Bahnstrecke Brétigny–La Membrolle-sur-Choisille – Wikipedia

Brétigny–La Membrolle-sur-Choisille
Strecke bei Moriers, rechts. Links doppelgleisige LGV Atlantique, 2014
Strecke bei Moriers, rechts. Links doppelgleisige LGV Atlantique, 2014
Streckennummer (SNCF):550 000
Kursbuchstrecke:57, 58, 59, 60
Streckenlänge:220,5 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Stromsystem:1500 V =
25 kV – 50 Hz ~
Maximale Neigung: 8[1] 
Streckengeschwindigkeit:90–140 km/h
Zweigleisigkeit:teilweise (Brétigny–Dourdan-La-Forêt)
Strecke
Bahnstrecke Paris–Bordeaux von Paris-Austerlitz
Bahnhof
31,3 Brétigny 76 m
Abzweig geradeaus, nach links und von links
~32,0 Bahnstrecke Paris–Bordeaux nach Bordeaux
Bahnhof
34,7 La Norville-Saint-Germain-lès-Arpajon 76 m
Kreuzung mit U-Bahn geradeaus oben (Querstrecke außer Betrieb)
Ligne d’Arpajon à Corbeil (CGB)
Brücke
~35,9 D 449 (ehem. N 449)
Brücke
~36,5 D 193 (ehem. N 20)
Bahnhof
36,8 Arpajon 69 m
Brücke
~37,3 N 20
Bahnhof
38,3 Égly 65 m
Brücke über Wasserlauf
39,3 Orge
Bahnhof
40,7 Breuillet-Bruyères-le-Châtel 56 m
Bahnhof
42,7 Breuillet-Village 57 m
Bahnhof
46,5 Saint-Chéron 75 m
Haltepunkt / Haltestelle
51,1 Sermaise 91 m
Brücke
~55,3 Avenue Carnot (ehem. N 838)
Bahnhof
55,5 Dourdan 118 m
Bahnhof
56,6 Dourdan-La Forêt 112 m
57,1 Ende Elektrifizierung
Brücke über Wasserlauf
59,6 Orge
Grenze
Département Essonne/Yvelines (3 ×)
ehemaliger Bahnhof
60,5 Sainte-Mesme 118 m
Brücke über Wasserlauf
63,0 Orge
Strecke mit Straßenbrücke
65,3 A 10
Strecke querKreuzung geradeaus obenStrecke quer
68,1 LGV Atlantique von Paris-Montparnasse
ehemaliger Bahnhof
69,9 Paray-Douaville 157 m
Strecke mit Straßenbrücke
~70,0 N 191 (ehem. BUE)
Grenze
Département Yvelines/Eure-et-Loir
Brücke über Wasserlauf
Aunay
Abzweig geradeaus und ehemals von rechts
Bahnstrecke Beaulieu-le-Coudray–Auneau v. Chartres
ehemaliger Bahnhof
76,5 Auneau 151 m
Abzweig geradeaus und ehemals von links
Armeecamp
Abzweig geradeaus und ehemals nach links
76,5 Bahnstrecke Étampes–Auneau-Embranchement nach Étampes
77,3 Abzw. Auneau (LGV)
U-Bahn-Strecke querKreuzung mit U-Bahn geradeaus oben (Querstrecke außer Betrieb)U-Bahn-Strecke von rechts
Bahnstrecke Chartres–Angerville (TEL)
ehemaliger BahnhofU-Bahn-Bahnhof
