Liste der Bischöfe von Breslau – Wikipedia

Wappen des Bistums Breslau nach Siebmachers Wappenbuch von 1605

Die Liste der Bischöfe von Breslau stellt die Bischöfe, Fürstbischöfe und Erzbischöfe des Erzbistums Breslau vor.

Religiöses Zentrum ist der Breslauer Dom St. Johannes des Täufers (poln. Bazylika Archikatedralna św. Jana Chrzciciela).

Die Bischöfe werden von den Weihbischöfen in Breslau unterstützt.

Nr. Bischof von bis Anmerkung Darstellung Wappen
01 Johann 1000 Nachdem das Bistum nach Johann wieder untergegangen ist, beginnt die Zählweise erst mit Johann I. (1062–1072).
02 Hieronymus 1046 1062
03 Johann I. 1062 1072
04 Peter I. 1074 1111
05 Siroslaus I. 1112 1120
06 Haymo 1120 1126
07 Robert I. 1127 1142
08 Robert II. 1142 1146 [1]
09 Johann II. 1146 1149
Siegel
10 Walter 1149 1169
11 Siroslaus II. 1170 1198
12 Jaroslaw von Oppeln 1198 1201
13 Cyprian 1201 1207
14 Lorenz 1207 1232
Nr. Fürstbischof (seit 1240) von bis Anmerkung Darstellung Wappen
15 Thomas I. 1232 1268
Wappen
Wladislaw von Schlesien 1268 1270 Wladislaw hatte sich bereits um die Bischofsstühle in Bamberg (1257) und Passau (1265) bemüht und wurde schließlich zum Erzbischof von Salzburg erhoben (1265–1270). Als er schließlich zum Bischof von Breslau erwählt wurde, wollte er das Salzburger Amt nicht aufgeben und der Papst verweigerte daher die Zustimmung, so dass er in Breslau lediglich als Administrator arbeitete.
Thomas II. 1270 1292
Wappen
Johann III. Romka 1292 1301
Wappen
Heinrich von Würben 1302 1319
Siegel
Vitus von Habdank 1319 1326 In einer schismatischen Wahl wählte das Domkapitel Vitus und Lutold von Kremsier, von denen sich keiner von beiden durchsetzen konnte und beide schließlich resignierten. Nikolaus von Banz war in diesem Zeitraum der Sedisvakanz als Administrator eingesetzt.
Lutold von Kremsier 1319 1326 In einer schismatischen Wahl wählte das Domkapitel Lutold und Vitus von Habdank, von denen sich keiner von beiden durchsetzen konnte und beide schließlich resignierten. Nikolaus von Banz war in diesem Zeitraum der Sedisvakanz als Administrator eingesetzt.
Nikolaus von Banz 1319 1326 Nach der Doppelwahl von Vitus von Habdank und Lutold von Kremsier war Nikolaus als Administrator eingesetzt.
Nanker 1326 1341
Siegel

Wappen
Preczlaw von Pogarell 1342 1376
Hochgrab

Familienwappen
Dietrich von Klattau 1376 1380 Dietrich wurde 1376 gewählt und schließlich 1378 durch den Avignoner Papst Clemens VII. bestätigt. Er blieb jedoch in Avignon und verstarb dort 1387.
Johannes von Neumarkt 1380 1380 Johannes wurde 1380 gewählt und durch den römischen Papst Urban VI. bestätigt. Er verstarb noch vor seinem Amtsantritt.
Malerei
Heinrich von Liegnitz 1379 1381 Heinrich stammte aus der Familie der schlesischen Piasten und war nichtregierender Herzog von Liegnitz. Aufgrund der instabilen religiösen Verhältnisse war er als Administrator bestellt. Nach dem Breslauer Bierkrieg gab er das Amt an seinen Bruder ab.
Wenzel von Liegnitz 1382 1417 Wenzel folgte seinem Bruder Heinrich von Liegnitz als Administrator (1381–1382) nach und nahm anschließend die Bischofswürde an. Er resignierte 1417 und lebte auf Schloss Ottmachau, wo er 1419 starb.
Grabmal
Konrad von Oels 1417 1447 Konrad trug den Titel eines Herzogs von Oels und Bernstadt. In den Hussitenkriegen wurde das Bistum verwüstet.
Peter II. Nowag 1447 1456
Grabmal

