André Pierre – Wikipedia
André Pierre (* 29. Juli 1914 in Port-au-Prince; † 4. Oktober 2005, Croix-des-Missions, Port-au-Prince) war ein haitianischer naiver Maler, Voodoo-Priester und Landwirt.[1]
Leben und Werk
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]André Pierre war als Künstler Autodidakt. Seine ersten Schritte in die Malerei fanden in den Voodoo-Tempeln statt, wo er Kürbisse bemalte, die als Opfergabe für Loa dienten. Die Filmemacherin Maya Deren sah diese frühen Arbeiten und führte Pierre in den späten 1940er Jahren in das von DeWitt Peters gegründete Centre d’Art d’Haïti ein. Pierre begann, auf Leinwand und Karton zu malen.[2]
Pierres Werke, in der Regel Ölbilder, zeichnen sich durch Detailreichtum, leuchtende Farben und klare Konturen aus.[3] Im Mittelpunkt seiner ikonenhaften Bilder stehen häufig vermenschlichte, kostümierte Loas wie Baron Samedi und Grand Bois, versehen mit Veves, vor dem Hintergrund tropischer Wälder, an Flussufern oder mit anderen Figuren bei Feierlichkeiten.
Pierres Bilder fanden aufgrund ihrer starken Spiritualität viele Käufer in den USA. Indem er sich ein pinkfarbenes Chevi-Cabriolet zulegte, erfüllte Pierre sich einen Traum. Die meisten Erlöse durch den Verkauf seiner Bilder verteilte er an die Armen in den Slums seiner Heimatstadt.[4]
Die haitianischen Maler André Pierre, Hector Hyppolite (1894–1948), Castera Bazile (1923–1966), Wilson Bigaud (1931–2010) und Rigaud Benoit (1911–1986) schufen Werke mit religiösen Themen (Christentum und Voodoo).[5] Ölgemälde von Pierre wurden 2017 auf der documenta 14 ausgestellt.[6]
Der haitianische Filmemacher Arnold Antonin drehte über ihn die halbstündige Dokumentation „Andre Pierre: celui qui peint le bon“ (2003).
Werke (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Damballah, um 1963
- Immamou, ca. 1966, Öl auf Leinwand, 91,4 × 121,9 cm
- Je suis Guinin, roi du Vaudou après Dieu celui qui veut me remplacer qu'il me le dise, 1972
- Grande Brigitte, Sirène d'eau douce, Baron Samedi, Triptychon, 1973
- Grand bois et Mambos
- Cérémonie à Damballah
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- GCB Naive Malerei
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ AlterPresse Décès du célébrissime peintre haïtien André Pierre, abgerufen am 11. Juli 2019
- ↑ central fine André Pierre, abgerufen am 11. Juli 2019. (englisch)
- ↑ Michael Nungesser: Pierre, André. In: Allgemeines Künstlerlexikon. Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker (AKL). Band 95, De Gruyter, Berlin 2017, ISBN 978-3-11-023261-5, S. 443.
- ↑ Quetzal Die Malerei Haitis – geprägt von Hoffnung, Kampfesmut und Freude am Leben, Träume, mit dem Herzen gemalt (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Juli 2024. Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis., abgerufen am 11. Juli 2019
- ↑ Latina Press Haiti ist das Land der Bilder, abgerufen am 11. Juli 2019.
- ↑ documenta 14, daybook André Pierre, abgerufen am 11. Juli 2019
Personendaten | |
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NAME | Pierre, André |
KURZBESCHREIBUNG | haitianischer naiver Maler, Voodoo-Priester und Landwirt |
GEBURTSDATUM | 29. Juli 1914 |
GEBURTSORT | Port-au-Prince |
STERBEDATUM | 4. Oktober 2005 |
STERBEORT | Croix-des-Missions, Port-au-Prince |