83,7 Santeuil 150 m
U-Bahn-Strecke nach linksU-Bahn-Strecke quer
von Chartres nach Angerville
Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof
92,6 Allonnes-Boisville 149 m
Strecke mit Straßenbrücke
~92,8 N 154 (ehem. BUE)
Strecke von linksKreuzung geradeaus unten
95,1 LGV Atlantique
Streckeehemaliger Bahnhof
95,6 Beauvilliers 146 m
Strecke querKreuzung geradeaus obenAbzweig geradeaus und von rechts
Bahnstrecke Chartres–Orléans von Chartres
Bahnhof
99,0 Voves 149 m
Abzweig geradeaus und ehemals nach links
Bahnstrecke Voves–Toury nach Toury
Abzweig geradeaus und nach links
Bahnstrecke Chartres–Orléans nach Orléans
ehemaliger Bahnhof
109,5 Gault-Saint-Denis 142 m
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
114,6 Moriers 140 m
Strecke
117,0 LGV Atlantique nach Tours/Le Mans
U-Bahn-Strecke querKreuzung geradeaus obenU-Bahn-Strecke von rechts (außer Betrieb)
Bahnstrecke Lèves–Nogent-le-Rotrou (TEL)
BahnhofU-Bahn-Kopfbahnhof Streckenende
119,5 Bonneval 132 m
Brücke über Wasserlauf
120,0 Loir (2 × 50 m)
Brücke über Wasserlauf
127,0 Viaduc des Coudreaux (40 m)
ehemaliger Bahnhof
128,6 Marboué 115 m
Brücke über Wasserlauf
129,0 Loir (Viaduc de Marboué; 52 m)
Strecke mit Straßenbrücke
~131,7 N 1010
Abzweig geradeaus und von links
~132,1 Bahnstrecke Courtalain-Saint-Pellerin–Patay von Patay
BahnhofU-Bahn-Kopfbahnhof Streckenanfang
133,2 Châteaudun 141 m
BahnübergangU-Bahn-Strecke
~133,4 D 955 (ehem. N 155)
Abzweig geradeaus und ehemals nach rechtsU-Bahn-Strecke
~134,0 Bahnstrecke Courtalain-Saint-Pellerin–Patay n. Courtalain
StreckeU-Bahn-Strecke nach links (außer Betrieb)
Bahnstrecke Oucques–Châteaudun (TELC)
Strecke mit Straßenbrücke
~134,7 N 10
Strecke mit Straßenbrücke
~135,2 D 924 (ehem. N 824)
Abzweig geradeaus und nach rechts
135,3 Munitionsdepot
Strecke mit Straßenbrücke
~140,3 N 10 (ehem. BUE auf BK 140,0)
Bahnübergang
~144,0 D 35 (ehem. N 10)
Bahnhof
145,8 Cloyes 106 m
Grenze auf Brücke über Wasserlauf
147,8 Loir (Viaduct de Bouche-d’Aigre; 48 m),
Eure-et-Loir/Loir-et-Cher
ehemaliger Bahnhof
150,5 Saint-Jean-Froidmentel 98 m
ehemaliger Bahnhof
155,1 Saint-Hilaire-la-Gravelle 93 m
Bahnhof
159,2 Fréteval-Morée 89 m
Bahnübergang
~161,5 D 357 (ehem. N 826)
Bahnhof
165,5 Pezou
Brücke über Wasserlauf
