Bahnstrecke Uschhorod–Haniska – Wikipedia

Uschhorod–Haniska
Strecke der Bahnstrecke Uschhorod–Haniska
Streckenlänge:88,051 km
Spurweite:1520 mm (Russische Spur)
Stromsystem:3 kV =
Maximale Neigung: 17 
Minimaler Radius:400 m
Höchstgeschwindigkeit:Uschhorod–Maťovce: 50 km/h,
Maťovce–Haniska: 60 km/h
Strecke
von Uschhorod (Ужгород)
Grenze
0,000 Staatsgrenze Ukraine / Slowakei
Abzweig geradeaus und nach links
nach Bánovce nad Ondavou
Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof
2,382 Maťovce ŠRT
Brücke über Wasserlauf
Maťovský kanál
Kreuzung geradeaus oben
Maťovce–Bánovce nad Ondavou
Brücke
Brücke über Wasserlauf
Udoč
Überleitstelle / Spurwechsel
10,456 Vojany ŠRT
Abzweig geradeaus und nach links
vlečka elektrárna Vojany
Kreuzung geradeaus oben
Gütergleis
Brücke
Brücke über Wasserlauf
Laborec
Brücke über Wasserlauf
Duša
Überleitstelle / Spurwechsel
21,329 Budkovce ŠRT
Brücke über Wasserlauf
Ondava
Brücke über Wasserlauf
Kopany jarok
Brücke über Wasserlauf
Trnávka
Strecke mit Straßenbrücke
Überleitstelle / Spurwechsel
Trebišov ŠRT
Kreuzung geradeaus oben
Łupków–Michaľany
Brücke über Wasserlauf
Chlmec
Brücke
Überleitstelle / Spurwechsel
53,532 Slivník ŠRT
Brücke
Strecke mit Straßenbrücke
Überleitstelle / Spurwechsel
65,700 Slančík ŠRT
Strecke mit Straßenbrücke
Brücke
Kreuzung geradeaus oben
Košice–Čierna nad Tisou
Brücke
Brücke über Wasserlauf
Torysa
Überleitstelle / Spurwechsel
77,808 Hornád
Brücke über Wasserlauf
Hornád
Brücke
Kreuzung geradeaus oben
Košice–Miskolc
Brücke
Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof
87,159 Haniska pri Košiciach ŠRT
Betriebs-/Güterbahnhof Streckenende
88,051 U. S. Steel Košice

Die Bahnstrecke Uschhorod–Haniska, amtlich Širokorozchodná trať (Breitspurbahn; ŠRT) ist eine nur für den Güterverkehr genutzte Eisenbahnstrecke in der Ukraine und der Slowakei, die insbesondere der Versorgung des slowakischen Stahlwerks U. S. Steel Košice mit ukrainischem Eisenerz dient. Sie verläuft vom Grenzbahnhof Uschhorod in der Karpatenukraine nach Haniska in der Slowakei. Die Strecke ist nach vormals sowjetischen Standards in russischer Breitspur und Lichtraumprofil ausgeführt.

Ausweichstelle („výhybna“) Budkovce ŠRT (2015)

Nach der Errichtung des Stahlwerks in den 1960er Jahren stieg der Bedarf an Eisenerz sprunghaft an, und der in Čierna nad Tisou existierende Grenzbahnhof war vor allem im Winter nicht in der Lage, den Verkehr zu bewältigen. Dies lag vor allem daran, dass die Eisenbahn der Tschechoslowakei mit Normalspur, die Eisenbahn der Sowjetunion hingegen in Breitspur betrieben wurden, sodass alle Güter umgeladen werden mussten. Die tschechoslowakische Regierung beschloss, eine Eisenbahnstrecke nach sowjetischem Standard zu errichten, um den Transport zum Stahlwerk zu erleichtern. Baubeginn war am 4. November 1965. Ein halbes Jahr später, am 1. Mai 1966, wurde die Strecke eröffnet.

Zur Kapazitätserhöhung wurde 1973 die Elektrifizierung der Strecke beschlossen. Der elektrische Betrieb zwischen Trebišov und Haniska wurde am 16. Dezember 1976 aufgenommen, auf der restlichen Strecke am 1. Januar 1978. Die Fahrleitung entstand nach tschechoslowakischen Normen, die Fahrdrahthöhe entspricht jedoch den Verhältnissen im ehemals sowjetischen Netz.

Am 1. Januar 1993 ging die Strecke in Folge der Dismembration der Tschechoslowakei an die neu gegründeten Železnice Slovenskej republiky (ŽSR) über.

Die Russischen Eisenbahnen (RŽD) und das slowakische Ministerium für Verkehr, Post und Telekommunikation unterzeichneten am 7. Mai 2007 eine Absichtserklärung, die den Bau einer Erweiterung als Breitspurstrecke Košice–Wien über Bratislava vorsah.[1] Die veränderten politischen Bedingungen aufgrund des Ukraine-Kriegs seit 2014 haben dieses Vorhaben obsolet werden lassen.

Ab Ende 2024 sollen auf der Strecke auch Reisezüge in der Relation Kiew–Haniska verkehren. Dafür ist in Haniska der Bau eines Bahnsteigs und von Grenzkontrolleinrichtungen vorgesehen.[2][3]

Fahrzeugeinsatz

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125 801 und 802 der ZSSK
ВЛ11М 146 (WL11) in Maťovce (2017)

Zu Beginn – ab 1966 – wurde der Verkehr mit paarweise gekuppelten Diesellokomotiven der Baureihe T 679.5 abgewickelt, die von der Lokomotivfabrik Luhansk in der Sowjetunion geliefert wurden. Baugleiche Lokomotiven beschafften die damaligen Tschechoslowakischen Staatsbahnen als ČSD-Baureihe T 679.1 auch für ihre regelspurigen Strecken.

Seit der Elektrifizierung kommen elektrische Doppellokomotiven der ČSD-Baureihe E 469.5 (ZSSK 125.8) zum Einsatz. Die Lokomotiven besitzen für den Einsatz auf der Breitspurstrecke Mittelpufferkupplungen der Bauart SA-3 und höher gesetzte Stromabnehmer nach sowjetischer Norm (Fahrdrahthöhen mindestens 6,5 Meter über Schienenoberkante), entsprechen sonst aber in Lichtraumprofil und Bauart den zeitgenössischen regelspurigen Lokomotiven der ersten und zweiten Generation von Škoda. Bauartgleiche regelspurige Lokomotiven wurden im gleichen Zeitraum als Reihe ET40 an die polnische Staatsbahn PKP geliefert.

Bis zum Grenzbahnhof Maťovce verkehren auch ukrainische Lokomotiven der Reihe ВЛ11 (WL11).

Commons: Uzhhorod–Haniska broad-gauge line – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. 24hod.sk 7. Mai 2007: Širokorozchodná trať by mohla byť postavená do roku 2014. Abgerufen am 23. August 2014.
  2. ČTK: Fico obnoví koleje na východ. Nové osobní vlaky na Ukrajinu využijí nákladní trať. In: Zdopravy.cz. 27. März 2024, abgerufen am 29. März 2024 (tschechisch).
  3. Aktuality.sk: Vlak Kyjev - Košice má využiť širokorozchodnú trať, tá vedie len do Hanisky. 17. Februar 2024, abgerufen am 29. März 2024 (slowakisch).