Arzanene – Wikipedia
Arzanene (auch Aghdznik oder Altzniq, armenisch Աղձնիք) ist eine historische Region von Großarmenien die heute unter anderem im nordöstlichen Teil der Türkei, Provinz Diyarbakır (histor. Diyar-i Bekri, Gebiet von Bekr) liegt. Sie dehnt sich oberhalb des Oberlaufs vom Tigris aus und liegt südöstlich vom Vansee. Ihr zugerechnet werden die antiken Städte Martyropolis (histor. Tigranokerta) und Arsen. Die Region selbst wird in Harpers Dictionary of Classical Antiquities (1898) dem Reich von Gordion zugeordnet. Rawlinson sieht eine relativ gesicherte Identität mit Kherzan/Arzen.
Die Region wurde in ihrer großarmenischen Zeit zunächst bis 300 durch Bakur (oder Pakur) beherrscht.
Die Region wird unter anderem in Kontext der Römisch-Persischen Kriege erwähnt. So wurde sie etwa im Nachlauf der Schlacht bei Satala um ca. 300 in Form einer Satrapie dem Römischen Reich zugeschlagen. Gegen 330 wurde es an Siunik angegliedert. Um 500 bei den Kriegen von Kavadh I. fiel der Oberkommandierende Illyrer Celer, der magister officiorum in die Arzanene ein. Für das Jahr 585 wird vom Feldherrn Philippikos berichtet, dass er mit seinen Truppen dort einmarschierte und dabei große Beute machte.
Im 10. Jahrhundert war es ein kleines arabisches Stammesgebiet in Kurdistan. Die Region wurde um etwa 962 vom Araberfürsten Hamdum erobert, der daraufhin seine Schwester als Regentin einsetzte, die das Land über zehn Jahre beherrschen sollte.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- George Rawlinson. Seven Great Monarchies, Vol 7. (of 7): New Persian Empire
- Adolf Baumgartner: Arzanene. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band II,2, Stuttgart 1896, Sp. 1498.