Amir Gudarzi – Wikipedia

Amir Gudarzi auf der Frankfurter Buchmesse 2023
Amir Gudarzi auf der Frankfurter Buchmesse 2023

Amir Gudarzi (persisch امیر گودرزی; * 1986 in Teheran) ist ein iranisch-österreichischer Autor und Dramatiker.

Amir Gudarzi wuchs in Teheran auf, besuchte hier die Theaterschule und studierte szenisches Schreiben. In der Zeit der Proteste nach der iranischen Präsidentschaftswahl 2009 emigrierte er nach Österreich und lebt seither in Wien. Im Jahr 2017 erhielt er die österreichische Staatsbürgerschaft.[1] Gudarzi war in Wien auch als Dolmetscher tätig und übersetzte unter anderem im Zuge von Asylverfahren.

Er verfasste zahlreiche Theaterstücke, für die er mit einer Reihe von Auszeichnungen und Stipendien gewürdigt wurde.[2] Im August 2023 legte er seinen ersten Roman Das Ende ist nah vor, in dem er unter anderem seine Erfahrungen von Gewalt im Iran und den Schwierigkeiten als Asylbewerber und Exiliraner in Österreich verarbeitet.[1]

In der Spielzeit 2023/2024 ist Gudarzi Hausautor am Nationaltheater Mannheim.[3] Im Januar 2024 wurde hier sein Drama Als die Götter Menschen waren uraufgeführt.[4] Es spannt einen Bogen über verschiedene Themen der Repression und ist inhaltlich reich an Verweisen auf Schöpfungsmythen und futuristische Szenarien, wie die Rettung der Reichen auf den Mars durch Technikgenies. Unter den Charakteren finden sich eine irakischstämmige Ingenieurin, die mit Umweltverschmutzung konfrontiert wird, und ein Exil-Kurden, der vergeblich versucht, bei Amazon einen Betriebsrat zu gründen. Gudarzis Text wurde für seine Tiefe und kritische Auseinandersetzung mit Themen wie Migration, gesellschaftlicher Ausgrenzung und der Wiederholung der Geschichte als „endlose Verletzung“ gelobt.[5]

Theaterstücke (Auswahl)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auszeichnungen (Auswahl)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b Von Teheran nach Wien: „Das Ende ist nah“ von Amir Gudarzi. Vorarlberg Online, 7. September 2023, abgerufen am 7. September 2023.
  2. a b c d e f g h Gudarzi, Amir. Felix Bloch Erben, abgerufen am 7. September 2023.
  3. Hausautor Amir Gudarzi. Nationaltheater Mannheim, abgerufen am 7. September 2023.
  4. Andreas Fanizadeh: Amir Gudarzi über Sprache und Gewalt: Wenn Menschen Götter sein wollen. In: taz.de. 21. Juni 2024, abgerufen am 24. Juni 2024.
  5. Björn Hayer: Gudarzi am Nationaltheater Mannheim: Götter, wo seid ihr nur? In: taz.de. 30. Januar 2024, abgerufen am 30. Januar 2024.
  6. Jolinde Hüchtker: "Das Ende ist nah": Hart und urban. In: Die Zeit. 31. Oktober 2023, ISSN 0044-2070 (zeit.de [abgerufen am 27. Dezember 2023]).
  7. Unmögliche Bewältigung. In: nachtkritik.de. 7. November 2017, abgerufen am 7. September 2023.
  8. Grabbe-Hauptpreis 2022 geht an Amir Gudarzi. Grabbe-Gesellschaft, abgerufen am 7. September 2023.
  9. https://www.dtv.de/magazin/Hermann-Hesse-Foerderpreis-fuer-Amir-Gudarzi