Böckweiler – Wikipedia

Böckweiler
Koordinaten: 49° 11′ N, 7° 17′ OKoordinaten: 49° 10′ 59″ N, 7° 17′ 28″ O
Höhe: 301 m ü. NHN
Einwohner: 342 (31. Dez. 2019)[1]
Eingemeindung: 1. Januar 1974
Postleitzahl: 66440
Vorwahl: 06844
Böckweiler (Saarland)
Böckweiler (Saarland)
Lage von Böckweiler im Saarland
Blick auf Böckweiler
Blick auf Böckweiler
Drei-Konchen-Chor der ehemaligen Klosterkirche

Böckweiler ist ein Stadtteil von Blieskastel im Saarpfalz-Kreis (Saarland). Bis Ende 1973 war Böckweiler eine eigenständige Gemeinde im Landkreis Homburg.

Geographische Lage

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Böckweiler liegt im Südosten des Bliesgaus rund 7 km südsüdöstlich von Blieskastel auf einer Höhe von 301 m ü. NHN. Etwas nordwestlich erhebt sich der Große Kahlenberg mit der Ruine des 1939 gesprengten Alexanderturms (auch Böckweiler Aussichtsturm).

Anstelle des heutigen Dorfkerns erstreckte sich in römischer Zeit (1.–4. Jh. n. Chr.) ein Gutshof (villa rustica), von dem Teile des Hauptgebäudes und ein Nebengebäude bei Ausgrabungen 1941/42 und 1949/50 untersucht werden konnten.

Auf den Grundmauern der antiken Anlage wurde in karolingischer Zeit (9. Jh.) eine große dreischiffige Basilika errichtet, die vermutlich zu einem kleinen Kloster gehörte. Diese Bauwerke wurden im 11. Jahrhundert durch einen frühromanischen Saalbau ersetzt. Von einer Erweiterung im 12. Jahrhundert stammt der noch heute erhaltene Drei-Konchen-Chor.

Die Endung -weiler spricht für eine Entstehung Böckweilers im 7./8. Jahrhundert. Der älteste schriftliche Beleg für den Ort befindet sich auf der Rückseite einer Urkunde des Klosters Hornbach aus dem Jahr 1149, in der die Kirche in Bickwilre als Priorat des Klosters Hornbach genannt wird.

Im Rahmen der saarländischen Gebiets- und Verwaltungsreform wurde die bis dahin eigenständige Gemeinde Böckweiler am 1. Januar 1974 der Stadt Blieskastel zugeordnet.[2] Böckweiler ist seitdem ein Stadtteil und ein Gemeindebezirk.

Die Stephanuskirche wurde auf den Überresten einer dreischiffigen karolingischen Basilika errichtet, deren Umrisse durch Steinplatten kenntlich gemacht sind. In romanischer Zeit wurde die Kirche umgebaut und erhielt ihre heutige Form mit dem Drei-Konchen-Chor, dessen Grundriss ein gleichmäßiges Kleeblatt beschreibt. Der Chorturm mit den drei Konchen gilt als der einzige Bauteil, der noch aus dem Mittelalter stammt. Nicht zuletzt wegen dieser seltenen Gestaltung ist sie ein Kleinod romanischer Baukunst. Sie wurde im Zweiten Weltkrieg stark beschädigt und 1949/50 wieder aufgebaut. Die Stephanuskirche ist eine der 65 Simultankirchen in Deutschland und die einzige im Saarland.

Ergebnis der Bundestagswahl vom 24. September 2017.[3]

Die Wahlbeteiligung lag bei 82,2 %

Ortsvorsteher ist Helmut Ruf.

Commons: Böckweiler – Sammlung von Bildern
Commons: Klosterkirche Böckweiler – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Blieskasteler Nachrichten, 17. Januar 2020 – Einwohnerstatistik
  2. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 809 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
  3. Blieskastel: Wahlen | Blieskastel. Archiviert vom Original am 20. Juni 2018; abgerufen am 20. Juni 2018 (deutsch).