Bernhard Denkinger – Wikipedia
Bernhard Denkinger (* 1956 in Ulm) ist ein österreichischer Architekt und Ausstellungsgestalter.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bernhard Denkinger studierte Architektur an der Technischen Universität München und an der Hochschule für Angewandte Kunst in Wien. Er absolvierte zudem Studienaufenthalte an der ETH Lausanne (Schweiz) und dem Massachusetts Institute of Technology (Cambridge/USA).[1]
Arbeitsschwerpunkte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Seine Arbeitsschwerpunkte liegen in der Museum- und Ausstellungsgestaltung. Neben Ausstellungen zu kunst- und fotohistorischen Themen hat Bernhard Denkinger mehrere Projekte zu historischen und zeitgeschichtlichen Themenstellungen realisiert, unter anderem den Stollen der Erinnerung, die ständige Ausstellung Konzentrationslager Gusen 1939–45, die fotohistorische Ausstellung Alles wieder anders. Fotografien aus der Zeit des Strukturwandels und die kulturhistorische Ausstellung Werdendes Ruhrgebiet. Spätantike und Frühmittelalter an Rhein und Ruhr im Ruhr Museum (Essen). Gemeinsam mit Ulrike Felber erarbeitete er die Ausstellungskonzepte für den Stollen Nr. 5 in Ebensee und das Zeitgeschichte Museum Ebensee.[2]
2011 bis 2015 entstand eine Reihe von Ausstellungsgestaltungen für das Jüdische Museum Wien, darunter Euphorie und Unbehagen – Richard Wagner und das jüdische Wien, Jüdische Genies – Warhols Juden, meeting jedermann: rabinovich revisited, 200 und 20 – Die Bibliothek des jüdischen Museums Wien und Wiesenthal in Wien.[3]
2019 erschien eine architekturtheoretische Publikation zur Architektur des New Brutalism und des Strukturalismus, die auf mehrjährigen Recherchen zur Architektur der 1960er und 1970er Jahre basierte.[4]
In den Jahren 2019 bis 2022 realisierte Bernhard Denkinger Gedenkinstallationen in Steyr, Lungitz und Stillfüssing sowie die Ausstellung Eine Klasse für sich. Adel an Rhein und Ruhr im Ruhrmuseum.
Untersuchungen zu realistischen und regionalen Architekturströmungen im 20. Jahrhundert führten zu einer Publikation, die die Rolle des Bildhaften in der Architektur thematisiert.
Ausstellungen und realisierte Projekte (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 2001 gemeinsam mit Ulrike Felber: Zeitgeschichte Museum Ebensee[5]
- 2006 KZ Gusen 1939–45, Dauerausstellung, in St. Georgen an der Gusen, Oberösterreich
- 2009 Die Krematorien von Mauthausen
- 2010 Alles wieder anders. Fotografien aus der Zeit des Strukturwandels, in Essen[6]
- 2013 Stollen der Erinnerung in Steyr, Oberösterreich
- 2013 Euphorie und Unbehagen – Richard Wagner und das jüdische Wien, in Wien
- 2015 Werdendes Ruhrgebiet. Spätantike und Frühmittelalter an Rhein und Ruhr, in Essen[7]
- 2017 Der geteilte Himmel. Reformation und religiöse Vielfalt zwischen Rhein und Ruhr, in Essen[8]
- 2019 Buchpublikation: Die Vergessenen Alternativen. Strukturalismus und brutalistische Erfahrung in der Architektur[9]
- 2019 Aufbruch im Westen. Die Künstlersiedlung Margaretenhöhe, in Essen[10]
- 2019 Denkmal Urnengrab in Steyr, Oberösterreich[11]
- 2021 Opfergrabstätte Lungitz-Katsdorf, Oberösterreich[12]
- 2021 Eine Klasse für sich. Adel an Rhein und Ruhr, in Essen[13]
- 2023 Buchpublikation: Die Architektur des Realen. Plädoyer gegen die Bilderflut in der Baukultur[14]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ulrike Felber, Bernhard Denkinger, Wolfgang Quatember: Konzentrationslager Ebensee / Ebensee Concentration Camp. Verlag: Zeitgeschichte Museum Ebensee, 2000 (2. Auflage), ISBN 978-3950066302
- Judith Eiblmayer: Zwei Stollen im Inneren Österreichs, 2. Juni 2001, Die Presse – Spectrum[15]
- Bernhard Denkinger: Zur Planung und Gestaltung der Ausstellung „Stollen der Erinnerung“, Jahrbuch der KZ-Gedenkstätte Mauthausen 7 (2013) – Seite 147–155; Hrsg.: Bundesministerium für Inneres, Wien 2013, new academic press, ISBN 978-3-7003-1900-9[16]
- Romana Ring: Bernhard Denkinger – Stollen der Erinnerung, Architektur Aktuell, März 2014, Nr. 408 – Seite 18–19
- Emily Martin: Tunnel of Memory Exhibition, Steyr, Austria, FX-Magazine, London, Oktober 2015[17]
- Mary Pepchinsky: Mining the Past. An Exhibition in an old coal-washing plant used modern technology to tell the story of an industrial region's heritage. Architectural Record, September 2015, Seite 94–97[18]
- Bernhard Denkinger: Die Vergessenen Alternativen. Strukturalismus und brutalistische Erfahrung in der Architektur, ISBN 978-3-86859-551-2
- Bernhard Denkinger: Die Architektur des Realen. Plädoyer gegen die Bilderflut in der Baukultur, ISBN 978-3-8376-6589-5
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Bernhard Denkinger. In: architektur im netz, nextroom.at. Abgerufen am 10. Februar 2016.
- Offizielle Homepage von Bernhard Denkinger
- Beschreibung des Projekts KZ-Gusen 1939-1945 auf Archinect
- Beschreibung der Gestaltung „Werdendes Ruhrgebiet“ auf der US- und hispanoamerikanischen Architekturplattform „archdaily“
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Profil auf nextroom, 26. April 2023
- ↑ Bernhard Denkinger. In: architektur im netz, nextroom.at. Abgerufen am 10. Februar 2016.
- ↑ Ausstellung Detail | Jüdisches Museum Wien. Abgerufen am 26. April 2023.
- ↑ Bernhard Denkinger: Die vergessenen Alternativen: Strukturalismus und brutalistische Erfahrung in der Architektur. In: Die vergessenen Alternativen. JOVIS Verlag GmbH, 2019, ISBN 978-3-86859-551-2 (degruyter.com [abgerufen am 26. April 2023]).
- ↑ Wolfgang Quatember: Museum/Gedenkstätte. In: www.memorial-ebensee.at. Verein Zietgeschichte Museum Ebensee, abgerufen am 26. April 2023.
- ↑ Sonderausstellung im Ruhr Museum, 27. September 2010
- ↑ nextroom-architektur im netz: Werdendes Ruhrgebiet, Bernhard Denkinger - Essen (D) - 2015. Abgerufen am 26. April 2023.
- ↑ nextroom-architektur im netz: Der geteilte Himmel, Bernhard Denkinger - Essen (D) - 2017. Abgerufen am 29. September 2019.
- ↑ Bernhard Denkinger: Die vergessenen Alternativen. In: Library of Congress / USA. 2019, abgerufen am 26. April 2023.
- ↑ Aufbruch im Westen. Abgerufen am 29. September 2019 (deutsch).
- ↑ Ehrengruft für Nazi-Mordopfer nach 79 Jahren. Abgerufen am 29. September 2019.
- ↑ Bernhard Denkinger / afo oberösterreich: Opfergrabstätte Lungitz. In: www.nextroom.at. nextroom - Verein zur Förderung der kulturellen Auseinandersetzung mit Architektur; Plattformleitung: Jörg Meister, 23. September 2021, abgerufen am 26. April 2023 (deutsch).
- ↑ Ruhrmuseum, redaktionell verantwortlich: Heinrich Theodor Grütter: Sonderausstellung: EINE KLASSE FÜR SICH. ADEL AN RHEIN UND RUHR. In: www.ruhrmuseum.de. Ruhrmuseum, 13. Dezember 2021, abgerufen am 26. April 2023 (deutsch).
- ↑ transcript: Die Architektur des Realen. Abgerufen am 25. Mai 2023.
- ↑ Beitrag Judith Eiblmayr: KZ-Gedenkstätte und Zeitgeschichte-Museum. In: architektur im netz, nextroom.at. Abgerufen am 10. Februar 2016.
- ↑ in H-Soz-Kult, 10. Juni 2014 [1]
- ↑ Tunnel of Memory exhibition, Steyr, Austria - DesignCurial. Abgerufen am 29. September 2019.
- ↑ Webversion des Artikels auf Homepage der US-amerikanischen Architekturzeitung Architectural Record [2]
Personendaten | |
---|---|
NAME | Denkinger, Bernhard |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Architekt und Ausstellungsgestalter |
GEBURTSDATUM | 1956 |
GEBURTSORT | Ulm |