Benedict Prill – Wikipedia

Benedict Prill (* 21. März 1721 in Wien; † 9. Mai 1759 in Klosterneuburg) war Priester im Augustiner-Chorherren Stift Klosterneuburg, forschte und erfasste die Kunstschätze des Klosters.

Benedict Prill wurde in Wien geboren, trat am 11. September 1742 in das Augustiner-Chorherrn Stift Klosterneuburg ein, legte am 15. September 1743 die Profess ab und wurde am 2. Oktober 1747 zum Priester geweiht.

Neben seiner Tätigkeit als Seelsorger beschäftigte sich Prill mit dem historischen künstlerischen Erbe des Klosters in der Zeit der großen Veränderung und der barocken Umgestaltung. Viele seiner grafischen Arbeiten bieten heute noch die Grundlage für die Forschung.

Er ist im südlichen Flügel des Kreuzganges unter dem Relief Christus am Ölberg begraben. Ein kleines Epitaph mit der Inschrift B.P.C.R.C.P 1759 erinnert an ihn.[1]

Seine Zeichnungen aus dem Jahr 1746 von der 1799 abgetragenen Capella Speciosa sind heute noch die wichtigste Basis der neuzeitlichen Rekonstruktion.

Aber er erfasste auch kleine Kunstschätze wie zum Beispiel den Schatzfund römischer Silbermünzen beim ehemaligen Briefturm, die dem antiken Kastell Klosterneuburg zugeordnet werden konnten.[2]

Besonders ausgezeichnet hat er sich durch die vollständige Erfassung der damals noch in situ vorhandenen Glasgemälde des Kreuzganges im Jahr 1749 in der Handschrift[3]: „Fenestrae XVI mirae antiquitatis gothicae superstites in ambitu canoniae Claustro-Neoburgensis“ die er mit aquarellierten Zeichnungen ergänzte.[4]

Seine Aufzeichnungen sind auch heute noch die Basis für die Forschungen der so berühmten Glasgemälde die in der Zeit um 1330 unter Stephan von Sierndorf (Propst von 1317 bis 1335 in Klosterneuburg) auf Basis des Verduner Altars entstanden sind.[5]

Commons: Benedict Prill – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Albert Camesina, Die ältesten Glasgemälde des Chorherren-Stiftes Klosterneuburg und Bildnisse der Babenberger in der Cistercienser-Abtei Heiligenkreuz, Herausgegeben von der Kaiserl. Königl. Central-Commission zur Erforschung und Erhaltung der Baudenkmale, Band II, Wien 1857
  2. Hartmann Joseph Zeibig, Fontes rerum Austriacarum. 2. Abt. Diplomataria et acta. Band 10, 1857, Das Stift Klosterneuburg in seinem inneren und äußeren Leben bis zum Ende des XIX Jahrhunderts
  3. Eva Frodl-Kraft, Die mittelalterlichen Glasgemälde in Niederösterreich. Tl. 1: Albrechtsberg bis Klosterneuburg. Böhlau, Wien/Köln/Graz 1972 (Corpus Vitrearum Medii Aevi, Österreich. Bd. 2.1), Abgebildet ab Seite 168 - Tafel X bis XII
  4. Benedict Prill, Fenestrae XVI mirae antiquitatis gothicae superstites in ambitu canoniae Claustro-Neoburgensis, 1749; mit Zusätzen von W. Leyrer, 1774 - Manuskript in der Stiftsbibliothek (mit aquarellierten Zeichnungen und historischen Kommentaren zu den transkribierten Inschriften versehene Bestandsaufnahme der Kreuzgangfenster in situ bzw. Verzeichnis jener Scheiben, die 1774 in das Archiv und in die Hauskapelle der Prälatur übertragen wurden; abgekürzt: Prill, 1749).
  5. Eva Frodl-Kraft, Gotische Glasmalereien aus dem Kreuzgang in Klosterneuburg, Klosterneuburger Buch- und Kunstverlag, Klosterneuburg 1963