Amrichshausen – Wikipedia
Amrichshausen Stadt Künzelsau | |
---|---|
Koordinaten: | 49° 17′ N, 9° 44′ O |
Höhe: | 401 m ü. NN |
Einwohner: | 582 (2020)[1] |
Eingemeindung: | 1. Januar 1972 |
Postleitzahl: | 74653 |
Vorwahl: | 07940 |
Amrichshausen im Juni 2010 |
Amrichshausen ist ein Stadtteil von Künzelsau, der Kreisstadt des Hohenlohekreises in Baden-Württemberg.
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Amrichshausen liegt etwa vier Kilometer östlich der Künzelsauer Stadtmitte auf der Hohenloher Ebene, auf einer Höhe von 401 m ü. NN[2], nur etwa 750 Meter von der oberen rechten Kante des Kochertales über dem Taldorf Morsbach im Südsüdwesten entfernt. Das Dorf nimmt die flache Mulde des oft trockenen Deubachs ein, der dem Fluss hier parallel läuft und weiter abwärts ihm zufließt. Nördlich bis nordöstlich des Dorfes liegen in einem Abstand von etwa einem Kilometer einige winzige bis kleine Waldinseln schon hinter der Markungsgrenze, ansonst ist die Hochebene um das Dorf offen und wird, wo nicht schon überbaut, meist beackert.
Andere Nachbarorte sind im Westen das Dorf Garnberg, im Nordnordwesten das Dorf Steinbach, im Norden der Weiler Ohrenbach, im Nordosten der Weiler Berndshausen, im Osten der Kügelhof und dahinter das Dorf Mäusdorf.
Hauptanbindung des Dorfs an den überörtlichen Verkehr ist die L 1033, die vom Westen über eine lange Steige aus der Stadtmitte Künzelsaus die Hochebene erreicht, seinen Siedlungsbereich im Süden berührt und dann weiter östlich nach Mäusdorf läuft. Von ihr zweigt eine durch den Ort laufende Kreisstraße ab, die sich unmittelbar dahinter in die nordöstlich nach Berndshausen laufende K 2303 und die nach Ohrenbach im Norden laufende K 2302 gabelt.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einst hieß das Dorf Amelungshausen, es war seit dem Jahre 1406 würzburgisch, anschließend von 1802 bis 1806 hohenlohisch. Zwischen 1500 und 1806 lag es im Fränkischen Reichskreis. 1806 erfolgte die Übernahme von Württemberg. Hier saß von 1818 bis 1960 eine kirchliche Gebietsverwaltung, das Landkapitel Amrichshausen, das sämtliche katholischen Pfarreien des gesamten Bezirks betreute.
Markant ist die katholische Pfarrkirche mit ihrem weit über die Hohenloher Ebene sichtbaren spitzen Turm und seiner vergoldeten Spitze. Im Gebäude der Parzelle Zollhaus beim Kügelhof war eine würzburgische Zollstation – ein Erinnerungsstück aus einer Zeit, in der die weitere Umgebung noch in mehrere Herrschaften aufgeteilt war.
Am 1. Januar 1972 wurde Amrichshausen in die Kreisstadt Künzelsau eingegliedert.[3]
Die früher fast ausschließlich bäuerliche Gemeinde bietet mit dem Handwerkerpark Lerchenhöhe[4], der in dessen Westen an den Siedlungsbereich angrenzt, in den dort ansässigen Firmen zahlreiche Arbeitsplätze.
Amrichshausen hat 565 Einwohner (Stand: 31. Dezember 2011).
Religionen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der größte Teil der Einwohner gehört dem römisch-katholischen Glauben an.
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Pfarrkirche Mariä Geburt
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Pfarrkirche Mariä Geburt wurde in den Jahren 1614 bis 1625 durch Julius Echter erbaut.
Die Kirche hat eine Westturmanlage mit quadratischem Saal und Chor, ein Kreuzrippengewölbe im Stil von Julius Echter, eine spätbarocke Ausstattung und einen Hochaltar.
Die Figuren der Kirche stammen vom Künstler A. Sommer (um 1754).
Deren wertvolles Altarkreuz in Bronze, um 1130 geschaffen und damit das drittälteste in Baden-Württemberg, gehört zu den eindrucksvollsten Werken der Kleinplastik des 12. Jahrhunderts. Das Kruzifix steht mittlerweile nicht mehr in der Pfarrkirche, sondern befindet sich im Diözesanmuseum am Bischofssitz Rottenburg am Neckar. Die Kirche schmückt heute eine Nachbildung.
Doline Immenloch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nördlich von Amrichshausen befindet sich die Doline Immenloch (49° 17′ 18″ N, 9° 44′ 19″ O ). Das Naturdenkmal ist mit einem Durchmesser von 35 m und einer Tiefe von 9 m eine der größten Dolinen des Hohenlohekreis.[5]
Bildstock
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Siehe: Bildstock mit Pietà und Wegkreuz
Vereine
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Freiwillige Feuerwehr Amrichshausen
- Kirchenchor
- SC Amrichshausen – Fußball, seit dem Aufstieg im Jahr 2016 spielt der SCA in der Kreisliga A3 Hohenlohe - der Aufstieg in die Bezirksliga im Jahr 2024 wird als bisher größter Erfolg der Vereinsgeschichte verzeichnet
- Wander- und Kegelfreunde Amrichshausen e. V. – Ausrichter des jährlich stattfindenden High Chaparral
- Landfrauenverein Amrichshausen, Vorstand: Gertrud Rössler und Cornelia Burkert
- Hüttenfreunde Amrichshausen
- Frech-DAX Amrichshausen – Honda Dax Club – veranstaltet jedes Jahr ein Daxtreffen
Bildung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Kindergarten Amrichshausen
- Grundschule Amrichshausen
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Amrichshausen. In: Julius Hartmann, Eduard Paulus (Hrsg.): Beschreibung des Oberamts Künzelsau (= Die Württembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824–1886. Band 62). W. Kohlhammer, Stuttgart 1883, S. 348–355 (Volltext [Wikisource]).
- Jürgen Hermann Rauser: Künzelsauer Heimatbuch. Zweites Buch: Dörfergeschichte. Künzelsau 1984
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Kreisstadt Künzelsau – Haushaltsplan 2021. (PDF; 4 MB) S. 7, abgerufen am 20. September 2022.
- ↑ Höhe nach Kartenbeschriftung, eingeklammert unter Ortsname auf dem Geoportal Baden-Württemberg (Hinweise).
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 451 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
- ↑ Gewerbebauflächen für Künzelsau ( des vom 23. Juni 2012 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. . Website der Stadt Künzelsau. Abgerufen am 30. Mai 2012.
- ↑ Steckbrief Geotope. (PDF) Regierungspräsidium Freiburg, abgerufen am 29. Dezember 2015.