Bilderlahe – Wikipedia
Bilderlahe Stadt Seesen | ||
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Koordinaten: | 51° 54′ N, 10° 8′ O | |
Höhe: | 160 m | |
Fläche: | 8,32 km² | |
Einwohner: | 467 (30. Juni 2018)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 56 Einwohner/km² | |
Eingemeindung: | 1. Juli 1972 | |
Postleitzahl: | 38723 | |
Lage von Bilderlahe in Niedersachsen |
Bilderlahe ist ein Ortsteil der Stadt Seesen im Landkreis Goslar in Niedersachsen. Der Ortsteil liegt nahe dem Harz zwischen Engelade und Rhüden.
Ortsgliederung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zu Bilderlahe gehören die kleinen nördlich des Dorfs gelegenen Siedlungen Adenhausen und Burg.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bilderlahe wurde erstmals urkundlich um 1100 als Bidela erwähnt. Die Namensschreibweise änderte sich mehrfach über die Jahrhunderte, 1238 hieß der Ort Billerla und bereits 1297 Bilderlahe.
Mit der Zerstörung der Burg Wohlenstein 1519 wurde auch Bilderlahe zerstört. Aus den Trümmern errichtete der neue Herrscher, der Herzog von Braunschweig, schon bald ein Amtshaus im nahen Tal der Nette. Heute steht an dieser Stelle die ehemalige Amtsdomäne.
Von 1523 bis zur Restitution 1643 herrschte der Braunschweiger Herzog über Bilderlahe, bevor es wieder zum katholischen Hochstift Hildesheim kam. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts gehörte Bilderlahe unter französischer Besatzung zum Königreich Westphalen, wurde dann im Königreich Hannover zum Sitz des Amtes Bilderlahe, bevor Hannover und damit auch Bilderlahe 1866 zu Preußen kam. Ab 1885 gehörte der Ort zum Kreis Hildesheim-Marienburg. Am 1. Juli 1972 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Bilderlahe nach Seesen im Landkreis Gandersheim eingemeindet.[2] Am 1. August 1977 kam Seesen und damit auch Bilderlahe zum Landkreis Goslar.
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ortsrat
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ortsrat, der Bilderlahe vertritt, setzt sich aus sieben Mitgliedern zusammen. Die Ratsmitglieder werden durch eine Kommunalwahl für jeweils fünf Jahre gewählt.
Bei der Kommunalwahl 2021 ergab sich folgende Sitzverteilung:[4]
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Dorfwappen von Bilderlahe zeigt zwischen zwei Adlerflügeln einen schräg nach unten gekehrten, schwarz-gelben Zinnenschnitt auf rotem Grund. Diese Bestandteile entstammen dem Familienwappen der Grafen von Wohlenberg, die seit dem 12. Jahrhundert den Ambergau beherrschten.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Musik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Frauen Gesangsverein „Klingende Runde“
- MGV Concordia (Männergesangverein)
Bauwerke
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Burgruine Wohlenstein
Das Dorf liegt unterhalb der 253 m ü. NN hohen Anhöhe Woldenstein, auf der sich seit 1295 die Burg Woldenstein befindet. 1519 wurde sie in der Hildesheimer Stiftsfehde zerstört. Heute besteht in Teilen noch der 18 m hohe Bergfried, der über 2,5 m starke Mauern verfügt. - Katholische St. Michael-Kirche von 1717, benannt nach dem Erzengel Michael (Lindenallee 13). Außerdem ist sie mit einer von August Schaper erbauten Orgel ausgestattet.[5] Seit 2010 Filialkirche der Pfarrgemeinde Maria Königin in Seesen.
- Evangelische Gustav-Adolf-Kapelle von 1956 (Lindenallee 6), sie gehört zur Propstei Gandersheim-Seesen.
Sport
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Pferdesport ist in den letzten 25 Jahren stark angestiegen und ist heute ein bedeutender Teil der wirtschaftlichen Situation; beispielsweise Reitsport, ehemals auch Trabrennsport.
Seit 1920 besteht der „SV Engelade/Bilderlahe“.
Regelmäßige Veranstaltungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Bilderläher Beerenfest
- Bilderlaher Laternenumzug
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Walter Gericke (1907–1991), Fallschirmjäger-Offizier im Zweiten Weltkrieg, dann Bundeswehrgeneral
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Dirk Stroschein: Bilderlahe. Das Dorf und die Menschen. Fotobildband, Bilderlahe 2010, ISBN 978-3-00-032402-4
- Dirk Stroschein: Bilderläher Chronik. Nachrichten von gestern. Die 1950er Jahre. Bilderlahe 2009
- Dirk Stroschein: Bilderläher Chronik. Nachrichten von gestern. Die 1960er Jahre. Bilderlahe 2011
- Dirk Stroschein: Bilderläher Chronik. Nachrichten von gestern. Von 1970 bis 1974. Bilderlahe 2011
- Dirk Stroschein: Bilderläher Chronik. Nachrichten von gestern. Von 1975 bis 1979. Bilderlahe 2011
- Dirk Stroschein: Die Mechtshäuser Christenheit. Chronik der ev.-luth. Kirchengemeinde Mechtshausen-Bilderlahe. Bd. 1, Seesen 2004
- Dirk Stroschein: Die Bilderläher Diaspora. Chronik der ev.-luth. Kirchengemeinde Mechtshausen-Bilderlahe. Bd. 2, Rosdorf 2006
- Sonja Mertens/Dirk Stroschein: Bilderläher Beerenbuch. Historisches, Wissenswertes und Rezepte. Bilderlahe 2005
- Heinrich Ernst Boeters: Die Boeters und ihre Papiermühlen. Eigenverlag, Seevetal 2009
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Einwohnerzahl der Gemeinden und Ortsteile des Landkreises Goslar ( des vom 1. August 2020 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , abgerufen am 17. März 2019.
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 268.
- ↑ Webseite der Kommunalen Datenverarbeitung Oldenburg, abgerufen am 1. Oktober 2016
- ↑ Ergebnis Ortsratswahl 2021. Abgerufen am 13. Juli 2022.
- ↑ Bilderlahe (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven)