Baldramsdorf – Wikipedia

Baldramsdorf
Wappen Österreichkarte
Wappen von Baldramsdorf
Baldramsdorf (Österreich)
Baldramsdorf (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Kärnten
Politischer Bezirk: Spittal an der Drau
Kfz-Kennzeichen: SP
Fläche: 37,94 km²
Koordinaten: 46° 48′ N, 13° 27′ OKoordinaten: 46° 48′ 4″ N, 13° 27′ 12″ O
Höhe: 584 m ü. A.
Einwohner: 1.846 (1. Jän. 2024)
Bevölkerungsdichte: 49 Einw. pro km²
Postleitzahl: 9805
Vorwahlen: 0 47 62
Gemeindekennziffer: 2 06 02
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Nr. 53, 9805 Baldramsdorf
Website: www.baldramsdorf.at
Politik
Bürgermeister: Friedrich Paulitsch (SPÖ)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2021)
(15 Mitglieder)
8
4
3
Insgesamt 15 Sitze
Lage von Baldramsdorf im Bezirk Spittal an der Drau
Lage der Gemeinde Baldramsdorf im Bezirk Spittal an der Drau (anklickbare Karte)Bad KleinkirchheimBaldramsdorfBerg im DrautalDellach im DrautalFlattachGmünd in KärntenGreifenburgGroßkirchheimHeiligenblut am GroßglocknerIrschenKleblach-LindKrems in KärntenLendorfLurnfeldMallnitzMaltaMillstatt am SeeMörtschachMühldorfOberdrauburgObervellachRadentheinRangersdorfReißeckRennweg am KatschbergSachsenburgSeeboden am Millstätter SeeSpittal an der DrauStallSteinfeld (Kärnten)TrebesingWeißenseeWinklernKärnten
Lage der Gemeinde Baldramsdorf im Bezirk Spittal an der Drau (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Baldramsdorf
Baldramsdorf
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

Baldramsdorf ist eine Gemeinde mit 1846 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024) im Bezirk Spittal an der Drau in Österreich, im Bundesland Kärnten.

Die Gemeinde Baldramsdorf liegt wenige Kilometer westlich der Bezirkshauptstadt Spittal an der Drau. Das Gemeindegebiet nimmt den südlichen Teil des Lurnfelds ein und erstreckt sich vom Goldeck bis zur Drau.

Gemeindegliederung

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Das Gemeindegebiet ist in die Katastralgemeinden Baldramsdorf und Gschieß gegliedert und umfasst folgende zehn Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2024[1]):

  • Baldramsdorf (651)
  • Faschendorf (54)
  • Gendorf (298)
  • Goldeck (0)
  • Lampersberg (0)
  • Oberaich (11)
  • Rosenheim (340)
  • Schüttbach (41)
  • Schwaig (82)
  • Unterhaus (369)

Nachbargemeinden

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Lurnfeld Lendorf Seeboden
Sachsenburg Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Spittal an der Drau
Kleblach-Lind Stockenboi
Ruine Ortenburg
Schloss Ortenburg mit Handwerksmuseum

Die Geschichte von Baldramsdorf ist eng verbunden mit der Ortenburg. Diese auf einem Felsvorsprung südlich von Unterhaus stehende Burg wurde 1140 fertiggestellt. Besitzer waren die Grafen von Ortenburg, erstmals erwähnt wird ein Adalbert de Hortenburg im Jahr 1093 und wieder 1096.

Die Orte Baldramsdorf und Gschieß (heute Rosenheim) wurden in einer Schenkungsurkunde aus dem Jahr 1166 erstmals erwähnt. Darin unterzeichnen Henricus de Baltramisdorf und Henricus de Gesiesce als Zeugen. Die Herren von Gschieß bewohnten einen einfachen Turm am Berghang und waren Gefolgsleute der Grafen von Ortenburg. Als die Adelsfamilie von Rosenheim 1482 den Besitz übernahmen, bauten sie auf einer tiefer liegenden Wiese das Schloss Rosenheim. Mehrmals wechselten die Besitzer, 1935 wurden die Grundstücke an die umliegenden Bauern verkauft, das Schloss verfiel und wurde 1947 abgetragen.

