Amaliendorf-Aalfang – Wikipedia
Marktgemeinde Amaliendorf-Aalfang | ||
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Niederösterreich | |
Politischer Bezirk: | Gmünd | |
Kfz-Kennzeichen: | GD | |
Hauptort: | Amaliendorf | |
Fläche: | 8,04 km² | |
Koordinaten: | 48° 50′ N, 15° 5′ O | |
Höhe: | 568 m ü. A. | |
Einwohner: | 1.107 (1. Jän. 2024) | |
Bevölkerungsdichte: | 138 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 3872 | |
Vorwahl: | 02862 | |
Gemeindekennziffer: | 3 09 02 | |
NUTS-Region | AT124 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: | Hauptstraße 190 3872 Amaliendorf-Aalfang | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Gerald Schindl (SPÖ) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020) (19 Mitglieder) | ||
Lage von Amaliendorf-Aalfang im Bezirk Gmünd | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Amaliendorf-Aalfang ist eine Marktgemeinde mit 1107 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024) im Bezirk Gmünd in Niederösterreich.
Geografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Amaliendorf-Aalfang liegt im Waldviertel in Niederösterreich. Die Fläche der Marktgemeinde umfasst 8,04 km², 41,38 % der Fläche sind bewaldet.
Amaliendorf-Aalfang ist eine Streusiedlung mit einem ausgedehnten Wegenetz. Die Siedlung liegt inmitten großer Wälder im nordwestlichen Waldviertel. Entscheidend für den Lebensraum ist die Einbettung in die Granitzone der „Böhmischen Masse“. Es handelt sich um ein ehemaliges Gebirge, das während der Variskischen Gebirgsbildung vor rund 350 Mio. Jahren entstand und später zu einer Rumpflandschaft abgetragen wurde.
Granit prägt in vielfacher Weise die Natur- und Kulturlandschaft von Amaliendorf-Aalfang. Wirtschaftlich wird der Aalfanger Granit in zwei Steinbrüchen abgebaut. Durch Wollsackverwitterung kommen an vielen Stellen riesige Granitblöcke zutage und bilden bizarre Felsformen, wie den berühmten Wackelstein von Amaliendorf oder die sog. Bichl, d. h. Felshügel, die inmitten der Feldflur kleinräumig auftreten und meist mit Birken und Föhren bestandene, trockene edaphische Standorte bilden. Granit zerfällt grusig und neigt bei hohen Niederschlägen zur Bildung von Sauren Braunerden bis hin zu den landwirtschaftlich nicht nutzbaren Podsolböden. Die späte Besiedlung dieses Raumes hängt damit entscheidend zusammen.
Gemeindegliederung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Gemeindegebiet umfasst folgende drei Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2024[1]):
- Aalfang (359) samt Oberaalfang und Unteraalfang
- Amaliendorf (709)
- Falkendorf (39)
Die Gemeinde besteht aus den Katastralgemeinden Aalfang, Amaliendorf und Falkendorf.
Amaliendorf-Aalfang ist eine Mitgliedsgemeinde der Kleinregion Waldviertler StadtLand.
Nachbargemeinden
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Heidenreichstein | ||
Schrems |
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gemeinde besteht aus drei Ortsteilen mit unterschiedlichem Alter:
- dem im Tal der Braunau und des Romaubachs gelegenen Aalfang, das 1627 genannt wurde (Wehre von Alennfang),[2]
- dem am Hang des Machoberges gelegenen Ortsteil Falkendorf, der um 1730 von der Herrschaft Falkenhayn in Schrems angelegt wurde und
- dem 1799 von Graf Strassoldo, dem Besitzer der Herrschaft Schwarzenau, gegründeten Amaliendorf.[3]
1627 wurden die „Wehre von Alennfang“ erstmals erwähnt. Sie wurden nach dem Zusammenfluss von Braunau und Romau als Aufstau errichtet und dienten damals dem Fang der Aale, welche die Elbe aufwärts bis hierher vorstießen. Noch bis ins 19. Jahrhundert waren für Aalfang auch die Schreibweisen Eilfang und Ailfang üblich.
Erzherzogin Maria Amalia von Österreich war die Namenspatronin des 1799 von Graf Vinzenz von Strassoldo, ihrem Obrist-Hofmeister, gegründeten Orts Amaliendorf.