168,4 Viaduc de Lisle (50 m)
U-Bahn-Strecke von links (außer Betrieb)Kreuzung geradeaus untenU-Bahn-Strecke quer
Bahnstrecke Oucques–Mondoubleau (TLC) von Oucques
U-Bahn-StreckeAbzweig geradeaus und von links
175,8 Bahnstrecke Pont-de-Braye–Blois von Blois
U-Bahn-StreckeStrecke mit Straßenbrücke
~175,8 N 10 (ehem. BUE auf BK 175,9)
U-Bahn-BahnhofBahnhof
176,1 Vendôme 83 m
U-Bahn-Strecke nach rechts (außer Betrieb)Strecke
Bahnstrecke Oucques–Mondoubleau (TLC) n. Mondoubleau
Brücke
~177,6 Avenue Ronsard (ehem. N 157)
Brücke über Wasserlauf
177,6 Loir (54 m)
Brücke
~177,7 D 917 (ehem. N 81)
Abzweig geradeaus und nach rechts
180,7 Bahnstrecke Pont-de-Braye–Blois nach Pont-de-Braye
Bahnübergang
~186,5 N 10
Bahnhof
190,6 Saint-Amand-de-Vendôme 121 m
Brücke über Wasserlauf
191,7 Brenne (18 m)
Abzweig geradeaus und nach halblinks
Abzw. Saint-Amand-Longpré (LGV)
Kreuzung geradeaus untenAbzweig quer und von halbrechts
192,3 LGV Atlantique Paris–Monts
Strecke mit Straßenbrücke
~196,4 N 10 (ehem. BUE)
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
196,9 Villechauve 120 m
Brücke über Wasserlauf
200,5 Brenne (18 m)
Grenze
Département Loir-et-Cher/Indre-et-Loire (5 ×)
Abzweig geradeaus und ehemals von rechts
204,2 Bahnstrecke Sargé-sur-Braye–Vouvray von Sargé-sur-Braye
Strecke mit Straßenbrücke
~205,9 D 766 (ehem. N 766)
U-Bahn-Kopfbahnhof StreckenanfangBahnhof
206,1 Château-Renault 89 m
U-Bahn-Abzweig geradeaus und nach rechts (Strecke außer Betrieb)Strecke
Bahnstrecke Port-Boulet à Château-Renault
(CFD) nach Port-Boulet
U-Bahn-Strecke nach links (außer Betrieb)Kreuzung geradeaus untenU-Bahn-Strecke quer
Bahnstrecke Port-Boulet à Château-Renault (TLC) n. Blois
Abzweig geradeaus und ehemals nach links
Bahnstrecke Sargé-sur-Braye–Vouvray nach Vouvray
Brücke über Wasserlauf
211,4 Madelon (165 m)
Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof
213,4 Crotelles 123 m
Bahnhof
219,8 Monnaie 125 m
Bahnübergang
~222,6 D 910 (ehem. N 10)
Bahnhof
228,0 Notre-Dame-d’Oé 100 m
Abzweig geradeaus und von rechts
234,0
246,8
Bahnstrecke Tours–Le Mans von Le Mans
Strecke mit Straßenbrücke
~246,8 D 938 (ehem. N 158)
Bahnhof
246,8 La Membrolle-sur-Choisille 68 m
Strecke
Bahnstrecke Tours–Le Mans nach Tours

