paläontologie und Mineralogie. Früh im Studium kam er mit Franz Heritsch und dessen Korallenforschung in Berührung. Knapp nach der Promotion im Mai 1939 heiratete von Schouppé und arbeitete als Hilfskraft und ab 1. Oktober 1940 als Assistent bei Franz Heritsch am Geologischen Institut der Universität Graz. Von 1941 bis 1945 versah von Schouppé Militärdienst als Meteorologe eines Fernaufklärergeschwaders. Er geriet in Kriegsgefangenschaft und kehrte im Januar 1946 an die Universität Graz zurück, wo er die gesamte paläontologische Lehre übernahm. Im März 1949 habilitierte er sich für das Fach Paläontologie, im Februar 1953 wurde die Lehrbefugnis auf das Fach Geologie erweitert.[1]

1953 wurde von Schouppé als Dozent an das von Franz Lotze geleitete Geologisch-Paläontologische Institut und Museum der Universität Münster berufen, 1956 erfolgte die Ernennung zum außerplanmäßigen Professor, 1965 zum Wissenschaftlichen Rat und Professor. Ab 1964 leitete von Schouppé die von ihm aufgebaute Forschungsstelle für Korallenpaläozoologie und war von 1973 bis 1975 Dekan des Fachbereiches Geowissenschaften. Mit dem Ende des Wintersemesters 1978/79 schied von Schouppé aus dem aktiven Universitätsdienst aus.[2]

Von Schouppés international bekannte wissenschaftliche Arbeit beschäftigte sich vorrangig mit der Erforschung der fossilen Korallen. Er baute die Forschungsstelle für Korallenpaläozoologie in Münster auf. Von Schouppés Forschungsgruppe trug maßgeblich zur Klärung zahlreicher Fragen der Skelettbildung bei den paläozoischen Korallen bei und schuf ein auf natürlichen Gegebenheiten aufbauendes Nomenklatursystem. Wichtige Grundlagenarbeit war auch von Schouppés wissenschaftshistorische Darstellung der Korallenforschung Episodes of coral research history up to the 18th century.[2]

Exponate von von Schouppés Sammlung sind im Geologisch-Paläontologischen Museum Münster zu sehen. Nach ihm wurden folgende Fossilien benannt: Lonsdaleiastraea schouppei, Mesofavosites schouppei, Thamnophyllum germanicum schouppei und Glossophyllum schouppei.[3]

  • Bernhard Hubmann, Daniela Angetter, Johannes Seidl: Grazer Erdwissenschaftler/innen (1812–2016) – Ein bio-bibliographisches Handbuch. Grazer Universitätsverlag – Leykam, Graz 2017, ISBN 978-3-7011-0381-2.
  • Alexander von Schouppé: Neue Betrachtungen zur Skelettbildung der Pterocorallia. In: Paläontologische Zeitschrift. Band 30, 1956, S. 148–162 (1956), doi:10.1007/BF03041778.

Einzelnachweise

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  1. Hubmann et al., S. 119–120.
  2. a b Klemens Oekentorp: Geburtstage, Ehrungen: Professor Dr. Alexander von Schouppé 80 Jahre. Abgerufen am 27. November 2020.
  3. Bernhard Hubmann: Univ.-Prof. Dr. Alexander von Schouppé 26. Februar 1915 – 6. Juli 2004 im Jahrbuch der (österreichischen) Geologischen Bundesanstalt, S. 407-410. Abgerufen am 27. November 2020.