Bezirk Pisino – Wikipedia
Der Bezirk Pisino (deutsch: Mitterburg; italienisch: capitanato distrettuale Pisino; slowenisch: okrajni glavarstvo Pazin; kroatisch: kotarsko satničtvo Pazin) war ein Politischer Bezirk in der Markgrafschaft Istrien. Der Bezirk umfasste Gebiete in Zentral- und Ostistrien. Sitz der Bezirkshauptmannschaft war die Gemeinde Pisino (Pazin).
Das Gebiet wurde nach dem Ersten Weltkrieg dem Königreich Italien zugeschlagen, nach 1947 wurde es von Jugoslawien annektiert und ist seit 1991 Teil Kroatiens.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die modernen, politischen Bezirke der Habsburgermonarchie wurden um das Jahr 1868 im Zuge der Trennung der politischen von der judikativen Verwaltung geschaffen.[1] Der Bezirk Pisino wurde dabei 1868 aus den zwei Gerichtsbezirken Albona (Labin) und Pisino (Pazin) geschaffen.[2]
Im Bezirk Pisino lebten 1869 36.569 Personen, bis 1910 stieg die Einwohnerzahl auf 48.518 Menschen an. Von der Bevölkerung hatten 1910 42.924 Kroatisch (88,5 %) als Umgangssprache angegeben, 4.032 Personen sprachen Italienisch (8,3 %), 288 Slowenisch (5,9 %) und 92 Deutsch (0,2 %). Der Bezirk umfasste zuletzt eine Fläche von 859,26 km² sowie zwei Gerichtsbezirke mit insgesamt sechs Gemeinden.
Jahr | Ein- wohner | Deutsch- sprachige | Italienisch- sprachige | Slowenisch- sprachige | Kroatisch- sprachige |
---|---|---|---|---|---|
1869 | 36.569 | ||||
1880 | 39.964 | 206 | 7.762 | 307 | 31.436 |
1890 | 41.699 | 142 | 6.703 | 390 | 33.773 |
1910 | 48.518 | 92 | 4.032 | 288 | 42.924 |
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Reichs-Gesetz-Blatt für das Kaiserthum Oesterreich. Jahrgang 1868, XVII. Stück, Nr. 44. „Gesetz vom 19. Mai 1868 über die Einrichtung der politischen Verwaltungsbehörden in den Königreichen ...“
- ↑ Reichs-Gesetz-Blatt für das Kaiserthum Oesterreich. Jahrgang 1868, XLI. Stück, Nr. 101: Verordnung vom 10. Juli 1868, die Durchführung des Gesetzes vom 19. Mai 1868 (Reichs-Gesetz-Blatt Nr. 44) in Böhmen, Dalmatien, Oesterreich unter und ob der Enns, Steiermark, Kärnthen, Bukowina, Mähren, Schlesien, Tirol und Vorarlberg, Istrien, Görz und Gradiska betreffend.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- k. k. Statistische Zentralkommission (Hrsg.): Orts-Repertorium von Triest und Gebiet, Görz, Gradisca und Istrien. Auf Grundlage der Volkszählung vom 31. Dezember 1896 bearbeitet. Wien 1873
- k. k. Statistische Zentralkommission (Hrsg.): Special-Orts-Repertorium vom Küstenlande. Auf Grundlage der Volkszählung vom 31. Dezember 1896 bearbeitet. Wien 1885
- k. k. Statistische Zentralkommission (Hrsg.): Special-Orts-Repertorium des Österreichisch-Illyrischen Küstenlandes. Neubearbeitung auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. December 1890. Wien 1894
- k. k. Statistische Zentralkommission (Hrsg.): Spezialortsrepertorium für das Österreichisch-Illyrische Küstenland. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. Dezember 1910. Wien 1918 (Spezialortsrepertorien der österreichischen Länder)