Bisaya (Ethnie) – Wikipedia

Die Bisaya oder Bisayah, manchmal auch als Besaya beschrieben, sind eine indigene Ethnie des Malaiischen Archipels. Sie selbst bezeichnen sich als tangah-tangah (Volk der Mitte), jilama bawah oder jilama sungai (Flussvolk). Ihre hauptsächliche Verbreitung ist in Sabah innerhalb des Distrikt Beaufort und entlang des Sungai Padas und im nördlichen Sarawak entlang des Limbang River.[1]

Siedlungsgebiete

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Bisaya-Haus (im Freilichtmuseum des Sabah Museum in Kota Kinabalu)

Die traditionellen Siedlungsgebiete der Bisaya liegen im Mittellauf und Unterlauf derjenigen Flüsse im nördlichen Sarawak und der Westküste von Sabah, die in die Bucht von Brunei fließen.[1]

Zu den Bisaya zählen hier die engverwandten Gruppen der Orang Bukit, Dusun und Tutong Dusun, die entlang des Sungai Tutong leben.

Bisaya in Sarawak siedeln traditionell vorwiegend an den Nebenflüssen des Sungai Baram, insbesondere am Sungai Linai und Sungai Tutoh, sowie an den Oberläufen des Sungai Belait.

In Sabah zählen zu den Bisaya die meist muslimischen, Nassreis anbauenden Bewohner der Unterläufe des Sungai Padas und Sungai Klias; außerdem Gruppen in der Gegend von Bundu und Kuala Penyu. Die Bisaya leben innerhalb anderer Ethnien, so dass reine Bisaya-Siedlungen schwer auszumachen sind.

Die Volkszählung im Jahre 2010 (Census 2010) weist eine Bevölkerung von 39.960 Bisaya in Sabah und 7.195 in Sarawak aus.[2][Anm. 1] Bisaya in anderen Bundesstaaten sind ohne statistische Relevanz.

Ethnologische Abgrenzung

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Verbindungen zu der auf den Philippinen lebende Ethnie der Visaya werden von der Ethnologie bejaht. Gleichwohl werden diese als eigenständige Ethnie geführt.[3]

Die von der Ethnie gesprochene Sprache Bisaya gehört zusammen mit den anderen indigenen Sprachen von Sabah zur Idahan-Sprachfamilie, die wiederum zu den West-Malayo-Polynesischen Sprachen gehört.[4][Anm. 2] Die Sprache ist in die Varianten Brunei Bisaya (ISO-639-3-Code bsb) und Sabah Bisaya (ISO-639-3-Code bsy) unterteilt.[5][6]

Die Interessensvertretung der Bisaya wird durch die Kulturgemeinschaft KDCA (Kadazan-Dusun Cultural Association) wahrgenommen.

  • Frank M. LeBar (Hrsg.): Ethnic Groups of Insular Southeast Asia, Volume 1: Indonesia, Andaman Islands, and Madagaskar; Human Relations Area Files Press, New Haven, 1972 (Kapitel Bisaya, Seite 163–166).

Einzelnachweise

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  1. a b Lebar, S. 163.
  2. Ethnien-basierter Auszug aus dem 2010 Population and Housing Census; Mitteilung des Amtes für Statistik vom 6. September 2010.
  3. Frank M. LeBar (Hrsg.): Ethnic Groups of Insular Southeast Asia, Volume 2: Philippines and Formosa; Human Relations Area Files Press, S. 70, New Haven, 1972.
  4. D. J. Prentice: The linguistic situation in northern Borneo in: Pacific Linguistic Studies, S.A. Wurm und D.C. Laycock (Hrsg.), Pacific Linguistics, Series C, No. 13, 1970.
  5. Ethnologue report for language code bsy
  6. Ethnologue report for language code bsb
Commons: Bisaya – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  1. Die Angaben der Volkszählung basieren allein auf der Antwort der befragten Personen ohne weiteren Nachweis.
  2. Die Sprache Bisaya (ISO-639-3-Code bsb und bsy) wird häufig mit der auf den Philippinen gesprochenen Sprache Bisayan (ISO-639-3-Code ceb) verwechselt.