Wappen
Jodok von Rosenberg 1456 1467
Grabmal

Familienwappen
Rudolf von Rüdesheim 1468 1482
Grabmal
Johann IV. Roth 1482 1506
Grabmal

Familienwappen
Johann V. Thurzo 1506 1520
Grabmal

Familienwappen
Jakob von Salza 1520 1539
Wappen
Balthasar von Promnitz 1539 1562
Familienwappen
Kaspar von Logau 1562 1574
Wappen
Martin von Gerstmann 1574 1585
Andreas von Jerin 1585 1596
Zeitgenössisches Gemälde
Bonaventura Hahn 1596 1599 Die Wahl Bonaventuras von 1596 wurde durch den Kaiser für ungültig erklärt und der Papst zwang ihn 1599 zur Resignation.
Medaille
Paul Albert 1599 1600 Paul Albert verstarb nach der Wahl, noch vor der Weihe.
Wappen
Johann VI. von Sitsch 1600 1608
Wappen
Karl von Österreich 1608 1624 Karl trug den Titel eines Erzherzogs von Innerösterreich.
Gemälde

Wappen des Erzherzogtums der Habsburger
Karl Ferdinand Wasa 1625 1655
Zeitgenössisches Gemälde

Wappen
Johann Balthasar Liesch von Hornau 1635 1655 Da Karl Ferdinand Wasa nicht in Breslau residierte übernahm Johann Balthasar Liesch die Funktion des Administrators.
Leopold Wilhelm von Österreich 1656 1662
Zeitgenössisches Gemälde

Wappen des Erzherzogtums der Habsburger
Karl Joseph von Österreich 1663 1664 Dem jungen Erzherzog stand Sebastian von Rostock als Koadjutor zur Seite. Karl Joseph verstarb im Alter von 14 Jahren.
Gemälde

Wappen des Erzherzogtums der Habsburger
Sebastian von Rostock 1665 1671
Wappen
Friedrich von Hessen-Darmstadt 1671 1682
Zeichnung
Karl von Liechtenstein 1682 1683 Karl resignierte auf päpstliche Order zugunsten des Olmützer Bischofsstuhls.
Gemälde

Wappen
Franz Ludwig von Pfalz-Neuburg 1683 1732 Franz Ludwig übernahm die Bischofswürde für die ursprünglich sein Bruder Wolfgang Georg Friedrich von der Pfalz vorgesehen war.
Porträt

Wappen
Philipp Ludwig Kardinal Graf von Sinzendorf 1732 1747
Zeitgenössischer Stich

Wappen
Philipp Gotthard von Schaffgotsch 1748 1795 Philipp Gotthard war bereits seit 1744 Koadjutor. Im Siebenjährigen Krieg residierte er im österreichischen Teil des Bistums.
Gemälde

Wappen
Johann Moritz von Strachwitz 1757 1781 Johann Moritz verwaltete den im Siebenjährigen Krieg abgetrennten preußischen Teil des Bistums. Seit 1761 war er zugleich Weihbischof.
Familienwappen
Anton Ferdinand von Rothkirch und Panthen 1781 1795 Anton Ferdinand war Verwalter des preußischen Teils und Weihbischof.
Joseph Christian Franz zu Hohenlohe-Waldenburg-Bartenstein 1795 1817 Joseph Christian Franz war bereits seit 1787 Koadjutor des preußischen Teils.
Wappen
Emanuel von Schimonsky 1824 1832 Emanuel war bereits Kapitularvikar und Apostolischer Administrator (1817–1824).
Zeitgenössische Radierung

Wappen
Leopold von Sedlnitzky 1836 1840 Leopold war bereits Kapitularvikar (1832–1836). Er resignierte 1840.
Wappen
Ignaz Ritter 1840 1843 Ignaz Ritter war Kapitularvikar mit Aussichten auf den Bischofsstuhl. Unter seinem Nachfolger bekleidete er das Amt des Generalvikars.
Joseph Knauer 1843 1844 Joseph wurde 1841 gewählt und 1843 geweiht. Er war Großdechant der Grafschaft Glatz (1809–1843).
Gemälde

