Bellinghausen (Königswinter) – Wikipedia
Bellinghausen ist ein Ortsteil der Stadt Königswinter im nordrhein-westfälischen Rhein-Sieg-Kreis. Er gehört zum Stadtteil Oberpleis sowie zur Gemarkung Hasenpohl und umfasst auch die Ortschaft Zweikreuzen. Am 30. September 2022 zählte Bellinghausen 119, einschließlich Bellinghauserhof 133 Einwohner.[1]
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bellinghausen liegt im Pleiser Hügelland auf einer Höhe von 156 bis 183 Meter über NN. Das Dorf wird von der Bundesautobahn 3 sowie von der parallel laufenden Schnellfahrstrecke Köln–Rhein/Main zerschnitten. Zu den nächstgelegenen Ortschaften gehören Hartenberg im Nordosten, Oberpleis im Osten, Hasenboseroth im Südosten und Bellinghauserhohn sowie Thomasberg im Westen.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die älteste Urkunde über einen Hof Bellinghausen stammt aus dem Jahr 1218: Item predium emptum ab Arnoldo de Eicdorp iacens in Beldinchusin, annuatim solvens III solidos. Dieser Hof wird als Besitzung der Propstei Oberpleis erwähnt. Am 1. Mai 1432 überträgt Heinrich von Bummelberch genannt der Hesse, Ritter und Methyl my (s)Elige huesfrauwe seinen hoff zo Bellynckhuysen im Kirchspiel Oberpleis mit allem Inventar an Abt und Konvent zu Heisterbach. Er hatte den Hof aber nur als Lehen, als Eigentümer ist weiterhin die Propstei Oberpleis angegeben. Laut dem Lagerbuch der Propstei Oberpleis von 1642 musste der Herrn von Heisterbach Hof zu Bellinghaußen an die Propstei jährlich neun Sömmer Hafer, ein Malter Roggen und 18 Albus liefern. Das Lehen Ramersdorfer Hof im Bellinghauser Hain wurde am 2. September 1649 von der Kommende Ramersdorf an das Kloster Heisterbach übertragen. Dabei wird erwähnt, dass die Hofanlage selbst seit 1577 nicht mehr besteht und das Lehen ritterfrei ist. Der Pachtzins an die Propstei Oberpleis betrug sieben Viertel Hafer und zwei Hühner.[2]
In der Anfang des 19. Jahrhunderts durchgeführten Topographischen Aufnahme der Rheinlande lautete der Ortsname noch Belkhausen. Die beiden Siedlungen Bellinghauserhohn und Zweikreuzen sind nach 1834 entstanden, letzteres als Standort einer Schmiede und einer Gastwirtschaft. Der Ortsname Zweikreuzen nimmt Bezug auf zwei hier befindliche Wegekreuze aus den Jahren 1727 und 1707, die aus Sandstein bzw. Trachyt bestehen.
- Einwohnerentwicklung[3]
Jahr | Einwohner |
---|---|
1816[4] | 101 |
1828[5] | 112 |
1843[6] | 124 |
1885[7] | 113 |
1905[8] | 127 |
1955[9] | 291 |
1977[9] | 230 |
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Als Baudenkmal unter Denkmalschutz stehen ein mehrflügeliger Fachwerkhof aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts (Bellinghausener Straße 21), ein weiterer Fachwerkbau aus der Zeit um 1800 (Bellinghausener Straße 29) sowie vier, einschließlich Zweikreuzen sechs Wegekreuze.[10]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Angelika Schyma: Stadt Königswinter. (= Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Denkmäler im Rheinland, Band 23.5.) Rheinland-Verlag, Köln 1992, ISBN 3-7927-1200-8, S. 65–70.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Einwohnerstatistik. (PDF) Stadt Königswinter, 30. September 2022, abgerufen am 28. November 2022 (Angabe hier ohne Nebenwohnsitze).
- ↑ Werner Dahm: Bellinghausen. Zur Geschichte eines Dorfes im Pleiser Hügelland in Heimatblätter des Rhein-Sieg-Kreises, 46.–48. Jahrgang, 1978–1980
- ↑ Ergebnisse ab 1955 inkl. Bellinghauserhof und Bellinghauserhohn
- ↑ A. A. Mützell: Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des Preußischen Staats, Verlag K. A. Kümmel, Halle 1821, Erster Band, S. 82
- ↑ Friedrich von Restorff: Topographisch-Statistische Beschreibung der Königlich Preußischen Rheinprovinz, Nicolaische Buchhandlung, Berlin und Stettin 1830, S. 303
- ↑ Königliche Regierung zu Cöln: Uebersicht der Bestandtheile u. Verzeichniß sämmtlicher Ortschaften des Regierungs-Bezirks Cöln. Cöln 1845, S. 103. (Online ub.uni-duesseldorf.de)
- ↑ Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland. Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1885 und anderer amtlicher Quellen bearbeitet vom Königlichen statistischen Bureau. In: Königliches statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeindelexikon für das Königreich Preußen. Band XII, 1888, ZDB-ID 1046036-6, S. 118 (Digitalisat).
- ↑ Gemeindelexikon für das Königreich Preußen. Heft XII Rheinprovinz. Verlag des Königlichen Statistischen Landesamts, Berlin 1909, S. 151.
- ↑ a b Grasshold: Ortslexikon für die deutsche Bundesrepublik, S. 41
- ↑ Angelika Schyma: Stadt Königswinter. (= Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Denkmäler im Rheinland, Band 23.5.) Rheinland-Verlag, Köln 1992, ISBN 3-7927-1200-8, S. 67–70.
Koordinaten: 50° 42′ 17″ N, 7° 15′ 20″ O