Bahnhof Stühlingen – Wikipedia

Stühlingen
ein Zug der DB im Haltepunkt Stühlingen
ein Zug der DB im Haltepunkt Stühlingen
ein Zug der DB im Haltepunkt Stühlingen
Daten
Betriebsstellenart zuletzt Haltepunkt
Bauform Durchgangsbahnhof
Bahnsteiggleise 1
Abkürzung RSTU[1]
Eröffnung 1875
Lage
Ort/Ortsteil Stühlingen
Land Baden-Württemberg
Staat Deutschland
Koordinaten 47° 44′ 43″ N, 8° 26′ 45″ OKoordinaten: 47° 44′ 43″ N, 8° 26′ 45″ O
Höhe (SO) 455 m ü. NHN
Eisenbahnstrecken Bahnstrecken bei Stühlingen

nie realisiert:

Bahnhöfe in Baden-Württemberg

Der Bahnhof Stühlingen ist der ehemalige Bahnhof der Kleinstadt Stühlingen im Landkreis Waldshut, unmittelbar an der Grenze zwischen Deutschland und der Schweiz gelegen. Der Bahnhof liegt an Streckenkilometer 17,4 der von Lauchringen über Stühlingen und Blumberg nach Immendingen führenden Wutachtalbahn. Heute verkehren nur noch im Sommerhalbjahr Zubringerzüge zur im benachbarten Weizen beginnenden Museumsbahn über Stühlingen. Seit Dezember 2019 gibt es statt des Bahnhofes einen Haltepunkt etwa 700 Meter südwestlich des Bahnhofes.

Stühlingen erhielt im Jahre 1875 einen Eisenbahnanschluss von Lauchringen her. In Stühlingen hatte die so genannte „Wutachtalbahn“ auch ihren vorläufigen Endpunkt erreicht, bis die Strecke ein Jahr später ins benachbarte Weizen verlängert wurde. Im Jahre 1890 wurde die Wutachtalbahn bei Immendingen an die Schwarzwaldbahn angeschlossen und somit fertig gestellt.

Das Empfangsgebäude in Stühlingen war seit der Streckeneröffnung 1875 als einstöckiges Provisorium ausgeführt.[3] Die Planung des Südabschnittes bis Stühlingen fand in der Gründerzeit statt, so sahen die Planer Stühlingen als Knotenpunkt für die Anbindung der angedachten Strecke Bonndorf im Schwarzwald–Weizen–Stühlingen und der Strassenbahn Schaffhausen–Schleitheim voraus. So war auch die Bahnbauinspektion bis Mitte 1875 und die lokale Bauleitung für den mittleren Abschnitt Weizen-Blumberg in Stühlingen beheimatet. Heute[4] ist von dem einstigen Provisorium nichts mehr zu sehen, da alle Hochbauten und Gleisanlagen zurückgebaut wurden.

Da die seit etwa 1870 aufkommende Idee einer normalspurigen Verbindung von Stühlingen nach Beringen sowie der Anschluss an die Strassenbahn Schaffhausen–Schleitheim und die Strecke Bonndorf–Weizen–Stühlingen aufgrund des abflauenden Eisenbahnbooms nie realisiert wurde, wurde Stühlingen nie zu einem Eisenbahnknotenpunkt. Jedoch befand sich die Endstation der Straßenbahn, Oberwiesen-Stühlingen, unmittelbar an der Zollstation Deutschland–Schweiz, etwa einen halben Kilometer entfernt. Bis zur Stühlinger Ortsmitte war es etwa ein Kilometer.

Der tägliche Personenverkehr auf der Wutachtalbahn wurde schließlich aus Rentabilitätsgründen zum 1. Januar 1976 eingestellt, so dass die einzige hier verwirklichte Bahnstrecke ihren planmäßigen Verkehr verlor. Der Güterverkehr zur Sto AG wurde noch bis ins Jahr 2001 betrieben. Trotz zahlreicher Bemühungen für eine Reaktivierung des täglichen Personenverkehrs konnte dieses Ziel bis heute nicht umgesetzt werden.

