Bankhaus E. J. Meyer – Wikipedia
Bankhaus E. J. Meyer | |
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Rechtsform | |
Gründung | 1816 |
Auflösung | 1945 |
Sitz | Berlin |
Branche | Bank |
Das Bankhaus E. J. Meyer war ein traditionsreiches Bankhaus in Berlin.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Bankhaus wurde 1816 von dem aus Körlin stammenden Kaufmann Elias Joachim Meyer (1783–1849) gegründet.[1]
1847 wurde sein Sohn Abraham Meyer Teilhaber und leitete gemeinsam mit seinem Bruder Friedrich die Geschäfte des Bankhauses.[2] Durch die Arbeit der beiden war das Bankhaus E. J. Meyer an verschiedenen bedeutenden Finanzierungen und Gründungen beteiligt. Neben verschiedenen Eisenbahngesellschaften, Banken und Industrieunternehmen, gehörten dazu beispielsweise 1856 die Mitteldeutsche Creditbank, ein Vorläuferinstitut der heutigen Commerzbank. 1870 zeichnete Abraham Meyer für das Bankhaus außerdem für knapp 500.000 Taler Anteile am Gründungskapital der Deutschen Bank, was dem zweitgrößten Zeichnungsbetrag entsprach.[2] 1872 war die Bank außerdem gemeinsam mit der Deutschen Bank an der Gründung der Internationalen Bau- und Eisenbahngesellschaft AG beteiligt.[2] 1875 wurde Abraham Meyer in den Generalrat der Reichsbank berufen.
Die Bankenkrise 1931 konnte das Institut unbeschadet überstehen.[1]
1938 wurde das Bankhaus aus jüdischem Familienbesitz „an den „arischen“ Kaufmann Kurt Richter-Erdmann“ verkauft und damit arisiert.[3] 1938 emigrierten Meyer und seine Familie.[4] 1939 erfolgte der Umzug der Bank in die Jägerstraße 54–56. 1945 wurde das Bankhaus E. J. Meyer geschlossen.[1]
Nach dem Zweiten Weltkrieg beschlagnahmte die Sowjetische Militäradministration in Deutschland (SMAD) Inhalte der Banktresore. Anschließend war die Abteilung Tresorverwaltung des Ministeriums der Finanzen der DDR mit der Verwaltung betraut.[5]
Das Bankhaus E. J. Meyer ging schließlich im Bankhaus Wölbern & Co. auf.[6]
Literatur
- Das Bankhaus E. J. Meyer (gegr. 1816): Geschichte und Fortführung der Tradition durch das Bankhaus Wölbern (2011), Elsner von der Malsburg, Maximilian. In: 200 Jahre Berliner Universität – 200 Jahre Berliner Germanistik, 1810–2010, Hrsg. Peters, Brigitte und Schütz, Eberhard, Berlin, 2011, Seite 303–322
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c - Bankhaus E. J. Meyer. Richard M. Meyer Stiftung, Hamburg, abgerufen am 9. Mai 2023.
- ↑ a b c MNOPQR – Historische Gesellschaft der Deutschen Bank. Abgerufen am 9. Juni 2023.
- ↑ Maximilian Elsner von der Malsburg: «Arisierung» von Privatbanken am Beispiel des Bankhauses E. J. Meyer in Berlin. (E-Book, Hardcover) Rechtshistorische Reihe, Band 453. Peter Lang Group AG, Lausanne, 2014, abgerufen am 9. Mai 2023.
- ↑ Claims Resolution Tribunal. 23. April 2007, abgerufen am 9. Juni 2023 (englisch).
- ↑ Janine Kersten, M.A.: Zwischenbericht zum Forschungsprojekt: Die Abteilung Tresorverwaltung des Ministeriums der Finanzen der DDR als zentrale Verwertungsstelle von Kunst- und Kulturgut. (pdf) Deutsches Historisches Museum, Berlin, 2022, S. 12 ff., abgerufen am 9. Mai 2023.
- ↑ Maximilian Elsner von der Malsburg: Das Bankhaus E. J. Meyer (gegr. 1816). Geschichte und Fortführung der Tradition durch das Bankhaus Wölbern. In: Publikationen zur Zeitschrift für Germanistik Band 23. Humboldt-Universität zu Berlin, abgerufen am 27. April 2023.