Analoges Fernsehen – Wikipedia

Analoges Fernsehen ist ein retronymer Begriff und bezeichnet die Ausstrahlung von Fernsehsignalen, bei denen zumindest die Bilddaten, meist aber auch die Tondaten analog übertragen werden. Aufnahme und Bearbeitung (Schnitt, Effekte usw.) können dabei aber durchaus mittels digitaler Technik erfolgen. Im Zuge des Umstiegs auf digitales Fernsehen wird die Übertragung analoger Fernsehprogramme in den kommenden Jahren sukzessive eingestellt. Siehe: Analogabschaltung.

Abschalttermine für terrestrisches analoges Fernsehen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Datum Land
01. September 2006 Luxemburg Luxemburg
11. Dezember 2006 Niederlande Niederlande
01. September 2007 Finnland Finnland
25. September 2007 Andorra Andorra
29. Oktober 2007 Schweden Schweden
27. Mai 2008 Schweiz Schweiz a
12. Juni 2009 Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten
30. Juni 2009 Deutschland Deutschland
31. Oktober 2009 Danemark Dänemark
30. November 2009 Norwegen Norwegen
03. April 2010 Spanien Spanien
31. Dezember 2010 Slowenien Slowenien
07. Juni 2011 Osterreich Österreich
31. August 2011 Kanada Kanada
30. November 2011 Belgien Belgien
Frankreich Frankreich
31. März 2012 Japan Japan b
30. Juni 2012 Tschechien Tschechien
24. Oktober 2012 Irland Irland
Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich
31. Dezember 2012 Bulgarien Bulgarien
Italien Italien
Korea Sud Südkorea
23. Juli 2013 Polen Polen
29. Juni 2016 Brasilien Brasilien
01. Mai 2019 Ukraine Ukraine
14. Oktober 2019 Russland Russland
a 
In der Schweiz wurde analoges Fernsehen weiterhin in den Kabelnetzen verteilt. Der größte Anbieter zu jenem Zeitpunkt, Cablecom, stellte den Dienst 2015 ein. Kleinere Anbieter teils später, z. B. das Kabelfernsehen Bödeli noch bis 2020
b 
Abschaltung ursprünglich landesweit für 24. Juli 2011 angesetzt, wegen Tōhoku-Erdbeben 2011 und der Nuklearkatastrophe von Fukushima für die Präfekturen Iwate, Miyagi und Fukushima auf 31. März 2012 verschoben.[1]
Weltkarte mit der Verteilung der analogen Fernsehverfahren, Stand 2005

Zu Beginn der Geschichte des Fernsehens dominierte jahrzehntelang das Schwarzweißfernsehen. Farbfernsehen wurde regional unterschiedlich in Form der Standards PAL, SECAM und NTSC eingeführt. Mit Zweikanalton-Verfahren wie NICAM konnte der Ton zum Bild in Stereo übertragen werden. Beim Amateurfunk-Fernsehen wird weiterhin mit diversen, teils auch analogen Techniken experimentiert.

In Deutschland waren für den analogen Fernsehrundfunkdienst zuletzt Frequenzen zwischen 47 und 68, 174 und 230 sowie (mit 40 Kanälen à 8 MHz) 470 und 790 MHz, also nach einer gängigen Einteilung in Bereich I (VHF), Bereich III (VHF) sowie Bereich IV/V (UHF), vorgesehen. Der Teil in Bereich III wird in Deutschland jetzt für den terrestrischen digitalen Tonrundfunkdienst nach dem DAB-Standard genutzt, der Teil in Bereich IV und V für terrestrisches digitales Fernsehen.[2]

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. 東北3県における地上アナログ放送用周波数の使用期限延長に係る告示案の電波監理審議会からの答申. Ministerium für Innere Angelegenheiten und Kommunikation, 13. Juli 2011, abgerufen am 21. Oktober 2012 (japanisch).
  2. Bundesnetzagentur: Verwaltungsvorschrift für Frequenzzuteilungen für den Rundfunkdienst (VVRuFu). (PDF; 0,5 MB) 21. September 2021, S. 12–13, abgerufen am 17. Oktober 2021.