Um das Jahr 1300 wird die dem hl. Martin geweihte Kirche in Baldramsdorf gebaut und die Pfarre von der Ortenburg hierher verlegt. Die Kirche wird 1522 erweitert und von Lorenz Rieder mit einem neuen Gewölbe versehen. Schon um 1500 wird auf dem Lampersberg eine dem hl. Lampertus geweihte spätgotische Kirche errichtet.

Im Ort Unterhaus wurde 1720 das „Kloster von Hannibal Alfons Forst Von Porcia“ erbaut. Es wuchs rasch und wurde ein Zentrum der Gegenreformation. Als Kaiser Josef II. eine weitere Aufnahme von Ordensbrüdern verbot, sank seine Bedeutung. Nach verschiedenen Besitzern gelangte das nun Paternschloss genannte Bauwerk 1938 in den Besitz der Gemeinde Baldramsdorf. Seit 1977 ist in seinen Räumen das erste Kärntner Handwerksmuseum untergebracht.

Baldramsdorf wurde 1851 selbständige Gemeinde. Erster Bürgermeister war Josef Lampersberger. Zehn Jahre später vorübergehend in die Großgemeinde Spittal eingegliedert, erlangt Baldramsdorf 1886 wieder die Eigenständigkeit.[2][3][4]

Bevölkerungsentwicklung

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Zum Zeitpunkt der Volkszählung 2001 hatte Baldramsdorf 1.819 Einwohner, davon waren 97,9 % österreichische Staatsbürger.

85,0 % der Bevölkerung bekannten sich 2001 zur römisch-katholischen und 7,5 % zur evangelischen Kirche, 0,9 % waren islamischen Glaubens. 5,3 % waren ohne religiöses Bekenntnis.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Pfarrkirche Baldramsdorf
Herrenhaus mit Teilen der alten Burg in Rosenheim
  • Ruine Ortenburg mit Marhube (Asphaltierte Auffahrt von Unterhaus)
  • Herrenhaus in Rosenheim mit Teilen der alten Burg
  • Schloss Ortenburg in Unterhaus. In den Gebäuden der Anlage, die seit 1938 im Besitz der Gemeinde sind, wurde im Jahr 1977 ein Handwerksmuseum und im Jahr 2015 eine China-Sammlung eröffnet.
  • Katholische Pfarrkirche Baldramsdorf hl. Martin

Wirtschaft und Infrastruktur

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Betriebe und Arbeitsplätze

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Im Jahr 2021 gab es in der Gemeinde rund 188 Arbeitsplätze. Davon entfielen 40 auf die Landwirtschaft, 63 auf den Produktions- und 85 auf den Dienstleistungssektor. Die folgende Tabelle zeigt die Entwicklung der Betriebsanzahl und der Beschäftigten in den Wirtschaftssektoren:[5][6][7]

Wirtschaftssektor Anzahl Betriebe Erwerbstätige
2021[8] 2011 2001 2021[8] 2011 2001
Land- und Forstwirtschaft 1) 32 69 77 40 57 38
Produktion 21 19 7 63 45 39
Dienstleistung 50 49 27 85 89 56

1) Betriebe mit Fläche in den Jahren 2010 und 1999, Arbeitsstätten im Jahr 2021

Von den fast 900 Erwerbstätigen, die in Baldsramsdorf wohnen, arbeiten 120 in der Gemeinde und 86 Prozent pendeln aus, bleiben aber überwiegend im Bezirk. Siebzig Personen aus der Umgebung kommen zur Arbeit nach Baldramsdorf (Stand 2011).[9]

  • Straße: Die Orte der Gemeinde werden durch die Badramsdorfer Straße L5 verbunden. Sie führt im Westen nach Lendorf und im Osten nach Spittal an der Drau.
  • Seilbahn: Im Gemeindegebiet befindet sich die Seilbahn auf das Goldeck.
Gemeindeamt

Der Gemeinderat hat 15 Mitglieder.

