Andromeda II – Wikipedia

Galaxie
Andromeda II
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AladinLite
Sternbild Andromeda
Position
ÄquinoktiumJ2000.0, Epoche: J2000.0
Rektaszension 01h 16m 29,8s [1]
Deklination +33° 25′ 09″ [1]
Erscheinungsbild
Morphologischer Typ dSph[1]
Helligkeit (visuell) 13,5 mag[1]
Helligkeit (B-Band)  mag
Winkel­ausdehnung 3,6′ × 2,52′[1]
Positionswinkel
Inklination °
Flächen­helligkeit  mag/arcmin²
Physikalische Daten
Zugehörigkeit
Rotverschiebung [1]
Radial­geschwin­digkeit (−188 ± 3) km/s[1]
Hubbledistanz
H0 = 73 km/(s • Mpc)
Entfernung (2.220.000 ± 70.000) Lj /
(680.000 ± 20.000) pc [2]
Absolute Helligkeit mag
Masse M
Durchmesser Lj
Metallizität [Fe/H] −1,47 ± 0,19
Geschichte
Entdeckung Sidney van den Bergh
Entdeckungsdatum 1970
Katalogbezeichnungen
PGC 4601 • IRAS F01133+3305 • And II,[3] Andromeda II Dwarf Spheroidal,[1][4]

Andromeda II kurz auch And II ist eine spheroidale Zwerggalaxie (dSph) im Sternbild der Andromeda. Die Galaxie ist etwa 2,22 Millionen Lichtjahre von unserem Sonnensystem entfernt. Andromeda II ist Mitglied der Lokalen Gruppe und ist ein Satellit der Andromedagalaxie M31, liegt jedoch auch dem Dreiecksnebel M33 sehr nahe, könnte also sowohl Trabant der einen oder der anderen Muttergalaxie sein.

And II wurde von Sidney van den Bergh im Jahr 1970 entdeckt[5] innerhalb einer Durchmusterung mit fotografischen Platten aufgenommen mit dem 1,2 m Oschin-Schmidt-Teleskop des Palomar-Observatoriums in den Jahren 1970 und 1971 zusammen mit Andromeda I, Andromeda III, und der wahrscheinlichen Hintergrundgalaxie Andromeda IV.[6]

Mithilfe des Keck-Teleskops konnten Côté et al. 1999 Spektren von 7 Einzelsternen innerhalb Andromeda II erstellen. Aus diesen Daten ließen sich eine durchschnittliche Radialgeschwindigkeit von vr = (−188 ± 3) km/s und eine Geschwindigkeitsdispersion von (9,2 ± 2,6) km/s ermitteln.
Das ergab eine Masse-Leuchtkraft-Verhältnis von M/Lv = 21 im Vergleich zur Sonne, was einer signifikanten Menge an Dunkler Materie gleichkommt.
Ebenso 1999 konnten Côté, Oke, & Cohen mithilfe des Keck-Teleskops 42 Spektren von Roten Riesen dieser Zwerggalaxie aufnehmen. Daraus konnte man eine durchschnittliche Metallizität von [Fe/H] = −1,47 ± 0,19 und eine Metallizitätsdispersion von 0,35 ± 0,10 herleiten.[3]

Wiederum 1999 ergaben Untersuchungen des Farben-Helligkeits-Diagramms von And II durch Da Costa et al., dass die meisten Sterne dort ein Alter zwischen 6 und 9 Milliarden Jahren hatten. Trotzdem zeigten die Beobachtungen von RR-Lyrae-Sternen und blauer Sterne am Horizontalast die Existenz einer Population mit einem Alter größer als 10 Milliarden Jahren.

And II unterscheidet sich von Andromeda I durch Nichtvorhandensein eines radialen Gradienten in der Morphologie im Horizontalast. Auch ist die Dispersion der Metallhäufigkeiten hier signifikant größer als in And I. Dies impliziert eine fundamental unterschiedliche Entwicklung dieser beiden Satelliten des Andromedanebels. Auch wirft es die Frage auf, ob ein Zusammenhang zwischen radialem Gradienten des Horizontalasts und der Metallizitätsdispersion bei spheroidalen Zwerggalaxien existiert.[3]

Einzelnachweise

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  1. a b c d e f NASA/IPAC Extragalactic Database. In: Results for Andromeda I. Abgerufen am 21. Januar 2008.
  2. I. D. Karachentsev, V. E. Karachentseva, W. K. Hutchmeier, D. I. Makarov: A Catalog of Neighboring Galaxies. In: Astronomical Journal. 127. Jahrgang, Nr. 4, 2004, S. 2031–2068, doi:10.1086/382905, bibcode:2004AJ....127.2031K.
  3. a b c Sidney Van den Bergh: Updated Information on the Local Group. In: The Publications of the Astronomical Society of the Pacific. 112. Jahrgang, Nr. 770, April 2000, S. 533, doi:10.1086/316548, arxiv:astro-ph/0001040, bibcode:2000PASP..112..529V.
  4. SIMBAD Astronomical Database. In: Results for Andromeda II. Abgerufen am 29. November 2006.
  5. McConnachie, A. W.; Irwin, M. J.; Ferguson, A. M. N.; Ibata, R. A.; Lewis, G. F.; Tanvir, N.: Distances and metallicities for 17 Local Group galaxies. In: Monthly Notices of the Royal Astronomical Society. 356. Jahrgang, Nr. 4, 2005, S. 979–997, doi:10.1111/j.1365-2966.2004.08514.x, arxiv:astro-ph/0410489, bibcode:2005MNRAS.356..979M.
  6. Sidney Van den Bergh: Search for Faint Companions to M31. In: Astrophysical Journal. 171. Jahrgang, Januar 1972, S. L31, doi:10.1086/180861, bibcode:1972ApJ...171L..31V.