Bahnstrecke Schandelah–Oebisfelde – Wikipedia

Schandelah–Oebisfelde
Streckennummer (DB):1952
Kursbuchstrecke:186e (1934)
207e (Schandelah – Velpke (Braunschw) 1946)
222 (1975)
Streckenlänge:29,6 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Strecke
von Braunschweig
Bahnhof
Schandelah
Abzweig ehemals geradeaus und nach rechts
nach Helmstedt–Magdeburg
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
5,4 Scheppau ab 2. Oktober 1955
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
7,2 Boimstorf-Rotenkamp
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
10,8 Glentorf
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
12,7 Neindorf
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
15,0 Almke
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
18,0 Volkmarsdorf
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
21,1 Klein Twülpstedt
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
24,6 Velpke
Abzweig geradeaus und nach links (Strecke außer Betrieb)
27,1 nach VorsfeldeWolfsburg ab 1955
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
27,3 Grafhorst 1953–1955
Grenze (Strecke außer Betrieb)
Landesgrenze
NiedersachsenSachsen-Anhalt
Abzweig ehemals geradeaus und von links
von Wolfsburg und Wittingen
Abzweig geradeaus und ehemals von rechts
von Helmstedt
Bahnhof
29,6 Oebisfelde
Strecke
nach Berlin

Die Bahnstrecke Schandelah–Oebisfelde war eine knapp 30 Kilometer lange Nebenbahn im Osten des heutigen Niedersachsen. Der Bahnhof Oebisfelde gehört heute zu Sachsen-Anhalt.

Die Verbindung wurde am 1. Oktober 1902 von der Preußischen Staatsbahn zur Erschließung der ländlichen Region eröffnet. Sie verband dabei ihr Einzugsgebiet über die Bahnstrecke Braunschweig–Magdeburg mit Braunschweig, am Nordostende schloss sie an die Berlin-Lehrter Eisenbahn an.

1945 wurde die Bahnstrecke kurz vor ihrem östlichen Endbahnhof Oebisfelde durch die innerdeutsche Grenze geteilt. Der Verkehr wurde östlich von Velpke eingestellt. 1953 wurde der Verkehr auf einem knapp drei Kilometer langen Abschnitt bis kurz vor der Grenze wieder aufgenommen und ein zusätzlicher Halt in Grafhorst eingerichtet, der denjenigen an der ebenfalls unterbrochenen Bahnstrecke Wittingen–Oebisfelde ersetzte.

Dies war noch nicht zufriedenstellend, und so wurde 1955 eine Verbindungskurve an die Hauptstrecke nach Wolfsburg gelegt. Grafhorst verlor seinen Bahnanschluss endgültig. Die Bundesbahn bot zeitweilig einen Ringverkehr von Braunschweig über Schandelah, Velpke, Wolfsburg und die Schuntertalbahn zurück nach Braunschweig an.

Auch dies konnte die Nachfrage nicht so weit erhöhen, dass die Bundesbahn die Strecke behalten hätte. Am 29. September 1975 wurde der Personenverkehr aufgegeben. Im Güterverkehr wurde zuletzt bis Ende 1987 die Zuckerfabrik in Klein Twülpstedt von Norden her bedient. Am 31. Dezember 1987 wurde der Güterverkehr zwischen Schandelah und Klein Twülpstedt, am 31. Mai 1992 zwischen dem Abzweig Grafhorst und Klein Twülpstedt offiziell eingestellt.

Nach der Wiedervereinigung wurde zeitweilig diskutiert, die Schnellfahrstrecke Hannover–Berlin mit einem Abzweig über Velpke an Braunschweig anzuschließen, der die alte Trasse teilweise genutzt hätte. Die Stadt Wolfsburg befürwortete stattdessen die Weddeler Schleife, die einen ICE-Halt in Wolfsburg und eine Anbindung des Güterverkehrs auch in Richtung Braunschweig ermöglicht, und setzte sich durch.

  • Gerhard Busse, Werner Kieselbach, Dieter Nebelung: Die Schuntertalbahn und die Bahn im Hasenwinkel / Projektierte Bahnen im Landkreis Gifhorn. Schriftenreihe des Kreisarchivs Gifhorn, Gifhorn 2000, ISBN 3-929632-46-2, S. 69–80
  • Hans-Joachim Fricke, Hans-Joachim Ritzau: Die Innerdeutsche Grenze und der Schienenverkehr. 3. Auflage. Verlag Zeit und Eisenbahn, Pürgen 1993, ISBN 3-921304-45-8, S. 42 f.
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