Am 25. August 1968 wurden Amaliendorf und Aalfang zusammengelegt. Am 28. Jänner 1999 erfolgte die Erhebung zur Marktgemeinde.[4]
Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach einem Rückgang der Einwohnerzahl hat sich diese seit 1981 stabilisiert. Der Grund dafür ist, dass die Abwanderung gestoppt werden konnte, seit 1991 gibt es sogar eine positive Wanderungsbilanz. Die Geburtenbilanz ist jedoch negativ.[5]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- An der Durchfahrtsstraße in Amaliendorf steht die 1818 erbaute Ortskapelle zur Himmelfahrt Unserer Lieben Frau.
- Im Ortsteil Wielandsberg befindet sich eine Wegkapelle aus dem Jahr 1857.
- Der bereits zur Gemeinde Schrems gehörende Wackelstein im Schremser Wald liegt nur 650 m von Amaliendorf entfernt.
Sport
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Der 1932 gegründete Fußballverein SC Amaliendorf spielte nach dem Abstieg in der Saison 2006/07 aus der Landesliga Niederösterreich wieder in der 2. Landesliga West.
- Der Tennisklub Amaliendorf-Aalfang wurde im Herbst 1998 gegründet. Seit 1999 nimmt er erfolgreich an der Meisterschaft des Niederösterreichischen Tennisverbands (Kreis Nordwest) teil.
Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Jahr 2001 gab es 40 nichtlandwirtschaftliche Arbeitsstätten und 15 land- und forstwirtschaftliche Betriebe nach der Erhebung 1999. Es gab 481 Erwerbstätigen am Wohnort gemäß der Volkszählung 2001. Die Erwerbsquote lag 2001 bei 41,88 %.
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Aalfang befindet sich eine Station der Waldviertler Schmalspurbahnen.
Gesundheit
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In der Gemeinde ordiniert ein praktischer Arzt.[6]
Bildung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ein Kindergarten und eine Volksschule ermöglichen den Jüngsten in der Gemeinde den Einstieg in die Bildung.[7]
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gemeinderat
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Gemeinderat hat 19 Mitglieder. Seit 1990 ergab sich nach den Gemeinderatswahlen jeweils folgende Sitzverteilung:
Partei / Liste | 1990 | 1995 | 2000 | 2005 | 2010 | 2015 | 2020 |
SPÖ | 13 | 12 | 13 | 14 | 12 | 12 | 12 |
ÖVP | 6 | 3 | 4 | 5 | 7 | 4 | 5 |
FPÖ | – | 3 | 1 | – | – | 3 | 2 |
Grüne | – | 1 | 1 | – | – | – | – |
Bürgermeister
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- bis 2015 Karl Prohaska (SPÖ)
- seit 2015 Gerald Schindl (SPÖ)
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ernest Gabmann (* 1949), Politiker (ÖVP)
- Robert Rada (1949–2016), Landesschulinspektor und Politiker (SPÖ)
- Anja Scherzer (* 1996), Politikerin (FPÖ), Landtagsabgeordnete, Gemeinderätin
- Laura Kamhuber (* 1999), Sängerin
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Petra Eschelmüller: Die Entstehung des Ortes Amaliendorf und seine Entwicklung bis zum Ende des Ersten Weltkrieges. Eine statistische Auswertung anhand der Analyse der Pfarrmatriken Langegg. Diplomarbeit, Universität Wien 1999.
- Othmar Zaubek: Ortsgeschichte von Amaliendorf, Niederösterreich. Gemeinde Amaliendorf, Amaliendorf 1967.
- Klaus Arnold: Geographie und Geschichte von Amaliendorf-Aalfang. Amaliendorf 2011. Als CD und im Download unter: Arnold-Research.eu.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Website von Amaliendorf
- 30902 – Amaliendorf-Aalfang. Gemeindedaten der Statistik Austria
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2024 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2024), (ODS, 500 KB)
- ↑ Geschichte. Marktgemeinde Amaliendorf-Aalfang, abgerufen am 15. November 2022 (österreichisches Deutsch).
- ↑ Gedächtnis des Landes - Orte: Amaliendorf. Niederösterreichische Museum BetriebsgesmbH, abgerufen am 15. November 2022.
- ↑ Chronik. (PDF) Marktgemeinde Amaliendorf-Aalfang, Mai 1999, S. 4, abgerufen am 15. November 2022.
- ↑ Statistik Austria, Ein Blick auf die Gemeinde Amaliendorf-Aalfang, Bevölkerungsentwicklung. Abgerufen am 17. August 2019.
- ↑ Gemeinde Amaliendorf-Aalfang, Bürgerservice, Gesundheit&Soziales, Gemeindeärztin. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 17. August 2019; abgerufen am 17. August 2019. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Gemeinde Amaliendorf-Aalfang, Bürgerservice, Bildung. Abgerufen am 17. August 2019.