Ambermoon – Wikipedia
Ambermoon | |
Entwickler | Thalion Software |
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Publisher | Thalion Software |
Leitende Entwickler | Karsten Köper |
Veröffentlichung | 30. Dezember 1993 |
Plattform | Amiga |
Genre | Rollenspiel |
Spielmodus | Einzelspieler |
Steuerung | Tastatur, Maus |
Medium | Diskette (3,5") |
Sprache | Deutsch |
Information | Nachfolger von Amberstar |
Ambermoon ist ein Rollenspiel der Firma Thalion, welches 1993 für den Amiga erschien. Es war der zweite Teil der nicht vollendeten Amber-Trilogie. Zum Zeitpunkt des Erscheinens des Spiels war die scrollende 3D-Grafik für den Amiga revolutionär.
Story und Ablauf
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Eine animierte Intro-Sequenz zeigt den Einschlag eines Meteoriten auf den Planeten Lyramion 20 Jahre nach den Ereignissen von Amberstar. Die aus dem Vorgänger bekannten Orte Gemstone, Illien, Snakesign und Twinlake werden zerstört und Naturkatastrophen zersplittern den Kontinent in viele Inseln. 70 Jahre später steht der Held der Geschichte am Bett seines im Sterben liegenden Großvaters, der sich als der Held aus Amberstar herausstellt. Dieser erzählt dem Spieler, dass in einem Traum sein totgeglaubter Gefährte zu ihm gesprochen und vor einer neuen Gefahr für Lyramion gewarnt habe. Also schickt er den Spieler auf eine gefahrvolle Reise nach Newlake, damit dieser dort mit dem Gefährten reden soll.
Während des Abenteuers bereist der Spieler nicht nur die lyramionischen Inseln, sondern auch die Monde dieser Welt. Die Spielwelt ist für damalige Verhältnisse riesig. Man trifft auf viele Nicht-Spieler-Charaktere (NPC), von denen fünf ausgewählte auch als Gefährten in die Gemeinschaft des Spielers aufgenommen werden können.
Entwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Spiel wurde im Wesentlichen von acht Thalion-Mitarbeitern ab Anfang 1992 entwickelt. Dazu gehörten der Story Editor und Game Designer Karsten Köper, der Programmierer Jurie Horneman, die Grafiker Thorsten Mutschall, Monika Krawinkel und Henk Nieburg, der Produzent Erik Simon sowie der Musiker Mathias Steinwachs. Michael Bittner entwickelte als Co-Programmierer die neuartige 3D-Grafik, die fließende Bewegungen in den Dungeons zuließ, und damit die Schritt-für-Schritt-Bewegung des Vorgängers Amberstar ablöste.[1]
Karsten Köper erstellte zunächst drei Editoren für die wesentlichen Spielinhalte. Einen RPG-Editor für die NPCs, Monster und Gegenstände, sowie einen MAP- und einen LAB-Editor, mit welchen sich die 2D-Karten und die 3D-Labyrinthe erstellen lassen. Mit letzteren wurde eine Spielwelt geschaffen, bei der allein die Hauptwelt Lyramion viermal so groß wie die Spielwelt aus dem Vorgänger ist. Henk Nieburg erstellte den teilweise animierten Vorspann und die Grafiken des Abspanns. Matthias Steinwachs schuf einen Soundtrack mit 37 Titeln.[2]
Grafik und Speicherplatzbedarf
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Grafik ist eine Mischung aus 2D-Iso-Perspektive (Außenwelt und in vielen Gebäuden) und 3D-Ego-Perspektive (Dungeons, spezielle Gebäude, Städte). Der Kampf erfolgt rundenweise und ist vor einer statischen Kulisse aufwändig animiert (vor allem die Zaubersprüche).
Die für damalige Verhältnisse sehr gute Grafik, die große Anzahl von Gegnern, Orten und die ungewöhnliche Größe der Spielwelt machten neun Disketten (+ eine Speicherdiskette) notwendig. Ohne Installation auf Festplatte mussten beim Spielen (insbesondere vor den Kampfszenen) viele Diskettenwechsel und dementsprechend lange Ladezeiten in Kauf genommen werden.
Verweise auf andere Spiele
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Kenner der Spiele von Thalion konnten viele Verweise zu anderen Spielen finden. So konnte die Hauptfigur aus Lionheart angeworben werden, ebenso der Hauptgegner aus Amberstar. Durch ein Dimensionstor gelangt man kurz in die Welt des Spiels Dragonflight.
Rezeption
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- Amiga Games 11/1993: 93 %
- Amiga Joker 11/1993: 85 %
- Amiga-Magazin 12/1993: 10,4/12 (sehr gut)
- Power Play 12/1993: 88 %[3]
- Play Time 12/1993: 93 %[4]
- Aktueller Software Markt (ASM) 2/1994: 11 (sehr gut)
Thalion und der weitere Werdegang
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ambermoon war für Thalion ein großer Erfolg, konnte dessen Untergang aber nicht verhindern. Aus diesem Grund erschien kein dritter Teil der Amber-Trilogie. Ein Teil des Thalion-Teams ging zu Blue Byte, wo das grafisch sehr ähnliche Spiel Albion erschien, das daher als inoffizieller Nachfolger von Ambermoon gilt.
Ambermoon erschien nur für den Amiga. Es war zwar auch für DOS und Atari ST geplant, wurde aber nie dafür fertiggestellt. Wenn man heute noch die Amiga-Version von Ambermoon spielen möchte, ist dies mit Hilfe eines Amiga-Emulators möglich (z. B. WinUAE).
Inoffizielle PC-Version
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mit Ambermoon.net ist eine inoffizielle Open-Source-Umsetzung in C# von Ambermoon für Microsoft Windows, Linux und macOS verfügbar[5]. Die Version ist inhaltlich identisch mit der Amiga-Version. Vorhandene Programmfehler wurden beseitigt. Die 3D-Grafik der Dungeons ist höher aufgelöst. Die höhere Performance aktueller PC-Systeme sorgt für minimale Ladezeiten und flüssiges Gameplay. Weitere Versionen für Android, iOS und Raspberry Pi sind geplant.
Noch in Entwicklung und derzeit als Beta verfügbar ist Ambermoon-Advanced. Die Erweiterung der Originalversion ergänzt beispielsweise Immunitäten gegen Zaubersprüche auch für Monster und soll weitere Quests hinzufügen.[6]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ambermoon bei MobyGames (englisch)
- Thalion Webshrine (engl.) – Informationen, Zeitungsartikel und Downloads zum Spiel
- Ambermoon in der Hall of Light Amiga Datenbank (englisch)
- Ambermoon – Testbericht bei oldgames
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Ein neues Epos beginnt: Amberstar II - Ambermoon, Amiga Games 10/1992, Seite 82f
- ↑ Dungeons und Monster erwachen: Ambermoon - Ein Schöpfungsakt, PC Games 1/1993, Seite 25f
- ↑ Ambermoon Testbericht in Power Play 12/1993
- ↑ Ambermoon Testbericht in Play Time 12/1993
- ↑ Ambermoon.net auf GitHub
- ↑ Ambermoon-Advanced auf GitHub