Arnold Dannenmann – Wikipedia
Arnold Dannenmann (* 4. Januar 1907 in Faurndau; † 1. März 1993 in Göppingen) war ein evangelischer Theologe und Gründer sowie von 1947 bis 1985 Präsident des Christlichen Jugenddorfwerks Deutschlands (CJD).
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Handwerkersohn studierte nach seinem Abitur 1925 Evangelische Theologie und Philologie in Marburg, München, Greifswald und Tübingen. Nach der Ordination 1931 durch die Evangelische Landeskirche in Württemberg wurde Dannenmann als Vikar zum Evangelischen Jungmännerwerk nach Kassel geschickt. Er war Mitglied der den Nationalsozialisten nahestehenden Deutschen Christen.
Im Dezember 1933 verweigerte er sich seiner eigenen Aussage nach der Aufforderung des Reichsbischofs Ludwig Müller, Reichsjugendpfarrer, und damit Stellvertreter des Reichsjugendführers Baldur von Schirach, zu werden. Dennoch erschien 1933 von ihm das Buch Jugend bekennt sich zu Christus und Nationalsozialismus mit dem CVJM-Dreieck auf dem Buchdeckel. Mitautor war u. a. Erich Stange. Dass er sich, wie behauptet wird, gegen die Eingliederung des CVJM in die Jugendverbände der Nationalsozialisten „gewehrt“ habe, ist nicht belegbar. Anzunehmen ist, dass er der Vereinnahmung der Jugendarbeit durch die Nationalsozialisten zunehmend skeptisch gegenüberstand, da der christlich-missonarische Charakter der CVJM-Arbeit in Gefahr geriet. Eine weltanschaulich oder politisch motivierte, oppositionelle Grundhaltung Dannenmanns gegenüber dem Nationalsozialismus ist ebenfalls nicht belegbar.
1934 wurde Dannenmann Mitglied des Weltkomitees des CVJM/YMCA in Genf. Auf seine Initiative hin wurde 1947 das CJD (vollständiger Name laut Satzung: „Christliches Jugenddorfwerk Deutschlands gemeinnütziger e. V.“) gegründet. Die erste Einrichtung wurde schon 1947 in Blaubeuren eröffnet, die derzeit älteste Einrichtung in Betrieb ist das 1949 eröffnete Stammjugenddorf Schloss Kaltenstein in Vaihingen an der Enz.[1] Er war bis 1985 Präsident des CJD (auch nach einem schweren Verkehrsunfall 1960, bei dem seine Frau Käthe starb, behielt er die hauptamtliche Leitung) und bis zu seinem Tod 1993 Ehrenpräsident. Zeitweilig war er erster Vorsitzender beim Deutschen Bundesjugendring.[2]
Ehrungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1968: Großes Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland
- 1979: Humanitärer Preis der deutschen Freimaurer
- 1979: Verdienstmedaille des Landes Baden-Württemberg
- 1981: Traugott-Bender-Preis der Baden-Württembergischen Landes-CDU
- 1982: Hermann-Ehlers-Preis
- 1983: Großes Verdienstkreuz mit Stern der Bundesrepublik Deutschland
Arnold-Dannenmann-Preis
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Arnold-Dannenmann-Preis wird seit dem Jahr 2000 alle zwei Jahre vom Präsidium des CJD vergeben und zeichnet Projekte und Initiativen aus, die in besonderem Maße Dannenmanns Anliegen entsprechen, jungen Menschen, vor allem aus Not leidenden Randgruppen, zu einer umfassenden Bildung ihrer Persönlichkeit in der Bindung an Gott zu verhelfen.[3] Der Preis ist mit 2.500 Euro dotiert.[4]
Veröffentlichungen (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- (als Hrsg.): Jugend bekennt sich zu Christus und Nationalsozialismus. Dresden: Günther 1933.
- Die Geschichte der Glaubensbewegung "Deutsche Christen", Dresden, Günther, 1934, 83 S.
- mit Erich Stange, Georg Herde und Paul Le Seur: Jung-Indien, wie wir es erlebten: Reiseskizzen, Verlag J. F. Steinkopf, 1937, 129 S.
- Gegen die Unentschiedenen. Biblische Wahrheiten f. dt. Jungen – Ostwerk (Buchh.) und Verlag 1938.
- (als Hrsg.): Die Kirche des jungen Deutschen Berlin, Ostwerk-Verl., ca. 1940
- Wir wollen leben, 1946
- Ich werde dann nicht bei dir sein – noch du bei mir, Godesberg 1962, Verlag Voggenreiter
- Das Evangelium heute, Göppingen 1972
- Mut zum Erziehen heute, Dortmund 1981
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Arnold Dannenmann im Munzinger-Archiv (Artikelanfang frei abrufbar)
- Hartmut Hühnerbein, Jörg Möller: Keiner darf verloren gehen‘- Das Leben des CJD-Gründers Arnold Dannenmann, Hänssler-Verlag, ISBN 978-3-7751-4507-7
- Rüdeger Baron: Dannenmann, Arnold, in: Hugo Maier (Hrsg.): Who is who der Sozialen Arbeit. Freiburg : Lambertus, 1998, ISBN 3-7841-1036-3, S. 132ff.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Carsten Nicolaisen, Karl-Heinz Fix, Nora Andrea Schulze: Die Protokolle des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland, Band 3: Lebenslauf
- Biographie mit Bild auf der Website des CJD
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Schlaglichter aus der Geschichte des CJD ( vom 19. Oktober 2007 im Internet Archive)
- ↑ Vita, cjd.de, abgerufen am 26. September 2015.
- ↑ Informationen zum Arnold-Dannenmann-Preis, ejwue.de, abgerufen am 26. September 2015.
- ↑ CJD: Arnold-Dannenmann-Preis ( vom 27. September 2015 im Internet Archive), cjd.de, abgerufen am 26. September 2015.
Personendaten | |
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NAME | Dannenmann, Arnold |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher evangelischer Theologe und Gründer des Christlichen Jugenddorfwerks Deutschlands (CJD) |
GEBURTSDATUM | 4. Januar 1907 |
GEBURTSORT | Faurndau |
STERBEDATUM | 1. März 1993 |
STERBEORT | Göppingen |