Die Bahnstrecke Brétigny–La Membrolle-sur-Choisille ist eine gut 200 km lange, überwiegend eingleisige, französische Eisenbahnstrecke, die seit Mitte der 1860er Jahre in Betrieb ist. Sie läuft zwischen den beiden Magistralen Paris–Bordeaux und Chartres–Bordeaux parallel in südwestliche Richtung und stellte die kürzeste Verbindung der beiden Städte Paris und Tours dar, bevor 1989 die ebenfalls parallel laufende LGV Atlantique eingeweiht wurde. Die in der landwirtschaftlich geprägten, hügeligen Region der Beauce gelegene Strecke bedient mit vielen Windungen hauptsächlich kleine Städte, in denen sich eine lokale Gerberei- und Holzverarbeitungs­industrie entwickelt hatte und die diese in der Anfangszeit sehr förderte.

Die Strecke ist Bestandteil des bis Dourdan-La Forêt reichenden RER-C-Netzes. Nur dieser Abschnitt ist doppelgleisig und elektrifiziert.

Die Konzession, die am 7. Juli 1838 der Compagnie du chemin de fer Grand-Central de France für den Bau und Betrieb dieser Bahnstrecke zugesprochen wurde, nutzte diese nur kurze Zeit. Bereits Mitte der 1850er Jahre musste sie Konkurs anmelden und wurde 1857 aufgelöst. Sie fiel am 11. April 1857 neu an die Compagnie du chemin de fer de Paris à Orléans (PO), die bereits zuvor kleinere Bahngesellschaften aufgekauft oder deren ehemaligen Strecken übernommen hatte. Der Vertrag wurde am 19. Juni desselben Jahres zusammen mit 18 weiteren Strecken per Gesetz bestätigt. Mit Ordnungsnummer 16 hieß sie noch ohne Nennung von Streckenanfang oder -ende „16° De Paris à Tours, par ou près Châteaudun et Vendôme“.[2] Zwar erreicht die Strecke weder Paris noch Tours, doch war sie mit diesen Städten über andere, kurze Eisenbahnstrecken sehr gut vernetzt: In Brétigny schließt sie an die Bahnstrecke Paris–Bordeaux an, auf der Seite von La Membrolle-sur-Choisille verbindet sie nordwestlich von Tours mit der Bahnstrecke Tours–Le Mans.

Bahnhof Saint-Hilaire-la-Gravelle, Sommer 2017

Der Bau der Strecke ging zügig voran, weil nur wenige und eher kleine Brücken zu errichten waren. Bereits Ende 1865 konnte der erste Abschnitt Brétigny–Vendôme eröffnet werden; gut eineinhalb Jahre später, am 5. August 1867 folgte der südwestliche, 50 km lange Lückenschluss.[3] Zu Beginn gab es täglich vier Zugpaare. Einer legt die Distanz in knapp 7 Stunden zurück und bediente nur 21 Unterwegshalte, die übrigen Züge hielten überall und brauchten 7:37 h. Die Topografie führte zu einer kurvigen Streckenführung, die keine hohen Geschwindigkeiten erlaubte. Im Laufe der Zeit entwickelte sich die Strecke im Gegensatz zur älteren, die gleichen Ziele verbindende Bahnstrecke Paris–Bordeaux über Orléans und Blois eher zu einer Strecke für den Regionalverkehr.[4]

Der Abschnitt im Großraum Paris bis Dourdan wurde bereits 1901 zweigleisig ausgebaut und 1924 elektrifiziert. Mit der Einrichtung des Réseau express régional d’Île-de-France 1977 kam diese Strecke 1979 zu dem Netzwerk hinzu. Seitdem gibt es einen einheitlichen Tarif und Verkehr im Taktfahrplan.

Auf ca. 50 km verläuft die LGV Atlantique mehr oder weniger unmittelbar nebenan. Das dünn besiedelte Gebiet, lässt diese Parallellage zur bestehenden Strecke, an der viele Bahnhöfe inzwischen geschlossen wurden, in günstiger Weise zu. Diese 1989 eröffnete Schnellfahrstrecke stellt inzwischen die schnellste Verbindung zwischen den beiden Städten Paris und Tours dar. Das topografische Problem vieler Kurven wurde durch eine Trassierung mit vielen Tunneln realisiert. Trotzdem ist die alte, vor über 150 Jahren geschaffene Strecke nach wie vor attraktiv. Sie wird ordnungsgemäß unterhalten, zuletzt zwischen 2009 und 2013 fast auf der gesamten Länge Dourdan–Notre-Dame-d’Oé, für die sie vollständig gesperrt war.

Commons: Bahnstrecke Brétigny–La Membrolle-sur-Choisille – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Bl. 57–60 Ligne de Brétigny à Tour. In: Carnet de profils et schémas, Région de le sud-ouest, 1958.
  2. Décret impérial N° 4796 qui approuve la convention passée, le 11 avril 1857, entre le ministre de l’Agriculture, du Commerce et des Travaux publics, et la Compagnie du Chemin de fer de Paris à Orléans: 19 juin 1857, Bulletin des lois de l’Empire Français, Paris, Staatsdruckerei, Serie XI, Band 10, Nr. 522, 1857, Seite 244–274, in: Chronologie des chemins de fer français. 1856–1860.
  3. N. 76: Chemin de fer Paris à Tours par Vendôme. In: Rapports et délibérations / Loir-et-Cher, Conseil général. Blois 1867, Seite 144
  4. François und Maguy Palau: Le rail en France, Band III, 1864–1870, Seite 119