Alta Museum – Wikipedia

Felsbildkunst von Alta
UNESCO-Welterbe

Felsritzung in Alta
Vertragsstaat(en): Norwegen Norwegen
Typ: Kultur
Kriterien: (iii)
Fläche: 53,59 ha
Referenz-Nr.: 352
UNESCO-Region: Europa und Nordamerika
Geschichte der Einschreibung
Einschreibung: 1985  (Sitzung 9)

Das Alta Museum ist ein archäologisches Freilichtmuseum in Alta, in der norwegischen Provinz Finnmark, in dem jungsteinzeitliche und bronzezeitliche Felsritzungen gezeigt werden. Das Museum steht seit dem 3. Dezember 1985 auf der von der UNESCO geführten Liste der Weltkulturerben. 1993 wurde das Museum als European Museum of the Year ausgezeichnet.[1]

Lage von Alta in Norwegen

Das Alta Museum umfasst das Gebiet Hjemmeluft/Jiepmaluokta. Hjemmeluft ist die norwegische Übersetzung des samischen Namens Jiepmaluokta (Jiepma bedeutet Robbe, luokta bedeutet Bucht). Die ersten Felsritzungen wurden im Herbst 1972 entdeckt. Die Anzahl der Petroglyphen im Gebiet von Alta wird auf etwa 4000 geschätzt, die in vier verschiedenen Gebieten zu sehen sind. Das Gebiet des Alta Museums Hjemmeluft/Jiepmaluokta ist das größte der Gebiete. Auf dem Gebiet des Museums sind 2,9 km Gehwege vorhanden.

Alter der Felsritzungen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Felsritzungen haben ein Alter von etwa 2000 bis 6500 Jahren. Jüngere Ritzungen sind nicht bekannt. Die Zeichnungen befinden sich etwa 8,5 m bis 26,5 m über dem Meeresspiegel und wurden in jene Felsen geritzt, die der damaligen Wasserlinie am nächsten lagen. Seit dem Ende der Eiszeit, als das Inlandeis verschwand, hob sich die Landmasse Norwegens stetig. Entsprechend sind die ältesten Ritzungen diejenigen, die am weitesten vom Meer entfernt liegen.

Die Stile der Zeichnungen unterscheiden sich nach der Lage und damit nach dem Alter. Sie lassen sich in vier Zeitabschnitte einteilen. Der erste Abschnitt betrifft 6200 bis 5300 Jahre alte Ritzungen, der zweite von 5300 bis 4200 Jahre alte, der dritte 4200 bis 3200 Jahre alte und der vierte 3200 bis 2000 Jahre alte. Aus der Zeit vor 4200 bis vor 3200 Jahren sind im Bereich des Museums nur zwei Zeichnungen vorhanden, die aber von den Gehwegen aus nicht besichtigt werden können.

Erstellung der Felsritzungen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Felsritzungen wurden mit Steinen oder anderen harten Gegenständen in den grauen Sandstein geritzt. Der Sandstein hat einen hohen Quarzgehalt und ist sehr hart. Um die Felsritzungen sichtbar zu machen, wurden diese von den Archäologen mit roter Farbe markiert. Vermutet wird, dass die Bilder auch nach der Erstellung mit Farbe ausgemalt wurden, es gibt aber keinen Beweis dafür.

Die Felsritzungen stellen Glaubensvorstellungen oder Arbeitsabläufe der Menschen dar. Es gibt kaum Anzeichen von Häusern in der Nähe der Ritzungen, der Ort der Felszeichnungen war wohl eine Stelle der Begegnung. Die Menschen glaubten an Geister, die das Leben vorbestimmten. Und mit diesen Geistern wollten die Menschen Verbindung aufnehmen.

Je nach Alter werden verschiedene Motive dargestellt:

Commons: Rock art of Alta – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. European Museum of the Year Award. In: European Museum Forum. Abgerufen am 12. April 2020 (ef).

Koordinaten: 69° 56′ 49″ N, 23° 11′ 16″ O