Der Bahnhof Stühlingen wurde etwa um 2004 vom Bahnhof zum Haltepunkt zurückgestuft. Das Gebäude, welches sich westlich des Bahnhofs befindet, wurde ursprünglich als Wohngebäude für Bahnmitarbeiter genutzt. Seit 2012 beherbergt es unter anderem eine Spielhalle. Zwischen dem Empfangs- und Wohngebäude befand sich ursprünglich ein Garten für die Bahnmitarbeiter.[5] Sowohl Empfangsgebäude als auch Güterhalle existieren heute nicht mehr.

Seit Dezember 2013 verkehrt zudem an Schultagen in Baden-Württemberg mittags ein Zug von Waldshut über Lauchringen bis nach Wutöschingen und zurück.[6] Ein Jahr später wurde dieser Schülerzug auf kommunale Initiative hin bis nach Eggingen verlängert, wo Anschluss an einen Bus Richtung Stühlingen besteht. Dadurch ist Stühlingen über einen Zubringerbus auch ganzjährig wieder im Schienenverkehr erreichbar.

Seit Dezember 2019 verkehren die Züge montags bis freitags an Schultagen vier Mal von Waldshut bis zum neuen Haltepunkt Stühlingen an der Realschule.

Bis zum 31. Dezember 1975 verkehrten täglich Züge über Stühlingen.

Im Sommerhalbjahr gibt es sonntags je zwei Regionalbahn-Verbindungen nach Waldshut, wo Anschluss an die Hochrheinbahn BaselSingen sowie die S-Bahnen Richtung Koblenz (CH) besteht. In die andere Richtung verkehren die als Weizen-Pendel bezeichneten Zubringerverkehre ins benachbarte Weizen zur Museumsbahn Wutachtal e. V. An Schultagen verkehren täglich je fünf Zugpaare zwischen Stühlingen und Waldshut.

Linie Strecke Taktfrequenz
RB 37 WaldshutTiengen (Hochrhein) – Lauchringen West – Wutöschingen – EggingenStühlingen (– Weizen) 5 Zugpaare täglich an Schultagen,
2 Zugpaare sonntags im Sommerhalbjahr

Die SBG Südbadenbus GmbH betreibt das Busverkehrsnetz in und um Stühlingen.[7]

Die Anbindung an den Bahnhof Lauchringen sowie den Eisenbahnknotenpunkt Waldshut wird durch die Regionalbuslinie 7338 sichergestellt, welche am Bahnhof Stühlingen ihren Anfangs- beziehungsweise Endpunkt hat.[8]

Die Stadt gehört dem Waldshuter Tarifverbund (WTV) an. Dessen Tarife gelten auch auf den Zubringerzügen zur Sauschwänzlebahn (Museumsbahn) bis Weizen. Darüber hinaus gilt in Stühlingen auch die KONUS Gästekarte, welche im gesamten Schwarzwald die kostenlose Nutzung von Bussen und Bahnen ermöglicht.[9]

  • Peter-Michael Mihailescu; Matthias Michalke: Vergessene Bahnen in Baden-Württemberg. Stuttgart 1985
  • Hans-Wolfgang Scharf: Die Eisenbahn am Hochrhein. Freiburg 1993

Einzelnachweise

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  1. Abkürzungen der Betriebsstellen. In: michaeldittrich.de. Abgerufen am 1. Juli 2021.
  2. Hans-Wolfgang Scharf: Die Strategischen Bahnen in Südbaden (= Die Eisenbahn am Hochrhein. Band 3). Freiburg 1993, ISBN 3-88255-757-5, S. 59.
  3. Stand: Juni 2012
  4. Oberlauchringen - Weizen. In: vergessenebahnen.de. Abgerufen am 1. Juli 2021.
  5. Neue Angebote von Bus und Bahn am Hochrhein – suedkurier.de. Abgerufen am 28. Dezember 2013.
  6. DB Regio Baden-Württemberg: Wir über uns. In: dbregiobus-bawue.de. Abgerufen am 1. Juli 2021.
  7. Fahrplan Linie 7338. In: wtv-online.de. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 9. Juli 2021; abgerufen am 1. Juli 2021.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.wtv-online.de
  8. KONUS-Gästekarte. In: schwarzwald-tourismus.info. Abgerufen am 1. Juli 2021.