Bert Papenfuß-Gorek – Wikipedia

Bert Papenfuß-Gorek bei einer Lesung im Kaffee Burger (2007)

Bert Papenfuß (* 11. Januar 1956 in Stavenhagen; † 26. August 2023[1] in Berlin) war ein deutscher Lyriker.

Papenfuß war der Sohn eines NVA-Offiziers und ging zeitweise in Leningrad zur Schule.[2] Er erlernte den Beruf des Elektronikfacharbeiters, Ton- und Beleuchtungstechnikers. Vor dem Armeedienst als Bausoldat arbeitete er als Theaterbeleuchter in Schwerin und ab 1976 in Berlin. Ab 1980 war er freier Schriftsteller. Da seine Publikationsmöglichkeiten in der DDR eingeschränkt wurden, trug er seine Texte in Begleitung verschiedener Rock- und Punkbands vor.

Ab 1994 erprobte er das Konzept der anarchistischen Kulturkneipe mit dem „Torpedokäfer“, dann war er von 1999 bis 2009 Mitbetreiber und Geschäftsführer des Kaffee Burger, wo er das Kulturprogramm Salon Brückenkopf koordinierte. Seit 2010 betrieb er die Kulturspelunke Rumbalotte continua.[3] Diese war bis September 2015 in der Metzer Straße am Prenzlauer Berg in Berlin. Bert Papenfuß entschloss sich nach einer zunehmenden Gentrifizierung der Nachbarschaft zu einer Schließung dieses Standortes.[4]

Er war Redakteur der aufeinander folgenden Zeitschriften Sklaven, Sklaven Aufstand (1994–1999), Gegner, floppy myriapoda. Danach war er am Nachfolgeprojekt Abwärts! beteiligt.

Papenfuß war mehrmals verheiratet, zuletzt mit Mareile Fellien, und hatte mehrere Kinder.[1] Er starb in der Nacht zum 26. August 2023 im Alter von 67 Jahren an den Folgen einer Krebserkrankung.[5]

Commons: Bert Papenfuß-Gorek – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b Nachruf
  2. Florian Neuner: Nachruf: haltung & spaltung. In: junge welt. 29. August 2023, abgerufen am 3. November 2023.
  3. Reportage von Johanna Hemkentokrax
  4. Stefan Strauß: „Schnauze voll“ – Kulturspelunke Rumbalotte macht dicht. Berliner Zeitung, 19. September 2015, abgerufen am 26. September 2015.
  5. Die Geburt der Sprache aus der Revolte. In: faz.net. 27. August 2023, abgerufen am 27. August 2023.
  6. N. C. Kaser Lyrikpreisträger. Literatur Lana, Verein der Bücherwürmer, abgerufen am 15. November 2021.
  7. F.-C.-Weiskopf-Preis, Preisträger. Akademie der Künste, abgerufen am 15. November 2021.
  8. Liste Stadtschreiber. Kurt Tucholsky-Literaturmuseum Schloss Rheinsberg, archiviert vom Original am 6. Februar 2022; abgerufen am 27. August 2023. PDF (186 KB)
  9. Chronik. Internationale Erich Fried Gesellschaft für Literatur und Sprache, abgerufen am 15. November 2021.
  10. Laudatio von Florian Höllerer auf Bert Papenfuß zur Eugen Viehoff-Ehrengabe 2008 der Schillerstiftung von 1895 (Memento vom 1. Dezember 2022 im Internet Archive).
  11. Karin-Kramer-Preis. Bauphilosophen, Quiqueg Verlag, abgerufen am 15. November 2021.