Bahnstrecke Samsun–Çarşamba – Wikipedia

Samsun–Çarşamba
Strecke der Bahnstrecke Samsun–Çarşamba
Streckenverlauf Samsun–Çarşamba (orange)
Streckenlänge:37 km
Spurweite:750 mm (Schmalspur)
Kopfbahnhof Streckenanfang (Strecke außer Betrieb)
Alaçam – nie fertiggestellt
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
Bafra – nie fertiggestellt
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
Ondokuzmayis – nie fertiggestellt
Betriebs-/Güterbahnhof Strecke bis hier außer Betrieb
Depot am Hafen von Samsun
Bahnhof
Samsun
Lua-Fehler in Modul:Vorlage:BS/Alt-Text, Zeile 114: attempt to perform arithmetic on local 'split1' (a nil value)Abzweig geradeaus und von linksBetriebs-/Güterbahnhof Streckenende und quer
Hafen Samsun
Abzweig geradeaus und nach rechts
Strecke Sivas–Samsun nach Sivas
Abzweig ehemals geradeaus und nach links
Strecke nach Azot
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
Bahnhof Çarşamba – außer Betrieb
Kopfbahnhof Streckenende (Strecke außer Betrieb)
Terme – nie fertiggestellt

Die Bahnstrecke Samsun–Çarşamba (türkisch Samsun-Çarşamba Demiyol Hattı) war eine 37 km lange Schmalspurbahnstrecke mit der Spurweite 750 mm von Samsun nach Çarşamba in der Türkei.

Dampflokomotive Nr. 34801
Col. Mahmut Zeytinoglu um 1970.

Die ersten Gespräche über den Bau einer Küstenstrecke, die die Ebenen von Çarşamba und Bafra mit dem Hafen von Samsun verbinden sollte, kamen während der Planung der Bahnstrecke Sivas–Samsun auf. Es wurde vorgeschlagen, in zwei Phasen vorzugehen: Erst von Samsun nach Çarşamba und dann von Samsun nach Bafra. Die ersten Pläne für die Bahnstrecke Samsun-Çarşamba wurden 1873 entworfen; der Entschluss zum Bau der Bahnstrecke Samsun-Bafra fiel 1890.[1]

Die Pläne wurden während der Ottomanischen Periode allerdings nicht realisiert, sondern erst in der Republikanischen Periode wiederaufgenommen. Ein Vertrag zwischen den Tabakexporteuren Nemlizadeler und Nafia Nezareti hatte zum Ziel, die Häfen von Çarşamba und Bafra mit dem Hafen von Samsun zu verbinden, wobei der Bau am 6. Dezember 1923 beginnen sollte. Nemlizadeler gründete dafür die Samsun Coastal Railways Turkish Incorporated Company (türkisch Samsun Sahil Demiryolları Türk Anonim Şirketi).[2]

Im Jahr 1924 erhielt die durch Tabakhandel reich gewordene Familie Nemlizadeler eine 75-jährige Konzession, eine Schmalspurbahn mit der Spurweite 750 mm von Alaçam über Bafra, Samsun, Çarşamba nach Terme zu bauen. Der erste Spatenstich wurde von Mustafa Kemal Atatürk mit silberner Spitzhacke und Schaufel am 16. September 1924 in Samsun durchgeführt.[3] Die Strecke sollte eigentlich 150 km lang werden, aber nur der 37 km lange Streckenabschnitt von Samsun nach Çarşamba wurde gebaut und in Betrieb genommen. Die Bahnlinie wurde 1926 eröffnet.[4]

Die Bahnstrecke wurde am 1. September 1926 fertiggestellt und feierlich eröffnet. Die Bahngesellschaft wollte mit dem Bau der Samsun-Bafra-Strecke 1927 beginnen,[1] aber im Jahr 1928 geriet die Familie in finanzielle Schwierigkeiten und die restlichen Streckenabschnitte der Eisenbahnlinie wurden nicht gebaut.

Die staatliche Eisenbahngesellschaft der Türkei, Türkiye Cumhuriyeti Devlet Demiryolları (TCDD) übernahm 1929 die Strecke. Die Schmalspurbahnstrecke wurde 1971 als letzte türkische Schmalspurbahn stillgelegt.[4] Am 29. Oktober 1980 wurde die Strecke als 38,5 km lange Normalspurbahn wiedereröffnet.[5]

Insgesamt wurden vier mit Kohle befeuerte Dampflokomotiven eingesetzt, die ab 1924 von Krauss und Henschel in Deutschland gebaut wurden:[6]

Achsfolge 1'C't
Leergewicht 22,2 t
Dienstgewicht 28,4 t
Treibradsatz ø900 mm
Laufradsatz ø680 mm
Zylinderzahl 2
Bohrung ø340mm
Hub 450 mm
Druck 11,8 bar
Heizfläche der Feuerbüchse 34,4 m²
Heizfläche des Überhitzers 15,1 m²
Rostfläche 1,0 m²

Einzelnachweise

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  1. a b Abidin Temizer (Mehmet Akif Ersoy University): Black Sea Port-cities, 1780s-1910s. Version vom 30. September 2016, abgerufen am 6. November 2016 über Google Webcache: Black Sea Port-cities, 1780s-1910s. (Memento vom 6. November 2016 im Internet Archive).
  2. Samsun Çarşamba: Terme ve Yine Samsun Bafra ve Alaçam’a Temdid Edilecek Demiryolu Mukavelenamesi, Şartnamesi ve Samsun Sahil Demiryolları Türk Anonim Şirketi Nizamname-i Dâhiliyesi, İstanbul 1340.
  3. Ipek Çalislar: Madam Atatürk: The First Lady of Modern Turkey. Saqi, 2013. Kapitel 27, zweite Seite unten.
  4. a b Jean-Patrick Charrey: Samsun Çarşamba. (Trains of Turkey)
  5. Benno Bickel, Karl-Wilhelm Koch, Florian Schmidt: Dampf unterm Halbmond. Die letzten Jahre des Dampfbetriebes in der Türkei, Verlag Röhr, Krefeld 1987, ISBN 3-88490-183-4, S. 17.
  6. Jean-Patrick Charrey: 34801 to 34804. (Trains of Turkey)