Amburana cearensis – Wikipedia
Amburana cearensis | ||||||||||||
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Amburana cearensis | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Amburana cearensis | ||||||||||||
(Allemão) A.C.Sm. |
Amburana cearensis ist ein Baum in der Familie der Hülsenfrüchtler aus der Unterfamilie der Schmetterlingsblütler aus dem nordwestlichen Argentinien, Bolivien, Paraguay und dem mittleren bis nördlichen Brasilien.
Beschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Amburana cearensis wächst als laubabwerfender Baum bis über 25 Meter hoch. Der Stammdurchmesser erreicht bis über 80 Zentimeter. Die relativ glatte, rotbräunlich-graue Borke schält sich in Fetzen ab, darunter ist die neue grau. Der Baum führt ein aromatisches Harz.
Die wechselständigen, kurz gestielten Laubblätter sind wechselnd unpaarig gefiedert mit bis zu 15 Blättchen. Der Blattstiel ist bis etwa 2,5 Zentimeter lang, die Rhachis bis 25 Zentimeter. Die kurz gestielten, bis zu 6 Zentimeter langen, fast kahlen, eiförmigen bis verkehrt-eiförmigen oder elliptischen Blättchen sind ganzrandig und stumpf bis eingebuchtet, seltener spitz. Die Blättchen sind oberseits kahl und unterseits heller sowie schwach behaart. Die Nebenblätter fehlen.
Es werden kurze, end- oder achselständige und rispige Blütenstände gebildet. Die duftenden, zwittrigen und kurz gestielten bis fast sitzenden Blüten besitzen eine doppelte Blütenhülle. Der kleine, bräunliche bis rötliche, fein behaarte Kelch ist becherförmig mit 5 minimalen Zähnchen und steht an einem langen, röhrig verlängerten, grün-bräunlichen bis rötlichen, außen fein und innen leicht behaarten Blütenbecher. Es ist nur ein minimal genageltes, bis 1 Zentimeter großes und weißes, creme- bis rosafarbenes oder gelbes, zweilappiges, feinhaariges Kronblatt vorhanden. Es sind 10 freie, ungleich lange, 5 sind kürzer; mit kleineren Antheren, und 5 länger, Staubblätter oben am Blütenbecherrand ausgebildet. Der kahle, leicht gebogene, mittelständige Fruchtknoten mit einem gebogenen, sehr kurzen Griffel und minimaler Narbe, steht an einem behaarten Gynophor, welches im unteren Teil der Blütenbecherröhre anhaftet. Es sind Nektarien (Stomata) in der unteren Blütenbecherröhre vorhanden.
Es werden meist ein- bis zweisamige, bis 7 Zentimeter lange, bis 1 Zentimeter breite und ledrige, kahle, glatte, braune Hülsenfrüchte, die sich an der Spitze zweiklappig öffnen, gebildet. Die in der Frucht an der Spitze liegenden Samen sind einseitig geflügelt. Der papierige Flügel ist bis 4 Zentimeter lang, die flachen, elliptischen bis eiförmigen und dunkelbraunen Samen sind bis etwa 1,4 Zentimeter lang.
Verwendung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das mittelschwere, relativ weiche und recht beständige Holz mit angenehmen Duft wird geschätzt. Es ist bekannt als Amburana, Ishpingo oder Cerejeira.
Die cumarinhaltigen Samen können als minderer Ersatz für Tonkabohnen oder zum parfümieren von Kleidung verwendet werden.[1]
Aus dem Harz kann ein ätherisches Öl erhalten werden, welches, wie auch die cumarinhaltige Rinde, das Samenöl und das Harz, medizinisch genutzt wird.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- O. N. Allen, Ethel K. Allen: The Leguminosae. Univ. of Wisconsin Press, 1981, ISBN 0-299-08400-0, S. 38.
- Elidiene P. Seleme, Gwilym P. Lewis, Charles H. Stirton et al.: A Taxonomic review and a new species of the south American woody genus Amburana (Leguminosae, Papilionoideae). In: Phytotaxa. 212(4), 2015, 249–263, doi:10.11646/phytotaxa.212.4.1, online auf researchgate.net.
- Viviane Gonçalves Leite, Simone Padua Teixeira, Vidal Freitas Mansano, Gerhard Prenner: Floral Development of the Early-Branching Papilionoid Legume Amburana cearensis (Leguminosae) Reveals Rare and Novel Characters. In: International Journal of Plant Sciences. 176(1), 2015, 94–106, doi:10.1086/678468.
- Rosilene Rodrigues Silva, Ana Maria Goulart de Azevedo Tozzi: Papilionoideae (Leguminosae) do Planalto Residual do Urucum, oeste do Pantanal do Mato Grosso do Sul, Brasil. In: Hoehnea. 39(1), 2012, S. 39–83, doi:10.1590/S2236-89062012000100003.
- Rudi Wagenführ, André Wagenführ: Holzatlas. 7. Auflage, Hanser, 2021, ISBN 978-3-446-46838-2, S. 209 f.
- Martin Chudnoff: Tropical Timbers of the World. Agriculture Handbook 607, USDA Forest Service, 1984, S. 14, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Amburana cearensis bei Useful Tropical Plants.
- Amburana cearensis bei Instituto de Botánica Darwinion (Bilder unten zu drüberfahren).
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ P. H. List, L. Hörhammer (Hrsg.): Hagers Handbuch der Pharmazeutischen Praxis. 4. Auflage, Dritter Band: Chemikalien und Drogen (Am–Ch), Springer, 1972, ISBN 978-3-642-80563-9 (Reprint), S. 9.