Labyrinthfische – Wikipedia
Labyrinthfische | ||||||||||||
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Mosaikfadenfisch | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Anabantoidei | ||||||||||||
Cuvier & Valenciennes, 1831 |
Labyrinthfische (Anabantoidei), auch Kletterfische genannt, sind eine Unterordnung der Anabantiformes, die zusätzlich zu den Kiemen noch das Labyrinthorgan besitzen, womit sie atmosphärischen Sauerstoff atmen können. Sie stammen aus Asien und Afrika. Wegen ihrer Farbenprächtigkeit sind einige Arten bei Aquarianern sehr beliebt.
Eigenschaften und Verhalten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Aufgrund ihrer Fähigkeit, atmosphärischen Sauerstoff aufzunehmen, überleben Labyrinthfische auch in sauerstoffarmem Wasser, wie warmen oder langsamfließenden bis stehenden Gewässern. Inwieweit solche Extrembedingungen auch in den natürlichen Lebensräumen vorkommen, ist von Art zu Art unterschiedlich. Manche Arten überdauern z. B. die Trockenzeit in entsprechenden Tümpeln, andere hingegen leben das ganze Jahr über in Flüssen.
Fast alle Arten der Labyrinthfische betreiben Brutpflege und nur die wenigsten sind Freilaicher. Die meisten und bekanntesten bauen zur Brutpflege Schaumnester, andere sind Maulbrüter. Damit einhergehend zeigen sie ein mehr oder weniger stark ausgeprägtes Territorialverhalten. Zur Fortpflanzung selbst ist es für Labyrinthfische typisch, dass das Männchen das Weibchen mehr oder weniger fest umschlingt.
Die meisten Labyrinthfische sind carnivore Friedfische, d. h., sie ernähren sich von Zooplankton wie Insekten, Insektenlarven oder Kleinkrebsen. Daneben gibt es Allesfresser (Riesenguramis und Küssender Gurami) und Raubfische (Hechtköpfe und manche Buschfische).
Faunengeschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Von Labyrinthfischen sind nur wenige Fossilfunde bekannt. Sie belegen aber das Vorkommen von Vertretern dieser Familie bereits im Pleistozän (Fundort Java) sowie im Frühtertiär (Sumatra).
Wirtschaftliche Bedeutung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einige Arten der Fadenfische sowie der Siamesische Kampffisch gehören als Süßwasserzierfische zum Standardangebot von Zoohandlungen. Diese Arten werden im großen Maßstab – auch in Südostasien – gezüchtet. Von ihnen existieren inzwischen auch zahlreiche Zuchtformen.
Als Speisefische hingegen werden in Südostasien vor allem die großen Arten wie die Riesenguramis und der Küssende Gurami, aber auch mittelgroße Arten wie Vertreter der Gattungen Trichogaster und Anabas geschätzt und gehalten.
Systematik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Labyrinthfische teilen sich in drei Familien auf, wobei nur die Familie Osphronemidae in Unterfamilien, derer vier, aufgeteilt wird. Die Gattungen mit den meisten Arten sind die Kampffische (Betta) und Prachtguramis (Parosphromenus). Von beiden Gattungen existieren zahlreiche Arten, die nur endemisch auf z. B. einer oder wenigen Inseln des Malaiischen Archipels vorkommen. Die zuletzt bekannt gewordenen Arten wurden erst in den letzten Jahren entdeckt und sind zum Teil noch unbeschrieben.
Als nächste Verwandte werden die Schlangenkopffische, Nander- und Blaubarsche angesehen.[1]
Familien
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Kletter- u. Buschfische (Anabantidae)
- Küssende Guramis (Helostomatidae) (monotypisch)
- Osphronemidae (alle anderen, u. a. Fadenfische, Kampffische usw.)
Phylogenie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das folgende Diagramm zeigt die verwandtschaftlichen Beziehungen der drei Familien und der Unterfamilien der Osphronemidae zueinander. Von den vier Unterfamilien der Osphronemidae fehlen die nicht monophyletischen Luciocephalinae, die in zwei Kladen zerfallen, die Fadenfische und eine Gruppe, deren Eier eine spiralige Struktur auf der Oberfläche besitzen, das wahrscheinlich als Leitsystem für die Spermien dient.[2]
Labyrinthfische (Anabantoidei) |
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Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Michael Kokoschka: Labyrinthfische. Ulmer Verlag, Stuttgart 1998, ISBN 3-8001-7431-6.
- Horst Linke: Labyrinthfische – Farbe im Aquarium. Tetra Verlag, Münster 1998, ISBN 3-89745-120-4.
- Helmut Pinter: Labyrinthfische, Hechtköpfe und Schlangenkopffische. Ulmer Verlag, Stuttgart 1984, ISBN 3-8001-7093-0.
- Lukas Rüber, Ralf Britz, Rafael Zardoya: Molecular Phylogenetics and Evolutionary Diversification of Labyrinth Fishes (Perciformes: Anabantoidei). In: Syst. Biol. 55(3) 2006, S. 374–397. ISSN 1063-5157 doi:10.1080/10635150500541664
- Jörg Vierke: Labyrinthfische und verwandte Arten. Pfriem Verlag, Wuppertal-Elberfeld 1978, ISBN 3-921677-08-4.
- Jörg Vierke: Labyrinthfische. Kosmos Verlag, Stuttgart 2001, ISBN 3-440-08248-2.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Xia Li, Prachya Musikasinthorn und Yoshinori Kumazawa (2002): Molecular phylogenetic analyses of snakeheads (Perciformes: Channidae) using mitochondrial DNA sequences. Ichthyological Research, Volume 53, Number 2 (2006), 148–159, doi:10.1007/s10228-005-0321-3
- ↑ Lukas Rüber, Ralf Britz, Rafael Zardoya: Molecular Phylogenetics and Evolutionary Diversification of Labyrinth Fishes (Perciformes: Anabantoidei). In: Syst. Biol. 55(3) 2006, S. 374–397. ISSN 1063-5157 doi:10.1080/10635150500541664
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Internationale Gemeinschaft für Labyrinthfische
- Ausführliche Beobachtungen zu verschiedenen Aspekten auf der Seite des Autors Jörg Vierke.