Aufschlaghorn – Wikipedia
Das Aufschlaghorn oder Tellerhorn ist eine Signalhorn-Bauart nach dem Prinzip des Wagnerschen Hammers, das ähnlich wie eine elektrische Klingel aufgebaut ist.
Funktionsweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Es besteht im Wesentlichen aus einem Elektromagneten mit einem von einer Feder gehaltenen Anker. Der Anker schlägt auf den Magnetkern auf, sobald eine elektrische Spannung anliegt, wodurch ein Unterbrecher betätigt wird, sodass der Anker zurückschnellt, um bei erneutem Stromfluss wiederum angezogen zu werden. Ein Kondensator zur Funkenlöschung verhindert die Elektroerosion zwischen den Kontakten des Unterbrechers und dient ebenfalls zur Funkentstörung. Der Unterbrecher fällt weg, wenn das Gerät mit Wechselstrom betrieben wird. Die Grundfrequenz hängt von den Dimensionen der beweglichen Teile ab. Manchmal ermöglicht eine Stellschraube die Änderung von Lautstärke und Klangfarbe. Federnde Befestigungsbügel sollen verhindern, dass sich die Schwingungen als Körperschall auf das Gehäuse übertragen statt als Luftschall auf die Umgebung.[1]
Die hörbaren Töne, die den scharfen Charakter des Signalgeräts ausmachen, sind Obertöne der Grundfrequenz, die üblicherweise im Bereich 2000–3000 Hz liegen. Außer einer runden Schwingungsmembran, die als Resonator dient, braucht es keine Verstärkung des Klangs. Diese Bauart wurde noch vor dem Zweiten Weltkrieg zur meist verwendeten Autohupe.[2]
Fanfare
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Kombination mit einer Luftsäule in einem Schalltrichter, der bei kompakten Modellen schneckenförmig gewunden ist, wird das Aufschlaghorn zur elektromagnetischen Fanfare, sozusagen wie ein auf eine Frequenz beschränkter Hornlautsprecher. Diese Fanfaren sind klangvoller und weniger durchdringend als das Aufschlaghorn ohne Trichter, weil statt der Obertöne die Grundfrequenz verstärkt wird. Die Erregerschwingung und die schwingende Luftsäule (d. h. die Dimensionen des Trichters) müssen aufeinander abgestimmt sein, um einen befriedigenden Wirkungsgrad zu erreichen. Im Unterschied zur mit Druckluft betriebenen Martinstrompete spricht diese Bauart schneller an, bei meist geringerer Klangstärke.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Brockhaus – Die Enzyklopädie. Band 10: Herr – Iss. 20., überarbeitete und aktualisierte Auflage. Brockhaus, Leipzig u. a. 1997, ISBN 3-7653-3110-4, S. 335.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ TG elektr. Ausrüstung + Armaturen. 20. Januar 2015, archiviert vom am 20. Januar 2015; abgerufen am 2. Oktober 2022. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Olaf von Fersen (Hrsg.): Ein Jahrhundert Automobiltechnik. Personenwagen. VDI-Verlag, Düsseldorf 1987, ISBN 3-18-400620-4, S. 322.