Bernd Kröplin – Wikipedia

Bernd-Helmut Kröplin (* 11. November 1944 in Schleswig; † 1. Januar 2019)[1][2] war ein deutscher Ingenieur.

Nach einer Handwerkslehre als Maurer studierte Kröplin an der TU Braunschweig Bauingenieurwesen und wurde 1977 mit einer Arbeit über Elastoplastische Stabilität stählerner Brücken promoviert.[3]

1979 erhielt Kröplin ein Heisenberg-Stipendium der DFG; 1982 wurde er in Dortmund zum Professor für „Anwendung numerischer Methoden“ berufen. Von 1988 bis 2010 leitete Kröplin das Institut für Statik und Dynamik der Luft- und Raumfahrtkonstruktionen der Universität Stuttgart.[4] Ab 2001 war er Mitglied der Academia Europaea.[5]

1999 erhielten er und drei Mitarbeiter den Körber-Preis für die Europäische Wissenschaft. Mit dem Preisgeld von 1,5 Millionen DM sollten 20.000 Meter hoch fliegende, stationär positionierte Höhenplattformen für die Telekommunikation entwickelt werden.[6]

Er starb am Neujahrstag 2019.[7]

Kröplin war von September 1996 bis März 2002 Aufsichtsrat der Cargolifter AG. Kurz vor der Insolvenzanmeldung wechselte er in den Vorstand, wo er hauptsächlich für die Technologieentwicklung zuständig werden sollte.[8] Nach der Insolvenzanmeldung von CargoLifter schied er zum 24. Juli 2002 als Vorstand aus der Gesellschaft aus.[9]

Fachfremdes und nichtwissenschaftliches Wirken

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Vor allem nach der Insolvenz der Cargolifter AG trat Kröplin durch Veröffentlichungen zu einem von ihm behaupteten „Gedächtnis des Wassers“ in Erscheinung.[10] So leitete er eine Wanderausstellung Welt im Tropfen[11] und veröffentlichte ein Buch dazu. Ähnliche Behauptungen hatte schon 1988 der französische Immunologe Jacques Benveniste aufgestellt; diese galten jedoch nach kurzer Zeit als widerlegt. Kröplin trat mehrfach mit dem Pfarrer und Fernsehmoderator Jürgen Fliege auf, in dessen Sendungen häufig esoterische Methoden und Produkte dargestellt wurden; u. a. im Oktober 2010 bei Flieges Bad Wörishofener Herbst. Ebenfalls trat er, u. a. am 17. Mai 2012, auf dem Deutschen Homöopathie-Kongress auf.[12] Die Vorstellung der Informationsspeicherung in Wasser ist Grundlage für viele umstrittene, kommerzielle Produkte zur Herstellung von sogenanntem „Belebtem Wasser“.

  • Welt im Tropfen – Gedächtnis und Gedankenformen im Wasser. GutesBuchVerlag, ISBN 3-930683-64-4.

Einzelnachweise

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  1. Anzeige von Bernd-Helmut Kröplin | Stuttgart-Gedenkt.de. Abgerufen am 10. Januar 2019.
  2. Handelsregister-Bekanntmachungen vom 24. Mai 2003 (HRB88836): TAO Technologies GmbH.
  3. Focus (6. Dezember 1999, S. 238–240): Stars der Wissenschaft: Herr der Luftschlösser.
  4. Archivlink (Memento vom 15. Juni 2012 im Internet Archive)
  5. Mitgliederverzeichnis: Bernd-Helmut Kröplin. Academia Europaea, abgerufen am 3. Juli 2017 (englisch).
  6. http://idw-online.de/pages/de/news13479
  7. Anzeige von Bernd-Helmut Kröplin | Stuttgart-Gedenkt.de. Abgerufen am 10. Januar 2019.
  8. Frankfurter Allgemeine Zeitung (26. Januar 2002): Roland Berger soll Cargolifter zur Seite stehen. Luftschiffbauer will bis 16. März Finanzierungslösung finden. "Leichter-als-Luft-Papst" wechselt vom Aufsichtsrat in den Vorstand.
  9. Handelsregister-Bekanntmachungen vom 24. Juli 2002 (HRB73799): CargoLifter Aktiengesellschaft.
  10. Ulrich Schnabel: Wasser: Kann Wasser denken? In: zeit.de. 27. November 2003, abgerufen am 27. Januar 2024.
  11. http://www.weltimtropfen.de/
  12. http://www.weltimtropfen.de/vortraege.html