Wappen
Daniel Latussek 1844 1845 Daniel war Kapitularvikar und seit 1838 Weihbischof.
Melchior Kardinal Freiherr von Diepenbrock 1845 1853
Gemälde

Wappen
Heinrich Förster 1853 1881
Zeitgenössischer Stich

Wappen
Hermann Gleich 1881 1882 Hermann war Kapitularvikar und seit 1875 Weihbischof.
Robert Herzog 1882 1886
Wappen
Hermann Gleich 1886 1887 Kapitularvikar
Georg von Kopp 1887 1914
Zeitgenössische Abbildung

Wappen
Nr. Erzbischof (seit 1930) von bis Anmerkung Darstellung Wappen
Adolf Bertram 1914 1945 Adolf war von 1930 bis zum 6. Juli 1945 erster Erzbischof. Das Bistum Berlin wurde am 13. August 1930 gegründet. Breslau gehört seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges zu Polen.
Zeitgenössische Abbildung

Wappen
Nr. Kapitularvikar von bis Anmerkung Darstellung Wappen
Ferdinand Piontek 1945 1945 Ferdinand war Kapitularvikar vom 16. Juli 1945 bis 31. August 1945.
Karol Milik 1945 1951 Am 1. September 1945 erfolgte die Aufteilung in die Jurisdiktionsbezirke Breslau, Oppeln, Landsberg an der Warthe und Görlitz, die jeweils von eigenen Administratoren bzw. Kapitularvikaren betreut wurden. Karol war Administrator im Jurisdiktionsbezirk Breslau.
Grabmal
Kazimierz Lagosz 1951 1956
Bolesław Kominek 1956 1972 Bolesław war seit 1951 Weihbischof. 1972 wurde eine kirchenrechtliche Neugliederung vorgenommen. Opole und Gorzów Wielkopolski wurden selbständige Bistümer, Görlitz wurde Apostolische Administratur und ab 1994 ebenfalls Bistum, für die deutschen Vertriebenen wurde eine Visitation gegründet.
Foto

Wappen
Nr. Erzbischof von bis Anmerkung Darstellung Wappen
Bolesław Kominek 1972 1974 Bolesław war der erste Erzbischof nach dem Zweiten Weltkrieg.
Foto

Wappen
Wincenty Urban 1974 1976 Kapitularvikar
Henryk Roman Gulbinowicz 1976 2004
Foto

Wappen
Marian Gołębiewski 2004 2013
Foto

Wappen
Józef Kupny 2013

Weiterführende Literatur

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  • Joseph Jungnitz: Die Grabstätten der Breslauer Bischöfe, Breslau 1895
  • K. Kastner: Breslauer Bischöfe, Breslau 1929
  • Erwin Gatz (Hrsg.), unter Mitarbeit von Clemens Brodkorb: Die Bischöfe des Heiligen Römischen Reiches 1198 bis 1448. Ein biographisches Lexikon. Duncker & Humblot, Berlin 2001, ISBN 3-428-10303-3.
  • Erwin Gatz (Hrsg.), unter Mitarbeit von Clemens Brodkorb: Die Bischöfe des Heiligen Römischen Reiches 1448 bis 1648. Ein biographisches Lexikon. Duncker & Humblot, Berlin 1996, ISBN 3-428-08422-5.
  • Erwin Gatz (Hrsg.), unter Mitarbeit von Stephan M. Janker: Die Bischöfe des Heiligen Römischen Reiches 1648 bis 1803. Ein biographisches Lexikon. Duncker & Humblot, Berlin 1990, ISBN 3-428-06763-0.
  • Erwin Gatz (Hrsg.): Die Bischöfe der deutschsprachigen Länder 1785/1803 bis 1945. Ein biographisches Lexikon. Duncker & Humblot, Berlin 1983, ISBN 3-428-05447-4.
  • Józef Pater: Die Neubesiedelung Niederschlesiens im Kontext der Neugründung des Bistums Breslau in den Jahren 1945 bis 1951. In: Kulturen in Begegnung. Collegium Pontes, Wrocław–Görlitz 2004, ISBN 83-7432-018-4.
Commons: Bischöfe von Breslau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. in der polnischen Wikipedia ist noch ein Konrad 1142-1146 verzeichnet, pl:Konrad (biskup wrocławski)