Aloisia Veit – Wikipedia

Aloisia Veit (* 18. Juli 1891 in Pontafel, Österreich-Ungarn; † 6. Dezember 1940 in Alkoven (Oberösterreich)) war eine Großcousine Adolf Hitlers[1] und ein Opfer der NS-Krankenmorde.

Aloisia Veit entstammte der Linie Schicklgruber, ihre Urgroßmutter väterlicherseits Josepha Schicklgruber und Adolf Hitlers Großmutter väterlicherseits Maria Anna Schicklgruber waren Schwestern.[1] Sie war als Stubenmädchen beschäftigt. Wegen „auffälligen Verhaltens“ wurde sie am 26. Januar 1932 in die Anstalt Am Steinhof in Wien eingewiesen,[2] wo sie neun Jahre in geschlossenen Abteilungen verbrachte. Sie litt laut ihrer Patientenakte unter „schizophrener Geistesstörung, mit Ratlosigkeit und Depression, Zerfahrenheit, Sinnestäuschungen und Wahnideen“.

Am 28. November 1940 wurde sie in die Wiener städtische Heil- und Pflegeanstalt in Ybbs an der Donau abtransportiert und von dort am 6. Dezember 1940 in die NS-Tötungsanstalt Hartheim gebracht und in der dortigen Gaskammer ermordet.

Der in Salzburg lebende amerikanische Historiker Timothy W. Ryback und der Privatforscher Florian M. Beierl recherchierten in Zusammenarbeit mit dem Münchener Gerichtsmediziner Wolfgang Eisenmenger das Schicksal von Aloisia Veit seit August 2004. Sie veröffentlichten ihre Dokumentenfunde 2005.[3]

  • Hans-Joachim Neumann, Henrik Eberle: War Hitler krank?: ein abschließender Befund. Lübbe-Verlag, Bergisch Gladbach 2009, ISBN 978-3-7857-2386-9.
  • Annette Hinz-Wessels: Aloisia Veit – Ein „Euthanasie“-Opfer aus Hitlers Familie. In: Petra Fuchs, Maike Rotzoll, Ulrich Müller, Paul Richter, Gerrit Hohendorf (Hrsg.): „Das Vergessen der Vernichtung ist Teil der Vernichtung selbst“. Lebensgeschichten von Opfern der nationalsozialistischen „Euthanasie“. Wallstein, Göttingen 2007, ISBN 978-3-8353-0146-7, S. 274ff. (nicht ausgewertet).

Einzelnachweise

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  1. a b Annette Hinz-Wessels: Das Vergessen der Vernichtung ist Teil der Vernichtung selbst. Hrsg.: Petra Fuchs et al. Wallstein, 2007, ISBN 978-3-8353-0146-7, S. 281 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  2. Hans-Joachim Neumann, Henrik Eberle: War Hitler krank? : Ein abschließender Befund. Bastei, 2009, ISBN 978-3-7857-2386-9, S. 40 f.
  3. Hitler: „Geisteskranke“ Cousine starb in Gaskammer. In: Focus Online. 17. Januar 2005, abgerufen am 14. Oktober 2018.