Antonella Mei-Pochtler – Wikipedia

Antonella Mei-Pochtler (* 17. Mai 1958 in Rom)[1][2] ist eine italienische Unternehmensberaterin. Sie leitete von 2020 bis Januar 2023 die Stabstelle für Strategie, Analyse und Planung im österreichischen Bundeskanzleramt, wie auch schon zuvor von 2018 bis 2019.[3][4]

Antonella Mei-Pochtler wuchs in Rom auf und besuchte die Deutsche Schule Rom (Scuola Germanica di Roma), wo sie 1976 ihren Abschluss machte. Während ihrer Schulzeit war sie Kapitänin der Handballmannschaft und wurde zur italienischen Jugendsportlerin des Jahres gewählt.[5] Nach ihrer Schulzeit studierte sie Betriebswirtschaft an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Mei-Pochtler promovierte an der Universität La Sapienza und machte 1983 ihren MBA an der INSEAD in Fontainebleau, Frankreich. Nach ihren Studien startete sie im Jahr 1984 ihre Karriere im Münchner Büro der Boston Consulting Group (BCG). Sechs Jahre später wurde sie mit 31 Jahren zur Partnerin befördert. Im Jahr 1997 eröffnete sie das Wiener Büro der BCG und 1998 stieg sie zum Senior Partner und Managing Director auf.[6] Zwischen 2007 und 2011 war sie Mitglied des weltweiten Führungsgremiums (Executive Committee) der BCG. Sie schrieb von 2004 bis 2007 Kolumnen für die österreichische Tageszeitung Der Standard. Die Kolumnen wurden im Jahr 2007 auch als Buch veröffentlicht.[7]

Von September 2014 bis September 2017 war sie Aufsichtsratsvorsitzende der Wolford AG.[8][9] Im Zuge der Regierungsbildung der Bundesregierung Kurz I nach der Nationalratswahl im Oktober 2017 verhandelte sie auf ÖVP-Seite in der Fachgruppe Wirtschaft und Entbürokratisierung.[10][11] Im Jahr 2018 übernahm sie die Leitung der Stabstelle für Strategie, Analyse und Planung im österreichischen Bundeskanzleramt, für die sie ehrenamtlich tätig war.[12] Im Juni 2019 wurde die Stabstelle von Bundeskanzlerin Brigitte Bierlein aufgelöst.[13] Nach der Regierungsbildung zwischen der ÖVP und den Grünen wurde Mei-Pochtler im Januar 2020 wieder mit der Leitung der Stabstelle betraut.[3][4] Seit 2020 ist Mei-Pochtler Mitglied des Aufsichtsrates der ProSiebenSat.1 Media.[14]

Im Februar 2022 wurde die als Think Austria bekannte Stabstelle von Bundeskanzler Karl Nehammer wiederum aufgelöst. Mei-Pochtler soll weiterhin ehrenamtlich für das Bundeskanzleramt tätig sein.[15]

Mei-Pochtler ist mit dem österreichischen Unternehmer Christian Pochtler (ISI Group[16]) verheiratet, Mutter von drei Töchtern und lebt in Wien.[17]

Im Jahr 2008 zählte sie das amerikanische Consulting Magazine zu den Top 25 Beratern der Welt.[18] 2013 verlieh ihr das Fachmagazin den Lifetime Achievement Award.[19]

  • Acupuncture for Management: Neue Perspektiven für Strategie und Führung. New Perspectives on Strategy and Leadership. teNeues Verlag, Kempen 2006, ISBN 3-8327-9132-9.

Einzelnachweise

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  1. Club Carriere - Enzyklopädie des Erfolges, Algoprint Verlags AG, Vaduz 1999, ISBN 3-9521669-2-8, S. 642 (Vorschau in der Google-Buchsuche)
  2. Club Carriere: Antonella Mei-Pochtler. Abgerufen am 30. März 2018.
  3. a b Think Austria – die Denkfabrik des Kanzlers startet neu. Artikel vom 21. Jänner 2020, abgerufen am 9. März 2020.
  4. a b Think Austria: Was Kurz' Vordenker liefern wollen. Artikel vom 21. Jänner 2020, abgerufen am 9. März 2020.
  5. Florian Opitz: Speed. Auf der Suche nach der verlorenen Zeit, Riemann Verlag, München 2011, ISBN 978-3-641-05555-4, (Vorschau in der Google-Buchsuche)
  6. Dr. Antonella Mei-Pochtler auf teachforall.org. Abgerufen am 30. März 2018.
  7. Karin Bauer: Wer fähig ist, ist verpflichtet. Der Standard, 2. April 2007, abgerufen am 30. März 2018.
  8. Wolford AG Deutsch – Dr. Antonella Mei-Pochtler legt den Aufsichtsratsvorsitz nieder und scheidet aus dem Aufsichtsrat aus. Artikel vom 9. August 2017, abgerufen am 30. März 2018.
  9. Trend: Wolford: Ex-Aufsichtsrätin Mei-Pochtler will übernehmen. Ausgabe 38/2017.
  10. Addendum: Wer die Koalition verhandelt (Memento des Originals vom 18. Juni 2020 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.addendum.org. Artikel vom 9. November 2017, abgerufen am 30. März 2018.
  11. Koalition: Wer verhandelt da?. Artikel vom 10. November 2017, abgerufen am 30. März 2018.
  12. Margaretha Kopeinig: Think Tank für Kurz: Kanzler holt sich eine Vordenkerin. Kurier, 29. März 2018, abgerufen am 30. März 2018.
  13. Kanzlerin löst Thinktank von Exkanzler Kurz auf. Artikel vom 11. Juni 2019, abgerufen am 11. Juni 2019.
  14. ProSiebenSat.1 Media SE – Aufsichtsrat. Abgerufen am 5. Mai 2021.
  15. Nehammer löste Kurz' umstrittenen Thinktank auf. In: derStandard.at. 9. Februar 2022, abgerufen am 19. Februar 2022 (österreichisches Deutsch).
  16. derStandard.at: Erst Kurz, dann Wolford: Die umtriebige Beraterin Mei-Pochtler. Artikel vom 22. September 2017, abgerufen am 30. März 2018.
  17. Ileana Grabitz: Stütze für überforderte Manager. Die Welt, 19. November 2006, abgerufen am 30. März 2018.
  18. BCG-Beraterin Antonella Mei-Pochtler unter den Top 25 Consultants 2008, auf ots.at. Abgerufen am 30. März 2018.
  19. Woman leaders in consulting (Memento des Originals vom 31. März 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.consultingmag-digital.com, Consulting Magazin, Band 15/Ausgabe 12, Dezember 2013, S. 11