Birkenmäuse – Wikipedia

Birkenmäuse

Waldbirkenmaus (Sicista betulina)

Systematik
Unterklasse: Höhere Säugetiere (Eutheria)
Überordnung: Euarchontoglires
Ordnung: Nagetiere (Rodentia)
Unterordnung: Mäuseverwandte (Myomorpha)
Familie: Sminthidae
Gattung: Birkenmäuse
Wissenschaftlicher Name der Familie
Sminthidae
Brandt, 1855
Wissenschaftlicher Name der Gattung
Sicista
Gray, 1827

Die Birkenmäuse (Sicista) oder Streifenhüpfmäuse sind eine Gattung der Mäuseverwandten (Myomorpha).

Alle Arten besitzen einen langen Schwanz von 6,5–11 cm Länge und wiegen etwa 6–14 g. Die Kopfrumpflänge liegt zwischen 5 und 9 cm. Die Fellfarbe ist oberseits hellbraun oder dunkelbraun bis bräunlich-gelb und unterseits blasser, doch meist auch bräunlich.

Die verschiedenen Arten der Birkenmäuse findet man in unterschiedlichsten Habitaten wie Wäldern, Steppen, Sümpfen, Mooren, und subalpinen Wiesen. Sie leben in selbstgegrabenen Höhlen, deren Nestkammern mit trockenem Gras und Pflanzenstängeln ausgepolstert werden. Sie bewegen sich am Boden hüpfend fort und sind auch in der Lage, auf Zweigen zu klettern. Die Tiere sind nachtaktiv.

Die Gattung der Birkenmäuse (Sicista) besteht aus 19 Arten:[1][2]

Sicista betulina und Sicista subtilis unterscheiden sich von den anderen Arten durch einen auffälligen schwarzen Strich, der entlang der Rückenmitte verläuft.

Die Birkenmäuse galten lange Zeit als Unterfamilie der Springmäuse (Dipodidae), obwohl sie keine verlängerten Hinterbeine besitzen und äußerlich mehr an Echte Mäuse erinnern, wobei aber angenommen wird, dass sie an der Basis der Springmäuse stehen.[3] Im Handbook of the Mammals of the World, einem Standardwerk zur Mammalogie, werden sie als eigenständige Familien behandelt.[1]

Die Art Sicista armenica wird von der IUCN als vom Aussterben bedroht eingestuft. Schätzungen zufolge leben nur noch etwa 250 Tiere. Sicista caudata gilt aufgrund von Lebensraumzerstörung als gefährdet. Die Waldbirkenmaus (Sicista betulina) und die Steppenbirkenmaus (Sicista subtilis) gelten beide trotz ihrer großen Verbreitungsgebiete als gering gefährdet. Der Grund liegt wohl in ihren relativ speziellen Lebensraumanforderungen.

  • David Macdonald (Hrsg.): Die Große Enzyklopädie der Säugetiere. Könemann in der Tandem-Verlag-GmbH, Königswinter 2004, ISBN 3-8331-1006-6.
  • Ronald M. Nowak: Walker’s Mammals of the World. 2 Bände. 6. Auflage. Johns Hopkins University Press, Baltimore MD u. a. 1999, ISBN 0-8018-5789-9.
  • Detlef Schilling, Detlef Singer: Säugetiere. 181 Arten Europas (= BLV-Bestimmungsbuch. Bd. 34). BLV-Verlagsgesellschaft, München u. a. 1983, ISBN 3-405-12846-3.
  • Lexikon-Institut Bertelsmann (Hrsg.): Das moderne Tierlexikon. In 12 Bänden. Band 10: Seeh – Tam. Bertelsmann, Gütersloh 1981, ISBN 3-570-06790-4, S. 267–268: Streifenhüpfmaus.

Einzelnachweise

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  1. a b Don E. Wilson, Thomas E. Lacher, Jr, Russell A. Mittermeier: Handbook of the Mammals of the World: Rodents II. Band 7. Lynx Edicions, 2017, ISBN 978-84-16728-04-6
  2. Tamás Cserkész, Mikhail Rusin, Gábor Sramkó: An integrative systematic revision of the European southern birch mice (Rodentia: Sminthidae, Sicista subtilis group). Mammal Review, Dezember 2015, doi: 10.1111/mam.12058
  3. Don E. Wilson, DeeAnn M. Reeder (Hrsg.): Mammal Species of the World. A taxonomic and geographic Reference. 2 Bände. 3. Auflage. Johns Hopkins University Press, Baltimore MD 2005, ISBN 0-8018-8221-4.
Commons: Sicista – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien