Annur-Moschee – Wikipedia

Die Annur-Moschee von Dili

Die Annur-Moschee (An'nur Moschee, Masjid Annur, An-nur Moschee, wörtlich Licht-Moschee) ist die größte Moschee in Osttimor. Sie befindet sich in Dilis Stadtteil Kampung Alor, dem ehemaligen Stadtviertel der arabischen Minderheit Osttimors. In Dili leben etwa 1700 Muslime.[1] Imam ist Julio Muslim António da Costa (Stand 2018).[2]

Plakette zum Gedenken der Wiedereröffnung nach der Renovierung 2014

Das zweistöckige Gebäude war ursprünglich weiß und wurde von einer kupferfarbenen, kugelförmigen Kuppel gekrönt. Zwischen 2008 und 2013 wurden an den beiden Außenseiten jeweils ein Minarett hinzugefügt und die gesamte Moschee in verschiedenen Grüntönen gestrichen. Zu dem großen Komplex gehört auch eine Schule[3] und daneben ein Mädcheninternat.[4]

1940 begann die arabische Minderheit mit dem Bau des ersten Moscheegebäudes. Der apostolische Administrator Jaime Garcia Goulart spendete dafür Ziegelsteine und besuchte später, wie auch Nachfolger von ihm, die Moschee an muslimischen Feiertagen.[5] Der heutige Bau stammt aus dem Jahr 1981.[4] Das Land stiftete Azan bin Umar Al-Katiri.[6]

Während der indonesischen Operation Donner 1999 und den Unruhen von 2006 diente die Moschee als Zufluchtsstätte für Flüchtlinge. Sie wurden in den Klassenräumen der Schule untergebracht.[3][5]

Im Dezember 2002 wurde die Moschee von Demonstranten angezündet, die gegen Premierminister Alkatiri protestierten, der muslimischen Glaubens ist.[7] Dilis Bischof Basílio do Nascimento bat die Muslime dafür um Entschuldigung.[8]

Auch bei den Ausschreitungen nach den Parlamentswahlen 2012 versuchten einige Demonstranten die Moschee zu beschädigen. 16 von ihnen wurden von der Polizei verhaftet.[9]

Commons: Annur-Moschee in Dili – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Direcção-Geral de Estatística: Ergebnisse der Volkszählung von 2015 (Memento des Originals vom 23. September 2019 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.statistics.gov.tl, abgerufen am 23. November 2016.
  2. Arab News: East Timor’s Muslim minority welcomes Ramadan, 20. Mai 2018, abgerufen am 22. Januar 2019.
  3. a b Reliefweb: Supporting all faiths in Timor-Leste, abgerufen am 3. Mai 2013
  4. a b The National: Mosque hangs on as example of tolerance, 22. Juni 2008, abgerufen am 3. Mai 2013
  5. a b Asiaweek: A home away from home, 8. September 2000, abgerufen am 3. Mai 2013
  6. Melissa Johnston: A ‘Muslim’Leader of a ‘Catholic’Nation? Mari Alkatiri’s Arab-Islamic Identity and its (Inter-)National Contestations, 2012.
  7. ETAN, 31. Dezember 2002, CNS: East Timor bishop apologizes for rioting, attack on mosque
  8. The Free Library: Bishop apologizes for riot, attack on mosque., abgerufen am 3. Mai 2013
  9. Guido Goullart (AP): East Timor president calls for security forces to restore order after post-election violence, 16. Juli 2012, abgerufen am 4. Januar 2016.

Koordinaten: 8° 32′ 59,3″ S, 125° 33′ 36,8″ O