  • bis 2020 Heinrich Gerber (SPÖ)[14]
  • seit 2020 Friedrich Paulitsch (SPÖ)[14][15]

Die Berechtigung zur Führung eines Wappens wurde der Gemeinde am 8. August 1966 anlässlich ihrer 800-Jahr-Feier der ersten urkundlichen Erwähnung verliehen. Das Wappen zeigt einen goldenen Engelsflügel auf blauem Grund und geht auf das Wappen der Grafen von Ortenburg zurück, das drei Engelsflügel zeigte.[16]

Zur Entstehung des Wappens ist eine Sage überliefert. Laut dieser musste ein junger Graf eine Pilgerfahrt ins Heilige Land unternehmen und ein geweihtes Andenken als Liebesbeweis mitbringen, um eine Gräfin heiraten zu dürfen. Er brachte auch einen Span vom Kreuz Christi mit, jedoch ging dieser auf der Überfahrt über das Meer in einem Sturm verloren. Er kehrte nun betrübt zur Gräfin zurück und wollte ihr sein Scheitern gestehen, als sie ihm den Span zeigte. Diesen hatte ein Bote – der als Engel angesehen wurde – gebracht. Daraufhin heirateten die beiden und gründeten den Ort Spanheim. Aus den Spanheimern gingen die Ortenburger hervor.

Persönlichkeiten

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Die Gemeinde hat folgende Ehrenbürger ernannt:[17]

  • Josef Steiner, Nationalratsabgeordneter
  • Franz Amlacher, Altbürgermeister
  • Johann Steiner
  • Karl Posch, Altbürgermeister
  • Michael Taure, Altbürgermeister und Stadtamtsdirektor
  • Franz Unterberger, Pfarrer

Söhne und Töchter der Stadt

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  • Michael Amlacher (1882–1964), Kärntner Landtagsabgeordneter und Nationalratsabgeordneter
  • Josef Steiner (1901–1973), Landwirt und Politiker, Nationalratsabgeordneter
  • Günther Winkler (1929–2024), Jurist, Universitätsprofessor in Wien
  • Hans Gasser (* 1937), Landwirt und Politiker
Commons: Baldramsdorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2024 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2024), (ODS, 500 KB)
  2. Gemeindechronik - Über die Gemeinde - Gemeinde Baldramsdorf. Abgerufen am 17. Februar 2021.
  3. Wissenswertes aus der Geschichte unserer Gemeinde. 1. Kärntner Handwerksmuseum, abgerufen am 17. Februar 2021.
  4. Erich Petschauer: 11. bis 13. Jahrhundert, Jahrhundertbuch der Gottscheer. 1980, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 17. Februar 2021.@1@2Vorlage:Toter Link/www.gottschee.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  5. Ein Blick auf die Gemeinde Baldramsdorf, Land- und forstwirtschaftliche Betriebe. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 19. Oktober 2023.
  6. Ein Blick auf die Gemeinde Baldramsdorf, Arbeitsstätten. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 19. Oktober 2023.
  7. Ein Blick auf die Gemeinde Baldramsdorf, Erwerbstätige. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 19. Oktober 2023.
  8. a b STATcube. Statistik Austria, abgerufen am 19. Oktober 2023.
  9. Ein Blick auf die Gemeinde Baldramsdorf, Berufspendler. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 27. Dezember 2020.
  10. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2003 in Baldramsdorf. Amt der Kärntner Landesregierung, 2003, abgerufen am 2. März 2021.
  11. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2009 in Baldramsdorf. Amt der Kärntner Landesregierung, 1. März 2009, abgerufen am 2. März 2021.
  12. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2015 in Baldramsdorf. Amt der Kärntner Landesregierung, 1. März 2015, abgerufen am 2. März 2021.
  13. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2021 in Baldramsdorf. Amt der Kärntner Landesregierung, 28. Februar 2021, abgerufen am 2. März 2021.
  14. a b Thomas Dorfer: Bürgermeisterwechsel in Baldramsdorf. 11. September 2020, abgerufen am 11. September 2020.
  15. Wahlergebnis Bürgermeisterwahl 2021 in Baldramsdorf. Amt der Kärntner Landesregierung, 28. Februar 2021, abgerufen am 2. März 2021.
  16. Wilhelm Deuer: Die Kärntner Gemeindewappen. Verlag des Kärntner Landesarchivs, Klagenfurt 2006, ISBN 3-900531-64-1, S. 58
  17. Ehrenbürger u Ehrenzeichenträger. Gemeinde Baldramsdorf, abgerufen am 4. September 2022.