Bildkreis – Wikipedia

Bildkreis eines Objektives (gerechnet für Sensoren im APS-C Format), der sichtbar wird, wenn das Objektiv an eine Kamera mit Sensor im Kleinbildformat angesetzt wird.

Der Bildkreis beschreibt in der Fotografie jenen Bereich, den ein Objektiv bildseitig ausleuchten kann. Damit der Film oder der Sensor vollständig beleuchtet wird, muss der Durchmesser des Bildkreises mindestens so groß sein wie die Diagonale des Film- bzw. Sensorformats.

Es ist möglich, Objektive mit einem großen Bildkreis (z. B. für Kleinbildformat) an einer Kamera mit dem kleineren Sensor (z. B. APS-C) zu verwenden. Wird hingegen ein Objektiv mit kleinem Bildkreis zusammen mit einer Kamera mit großem Sensor verwendet, wird der Bildkreis im Bild sichtbar (siehe Abbildung). Die Übergangszone am Rand des Bildkreises von der beleuchteten zur unbeleuchteten Fläche ist sehr klein und in ihrer Wirkung nicht mit der Vignettierung oder dem Randlichtabfall zu verwechseln.

Insbesondere Fachkameras benötigen Objektive mit besonders großem Bildkreis, um weitgehende Verstellungen zuzulassen. Tilt- und Shift-Objektive, die ähnliche Verstellmöglichkeiten wie die Fachkameras zulassen, haben eine eingebaute Begrenzung, die eine Verstellung nur innerhalb des Bildkreises zulässt.

Als Bildfeld wird der Teil einer Originalvorlage, der auf einem Dia oder einem Transparent im Maskenausschnitt (Rahmenausschnitt, auch Nutzfläche genannt), dem für den Lichtdurchgang zur Verfügung stehenden Teil der Fläche eines Dias oder Transparents, sichtbar ist, bezeichnet.[1]

Der mindestens erforderliche Bildkreisdurchmesser eines Objektivs errechnet sich als Diagonale des Negativs bzw. rechteckigen Sensors nach dem Satz des Pythagoras mit der Formel

Format Breite (B) [mm] Höhe (H) [mm] Diagonale (ø) [mm]
Kleinbild 36,0 24,0 43,27
Analog APS-C 25,1 16,7 30,1
Analog APS-H 30,2 16,7 34,5
Analog APS-P 30,2 9,5 31,7
Four Thirds 17,3 13 21,6
Nikon DX-Format 23,6 … 24,0 15,8 … 16,0 28,4 … 28,8
Canon xx0D, x0D, 7D 22,2 … 22,5 14,8 … 15,0 26,7 … 27,0
Canon 1D 28,8 19,2 34,6
Canon 1Ds, 5D, Nikon D700, D3 35,8 … 36,0 23,9 43,2

Historische Formate

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In der Analogphotographie mit Silberhalogenidfilmen werden neben dem Kleinbildformat für professionelle Zwecke auch Kameras mit Negativen in diversen Formaten im Mittelformat und diversen Formaten für Großbildkameras verwendet.

Format Breite (B) [mm] Höhe (H) [mm] Diagonale (ø) [mm]
Kleinbild 36,0 24,0 43,27
Mittelformat (56 * 41,5 mm) 56 41,5 69,7
Mittelformat (56 * 56 mm) 56 56 79,2
Mittelformat (56 * 72 mm) 56 72 91,2
Mittelformat (56 * 89 mm) 56 89 105,2
Großformat 10 * 12,6 cm 100 126 160,9
Großformat 13 * 18 cm 130 180 222,0
Großformat 18 * 24 cm 180 240 300,0

Flächennutzung und Sensorformat

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Üblicherweise sind Sensoren und Filme rechteckig, die Objektive liefern hingegen eine kreisförmige Abbildung. Nimmt man einen Film oder Sensor, dessen Diagonale D genau dem Bildkreis entspricht, so kann man feststellen, dass nur ein Teil der Abbildung, die das Objektiv liefert, auch tatsächlich vom Sensor bzw. Film aufgezeichnet wird. Dieses Verhältnis kann man über die Seitenlängen des rechteckigen Sensors (B, H) berechnen und zur Fläche des Bildkreises ins Verhältnis setzen, den das Objektiv mindestens liefern muss, um nicht zu vignettieren:

Daraus lässt sich ableiten, dass ein Sensor im 3:2-Format (Kleinbildfilm, Vollformat, APS-Formate) die vom Objektiv im Bildkreis abgebildete Fläche im besten Falle zu etwa 59 % ausnutzen kann, ein Sensor im 4:3-Format (verwendet von den meisten Kompakt-Digitalkameras) zu etwa 61 % (16:9: nur ca. 54 %) und eine quadratische Sensorfläche (z. B. 6×6-Film) geometrisch ideal mit einer Nutzung von ca. 64 % wäre.

  • Peter Bauernschmid (Hrsg.): Image Circle. Ein Lehr- und Bilderbuch für kreative Fachfotografie. Linhof, München 2002.

Einzelnachweise

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  1. Hans F. Ebel, Claus Bliefert: Vortragen in Naturwissenschaft, Technik und Medizin. 1991; 2., bearbeitete Auflage 1994, VCH, Weinheim ISBN 3-527-30047-3, S. 294 und 300.